Sie beschloss für's Erste am Bahnhof zu bleiben und weiter würde sie später schauen. Sie holte sich aus dem Schliessfach eine dünne Decke und ein paar Lebensmittel um den nötigsten Hunger zu stillen. Damit ging sie dann zu einer abgelegenen Bank, setzte sich und brach sich ein Stück vom Brötchen ab und steckte es sich in den Mund. Auf dem Brötchen herumkauend blickte sie sich um. Über ihr schimmerten die Sterne am Himmel. Sie genoss den Anblick der Sterne. Langsam überkam sie die Müdigkeit und ihr fielen die Augen zu.
"Hey .. Du kannst hier nicht schlafen. Wenn sie dich finden, nehmem sie dich mit!"
Unsanftes Schütteln an den Schultern riss sie aus ihrem traumlosen Schlaf. Sie sah sich verschreckt um.
"Du schon wieder...?" murmelte sie verschlafen "Du bist... Lukas? Oder?"
Er grinste. "Nicht ganz, Luke ist mein Name. Aber weg von mir... Was machst du hier? Nachts ist es zu gefährlich für ein junges Mädchen wie dich..." meinte er mit besorger Miene. Sie schüttelte den Kopf.
"Wieso sollte ich in Gefahr sein?" fragte sie, immernoch etwas verträumt.
"Nunja..." begann er - sie befürchtete schon eine Predigt - "Zum einem ist es nicht gestattet hier zu schlafen, da haben die Leute vom Bahnhof was dagegegen. Und zum anderen... Hier laufen viele, nunja sagen wir mal, 'zwielichtige' Menschen rum, die es auf junge, hübsche Mädchen wie du eins bist abgesehen."
Sie schaute ihn an. "Hübsch? Entweder siehst du schlecht oder ... Du siehst einfach schlecht." murmelte sie.
"Ich kann sehen, sehr gut sogar. Gut genug um den Bahnhofsangestellten da hinten zu sehen der auf uns zukommt!" meinte Luke hektisch und deutete auf einen im Anzug gekleideten Mann der mit einer Taschenlampe au die beiden zukam. Ohne zu zögern nahm Luke das Mädchen an der Hand, zog sie hoch von der Bank und zerrte sie um die nächste Ecke.
"HEY!" quietschte sie auf "Lass mich los! Bist du völlig irre geworden?!" kreischte sie und versuchte sich panisch loszureissen, doch er ließ sie nicht los und zog sie weiter, weg vom Bahnhofsgelände.Einige Straßen weiter blieb Luke mit ihr an der Hand stehen. Sie protestierte lauthals und schrie ihn an er solle sie los lassen. Schlussendlich ließ er ihr Handgelenk auch los, woraufhin sie einige Schritte zurückwich.
"Was sollte das!?" schrie sie in an.
"Schrei doch nicht so rum, die Leute rufen noch die Polizei wegen deinem Geschrei. Willst du das?"
"Nein..." "Dann sei ruhig." meinte er kühl.
"Wie soll ich ruhig bleiben wenn mich ein fremder weckt und wegzerrt?" fragte sie aufgebracht.
"Nun... Wäre es dir lieber dass dich ein alter Sack geweckt, verschleppt und vergewaltigt hätte?"
"N-Nein..." nuschelte sie in ihre Decke, die sie fest an sich drückte. Er lächelte sie an.
"Na also. Nachdem du auf der Bank geschlafen hast vermute ich mal stark dass du kein zu Hause hast..." dachte Luke laut und ging ein paar Schritte. Sie folgte ihm wortlos. Auf eine unerklärliche Weise fühlte sie sich in seiner Nähe sicher und geborgen. Sie musterte seine Augen die in der Dunkelheit grau-rötlich schienen - 'Bestimmt nur wegen der komischen Beleuchtung hier..' dachte sie - , seine schwarzen Haare und den schlanken Oberkörper. Er schien ihre Blicke auf seiner Haut zu spüren und wandtesich zu ihr um. Luke lachte kurz auf und sah ihr in die Augen.
"Du hast mir noch gar nicht deinen Namen verraten..." flüsterte er ihr zu.
Sie stockte, sollte sie wirklich ihren Namen sagen?

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Missbraucht
NouvellesEr lässt sie nicht in Ruhe. Ihre Mutter glaubt ihr nicht. Ihr Vater - unauffindbar. Keine Geschwister, aber eine beste Freundin. Doch diese bleibt allein zurück. Denn SIE hat andere "Pläne". Auch wenn es aussichtslos erscheint, findet sie dennoch Ha...