Ich saß auf der Couch und hörte mir schreckliche Vorwürfe von meinen Eltern an, und glaubt mir, es ging mir so was von am Arsch vorbei.
"Milla? Hörst du überhaupt zu?!", beschwerte sich meine Mom.
Ich sah gedankenverloren zu ihr auf.
"Hast du wieder gekifft?!", fragte mein Dad fassungslos.
Wenn ich nein sagen würde, dann wäre es gelogen.
Aber ich sag meinen Eltern doch nicht wirklich, ob ich dicht war oder nicht.
"Nein man! Was denkt ihr denn von mir?!", schrie ich und stand auf.
Ich war ein halben Kopf größer als meine Mom. Das machte mich ein wenig stolz.
"Was sollen wir denn denken? Du tauchst erst frühs um 4.00 Uhr auf, total betrunken oder bekifft! Und dann schläfst du in der Schule! Hast du dir deine Noten angesehen?", sagte meine Mom.
Ich runzelte die Stirn.
"Die sind mir egal!"
"Was soll denn aus dir werden??", kam es von Dad.
"Prinzessin.", ich lachte.
Mom und Dad hatten ihre Augen zu engen Kanälen verengt.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Mir reicht's.", sagte Dad in einem toternsten Tonfall.
"Mir auch.", meinte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Halt endlich die Klappe!", schimpfte Mom.
Ich verkniff mir ein Grinsen.
"Ok."
"Du hast sie nicht mehr alle!", sagte sie.
"Ok."
"Du packst deine Sachen und ziehst aus.", sagte Dad gelassen.
Gerade wollte ich wieder Ok sag eng, jedoch ließ ich den Satz in meinem Kopf nochmal abspielen.
"Was?!" Ich sah meine Eltern wie ein Fisch an.
"Du hast richtig gehört, Melina." Ich verdrehte die Augen.
"Wo soll ich hin?!", fragte ich aufgebracht.
Dad sah Mom lächelnd an.
"Überraschung."
"Du ziehst in ein Internat. Nach Amerika."
Ich starrte meine Eltern fassungslos an und war einfach nur geschockt.
"Keine Partys. Keine Drogen. Keine Männer beziehungsweise Jungs. Nur ein Zimmer indem du 24/7 lernen wirst. Ist das nicht toll?!" Mom sah wirklich so aus als würde sie sich freuen.
"Ihr tut eurer Tochter das an, was ihr euren Sohn ebenfalls angetan habt!?", fragte ich.
Dad schluckte. Mom lächelte.
"Ja. Du bist wie dein Bruder." Das versetzte mich in eine Traurigkeit. Ich war wie mein Bruder. Und jetzt durfte ich in ein Internat. Wie mein Bruder.
"Ich hab ihn lange nicht mehr gesehen...", murmelte Dad angeschlagen.
Ja, Colin war Dads Liebling. Sein Ein und Alles. Sein Leben. Doch dann rutschte Colin auf die falsche Seite. Sogar schlimmer als ich. Er war nicht zu zügeln.
Er lebte in Freiheit. Ihm war alles egal. Er nahm jeden Tag was zu sich, trank währenddessen Alkohol, legte Mädchen haufenweise flach, mobbte die Schüler, prügelte sich und flog von 2 Schulen. Und Probleme mit der Polizei hatte er auch.
Seit 4 Jahren hörten wir nichts mehr von ihm. Er müsste jetzt 19 sein.
Ich war 17. Drogen habe ich wie mein Bruder mit 15 angefangen einzunehmen.
Doch da war er schon längst weg von uns.
"Pack deine Sachen. Dein Flieger geht um 14.23 Uhr. Wir haben ihn vorgestern gebucht."
Vorgestern...da war ich gerade bei Rapha und wir haben uns betrunken.
Scheiße.
Ich ging ohne meine Eltern anzusehen oder mit ihnen zu sprechen und packte meine Sachen.
DU LIEST GERADE
Verwirrt
ChickLit"Ich wollte dich von Anfang an beschützen", flüsterte er. "Warum glaube ich dir das nicht?", fragte ich bedrückt flüsternd zurück. Ich habe mich verändert. Mehr als das. Ich war ein anderer Mensch. Nur durch ihn. "Weil du mich hasst, aber ich Milla...