23. Kapitel

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Nach diesem Abgang von Cole suchte ich nach ihm, jedoch vergebens. Von Casey fehlte ebenfalls jede Spur. Ich habe sein Stolz und seine Männlichkeit wohl doch etwas zu sehr mit meiner Abfuhr verletzt. Doch das war mir egal.
Dennoch war mir nicht egal was zwischen uns passiert ist.
Zu viel Sex und das obwohl wir uns nicht kannten. Klar, ich bin Milla, mich sollte sowas nicht jucken. Ich war das Badgirl.
Und es nervte mich, wie dieses Internat mich veränderte. Aber Colin war hier.
Ich hatte ihn solange nicht gesehen. Eigentlich waren wir praktisch Fremde. Es tat mir weh, dass er sich damals nicht gemeldet hatte.
Ich hätte meinen großen Bruder gebraucht. Und er? Ich glaubte dass Colin sich nicht mal Gedanken um mich gemacht hat.
Wir mussten endlich in Ruhe reden. Es gab noch so viel zu erzählen... ich glaubte er weiß nicht einmal dass Oma letztes Jahr verstorben ist. Colin und ich hingen so an unseren Großeltern. Jetzt hatten wir noch Oma Ava, was ich nicht so sonderlich toll fand. Oma Ava war nicht meine Lieblingsoma, sie war genauso wie ihre Tochter.
Ich schnappte mir meine Tasche und ging zurück in den Unterricht.

Zeitsprung --

Am Ende des Tages war ich erschöpft, es ist schon komisch dass ich wirklich zur Schule ging. Sowas war eigentlich nicht mein Fall.
Ich ging raus zum Sportplatz und sah den Jungs beim Soccer zu. Ich wartete im Grunde nur auf Colin.
Cole spielte ebenfalls, ich wusste nicht ob ich es mit ihm vielleicht noch mal probieren sollte... also diesen Neuanfang.
Irgendwie bringt mich das in Versuchung, jedoch glaubte ich dass das nur ein Reinfall werden könnte.

Ich musste nicht mehr lange warten und schon war das Training beendet. Colin entdeckte mich und kam mit seiner Sporttasche auf mich zu.
Ich blieb sitzen.
"Hey Kleines, alles in Ordnung?", fragte er und man merkte dass er sich wirklich wunderte warum ich hier war.
"Ich glaube wir beide hatten noch nicht die Gelegenheit richtig miteinander zu reden...", fing ich an. Colin trat von einem Fuß auf den anderen. Nervös.
"Ich hab dafür jetzt echt keine Nerven Milla."
Ich stand auf. "Ist es dein Ernst?!"
Er sah mich mitleidig an.
"Ich geh jetzt zu Paula..."
Ich fasste es nicht! Er ging nicht mal auf meine Frage ein.
Ich wurde wütend.
Nach all diesen Jahren war er feige genug um nicht mit mir zu sprechen.
"Ich bin aber gerade wichtiger als Paula!", rief ich ihm hinterher da er schon auf dem Sprung war.
Er drehte sich nicht einmal mehr um.
Vielleicht war er ja gar nicht mehr mein Bruder.
Ich merkte wie ich langsam traurig wurde und verdrängte das Gefühl schnell.
Ich machte mich auf den Weg in mein Zimmer.
Oben angekommen schmiss ich meine Tasche achtlos auf mein Bett.
Ich zog mich schnell um, bevor Cole herein stürmen konnte. Warum musste ich überhaupt mit ihm in ein Zimmer?
Von wegen Mom, dass es hier keine Jungs und kein Alkohol gab!
Es die reinste Hölle.
Mein Handy klingelte. Ich schluckte als sich mit großen Buchstaben DAD mein Display erhellte.
Ich ging nicht sofort ran.
"Hey Melina! Wie gehts dir?"
Ich hätte nicht gedacht dass mir Dads Stimme fehlen würde. Doch das tat es.
Ich schluckte. "Dumme Frage. Ihr denkt ihr könnt mich hier reinstecken genauso wie Colin und dann sind alle Probleme weg? Es ist scheiße hier.", lies ich gleich meinen Frust raus. Dad seufzte. "Es war nicht meine Idee Milla..."
"Das ist keine Entschuldigung!", unterbrach ich ihn.
"Ich weiß... du weißt nicht wie sehr ich mir wünsche dass du und dein Bruder hier seid."
Ich lachte höhnisch. "Das ist doch gelogen! Ihr kümmert euch ein Dreck um unser Wohlbefinden. Und du kannst Mom gerne ausrichten dass das mit den Jungs sowas von daneben war.
Ich muss mir sogar mit einem das Zimmer teilen!"
Dad zog scharf die Luft ein. "Ist er nett? Hat er dir was angetan?"
Ich verdrehte die Augen.
"Nett kann man ihn nicht nennen."
Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Cole trat ein. Er zögerte kurz um sich mit der Situation auseinander zusetzen.
"Ich werde mich bei der Schulleitung beschweren! Für dich."
"Nein, Dad, es ist alles okay. Ich will hier nur weg."
Ich betonte das Dad damit Cole bescheid wusste. Er wollte gerade etwas sagen, schloss dann doch den Mund.
Braver Junge.
"Colin wollte am Anfang auch nur weg, jetzt meldet er sich nicht mehr bei uns... hast du ihn schon getroffen?" Ich hörte den Hoffnungsschimmer aus seiner Stimme heraus.
"Ja... ihm gehts gut, Dad. Wenn du ihn jetzt nur sehen könntest... er ist ein gestandener Mann geworden. Er hat Tattoos."
Dad lachte. Es war ein fröhliches Lachen, weswegen ich ebenfalls kurz lächeln musste.
Doch als ich Cole erwischte ,wie er mich beobachtete erschlosch mein Lächeln schnell wieder.
"Mein Junge. Ich vermisse euch Melina."
Mein Herz brach einwenig.
Ich holte tief Luft und seufzte.
"Dad? Ich muss jetzt los... ich treff mich noch mit einer Freundin."
"Freut mich dass du Freunde gefunden hast. Und damit meine ich richtige Freunde nicht so wie diese Zara und ihre männlichen Kifferfreunde."
"Dad! Hör auf! Verdirb es nicht noch mehr als es schon ist.", sagte ich lautstark.
Cole runzelte die Stirn.
Er soll nicht lauschen der Sack!
"Ist okay. Bis dann Süße, ich muss auch schon ins Bett. Gute Nacht und pass auf dich und deinen Bruder auf. Meldet euch... und wenn schon nicht bei Mom dann bei mir."
"Klar, bis dann."
Ich legte auf und sofort sprach Cole.
"Er scheint sich Sorgen zu machen."
Ich sah ihn schräg an. "Du hast keine Ahnung, also misch dich nicht ein."
Er hob abwehrend die Hände.
"Sorry Diva."
Ich schnappte entsetzt nach Luft.
"Nimm das zurück! Ich bin keine Diva, hast du dir mal deine Betty angesehen?!"
Er lachte. "Diva! Diva! Diva!", rief er die ganze Zeit.
Ich kochte innerlich.
"Und übrigens... Betty ist nicht mein."
"Das sagen alle und entspricht es der Wahrheit? Nein.", sagte ich.
Er musterte mich. "Du denkst falsch Milla. Nicht alle sind so. Nicht jeder Kerl nennt seine Bettgefährtin sein. Betty war ein Ausrutscher und jetzt klebt sie mir am Arsch."
Über diese Worte musste ich erstmal nachdenken. Vor allen Dingen wegen dem Bettgefährten. Aus seinem Mund klingt dieses Wort fremd.
Cole kam auf mich zu.
"Ich bin nicht, wie du denkst Milla."
"Nein? Wer bist du dann?", fragte ich leise da er direkt vor mir stand.
"Lass es mich dir zeigen...", er zwinkerte und lächelte spitzbübisch.
Ich sah kurz aus dem Fenster.
"Vermassle es nicht", sagte ich und sah ihm direkt in die Augen.

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