Like Best-Friends - Rewilz

#4 Zusammen

Ich antwortete nicht. Ich merkte wie Rewi langsam wütend wurde. Er wollte gerade anfangen rum zu schreien, als der Lehrer seine Stimme erhob und sagte: "Er redet nicht, Sebastian." "Warum?", erwiderte Basti verdutzt. "Das weiß ich nicht.", antwortete Herr Randhahn, "Das musst du ihn selbst fragen. Vielleicht schreibt er es ja auf." Ich spürte sofort Rewis vielsagenden Blick auf mir. Ohne zu zögern nahm ich mir ein Blatt und schrieb darauf: 'Sag ich dir später.' Er nickte. Die erste Stunde War echt langweilig. Wir hatten Mathe und haben nur Sachen aus der Fünften wiederholt. So was wie rechnen mit ganzen Zahlen und Dezimalzahlen und Brüchen.
Als die Stunde zu Ende war zog mich Rewi aus dem Raum und hinein in eine Toilette. Hinter uns verriegelte er die Tür. "Warum, Felix?", fragte er mit sehr brüchiger Stimme. Ich schaute nur auf den Boden. "Weißt du noch, Felix? Wir erzählen uns immer alles und verheimlichen nichts. Seit wann geht es dir schon so beschissen?" Ich zeigte mit meinen Fingern eine drei. "Monate?", wollte er wissen, doch ich schüttelte langsam meinen Kopf. Erschrocken sagte er etwas lauter:

"Jahre?!" Ich sah ihn an und legte meinen Zeigefinger auf meine Lippen, um ihm zu zeigen, dass er leiser sein sollte, dann nickte ich. Erst tat er nichts, starrte mich nur fassungslos an, doch irgendwann nahm er mich einfach in den Arm. Seine großen Arme legten sich um meinen dürren, zerbrechlichen Körper. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Langsam liefen mir Tränen aus den Augen, die aber Rewis T-shirt sofort aufsaugte. "Schhhhh.", machte der große und strich zärtlich über meinen Rücken, "Wir schaffen das. Zusammen."