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Müde stand ich auf. Es war ein Tag, wie jeder andere. Ich ging meine Routine durch; Duschen, Anziehen, Haare föhnen, Zähne putzen, Frühstücken, zur Uni gehen. Ich lebte am Leben vorbei. Ich tat das, was ich musste und sonst nichts. Essen tat ich, allerdings nur morgens und manchmal abends. Mein Gewicht hielt ich trotzdem irgendwie. Irgendetwas fehlte, damit ich mein Leben leben konnte. Ein Teil, der mir Motivation, Liebe, Geborgenheit und Schutz gab.

Nach der Uni, um 17 Uhr, war ich wieder in meiner Wohnung und setzte mich sofort ans lernen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass heute etwas anders laufen würde, als sonst. Es beunruhigte mich, aber ich machte trotzdem weiter. Irgendwann gegen 19 Uhr klingelte es an der Tür. Langsam stand ich auf und begab mich in den Flur um die Tür zu öffnen, was ich auch tat. Vor mir stand ein junger Mann, der ungefähr so alt war, wie ich. Er hatte braune Haare und blaue Augen. Der Mann erinnerte mich irgendwie an jemanden. Er fing an zu reden, ohne mich anzusehen: "Hallo, ich bin Ihr neuer Nach... Felix?" Der unbekannte warf sich um meinen Hals. Ich wusste nicht, wer es war, aber irgendwas klingelte bei mir. Wer war er? "Felix, ich habe dich so vermisst.", redete der Mann aufgeregt weiter. Da fiel es mir, wie Schuppen von den Augen; Es war Sebastian. Tränen liefen mir über die Wangen und ich schupste ihn von mir weg. Ich schaute ihn verletzt an, wie konnte er jetzt wieder kommen? "Was ist los, Felix?", wollte Rewi wissen. Ich schüttelte den Kopf und begann zu reden: "Warum bist du gegangen ohne dich zu verabschieden? Warum hast du mich alleine gelassen? Warum hast du mir deine Freundin vorgestellt und hast dich dann einfach verpisst? Warum hast du mich so gequält? Warum?" Jetzt liefen auch ihm Tränen aus den Augen. "Ich wollte das alles gar nicht", schluchzte er, "Mein Vater hat mich dazu gezwungen. Er meinte, wenn ich das nicht tun würde, würde er dich umbringen." Ich verstand nichts mehr, was meinte er? "Komm rein und erklär mir das", forderte ich ihn mit monotoner Stimme auf. Er trat ein und lief, nach dem ich die Tür verschlossen hatte, hinter mir her ins Wohnzimmer. Sebastian setzte sich hin und fing an zu erzählen.  

Like Best-Friends - RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt