Chapter 1

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Sanft lagen seine Lippen auf meinen. Ich genoss jede Sekunde dieses Kusses und hoffte, dass er nie enden würde. Niemals hätte ich gedacht, dass ich einmal in den Armen meines Idols liegen würde.

Vor zwei Wochen hatten wir uns auf seinem Konzert in Hamburg kennen gelernt. Ich hatte mich mit meiner besten Freundin ins Meet&Greet eingeschlichen. Wir hätten nie gedacht, dass das funktionieren würde. Und als es dann tatsächlich klappte und wir noch dazu in den Diamond Circle kamen, sind wir dann endgültig ausgeflippt. Ich konnte allerdings nicht all zu peinlich gewesen sein, denn nach dem Konzert ließ Justin mich am Eingang abfangen und hat mich und meine Freundin Emma in den Tourbus holen. Dort hatten wir dann einfach nur ein bisschen geredet und uns ein wenig kennen gelernt. Er hatte uns dann nach Hause gebracht und er wollte meine – meine, nicht Emmas! – Handynummer haben. Er hat mich noch in der gleichen Nacht angeschrieben und ich war am nächsten Tag in der Schule zu nichts zu gebrauchen, weil ich die ganze Nacht durchgemacht habe.

Tja und jetzt war er hier in meinem Zimmer, vier Wochen nach unserer ersten Begegnung und küsste mich. Seine Tour war zwar noch in vollem Gange, aber momentan hatte er zwei Wochen Pause. Er löste sich von mir und sah mir in die Augen: „Du hast doch ab morgen Ferien oder?“ Ich nickte: „Ja. Warum fragst du?“ Antwortete ich leise. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Weil ich dich fragen wollte, ob du mit mir auf Tour gehen willst. Ich will dich nicht verlassen und bis zu meiner nächsten Pause sind es fast drei Monate.“ Ich schaute ihn an. Völlig überrumpelt! Seine braunen Augen schauten mich frech und voller Erwartung an. Ich beugte mich vor und drückte meine Lippen auf seine. Er öffnete seinen Mund leicht und seine Zunge stieß sanft gegen meine Lippen und bat um Einlass. Eine Weile widerstand ich und ich spürte wie er ungeduldig wurde. Dann gab ich nach und öffnete meinen Mund. Seine Zunge schoss vor und fing sanft an neckisch mit meiner zu spielen. Ohne von meinem Mund abzulassen hob er mich hoch und ich schlang meine Beine wie ein kleines Äffchen um seine Hüften. Er trug mich zum Bett hinüber und legte mich vorsichtig ab. Er lag nun über mir eine Hand streichelt sanft meine Wange. Mit der anderen Hand stütze er sich links von mir ab um mich nicht zu erdrücken. Dieses Mal war ich es, die sich von ihm löste. „Wenn du mich jeden Tag so küsst, dann komme ich mit dir.“ Er lächelte mich an: „Meinst du deine Eltern erlauben es dir?“ Fuck! Meine Eltern. Sie waren vielleicht ein kleines Problem. Ich wurde erst in einem halben Jahr achtzehn und sie konnten es mir theoretisch verbieten. Sie waren sowieso nicht sehr begeistert davon, dass ich mit Justin zusammen war. Sie sagten, ein Weltstar wie er, könnte jede haben und er wolle sowieso nur das eine… blabla. Und insgeheim hatten sie wohl gehofft, dass die Sache erledigt wäre sobald er weg war. Tja falsch gedacht. Ich hatte diese Befürchtung auch, aber Justin hatte mir tausendmal versichert, dass es nicht so wäre. Er hatte mich sogar mit Kenny telefonieren lassen, damit er mir seine Geschichte bestätigen konnte. Ich glaubte ihm schließlich  und hatte die Gefühle die ich für ihn entwickelt hatte zu gelassen. Zwischen mir und Justin hatte es von der ersten Sekunde, die wir ohne Kameras und einen Haufen Securitys verbracht hatten – also der Abend nach dem Konzert im Tourbus – gefunkt. Wir konnten von Anfang an über alles reden und innerhalb der zwei Wochen die er bei mir war, habe ich so ein starkes Vertrauen zu ihm aufgebaut wie zu niemand anderem sonst. Klar meinen Eltern und meiner Freundin Emma vertraute ich auch blind, aber das mit Justin war anders. „Ich werde sie überreden. Und falls sie trotzdem nein sagen, dann spiele ich meine ´Ich-werde-bald-Volljährig-Karte´ aus. Dann müssen sie ja sagen, weil sie wissen, wenn nicht jetzt, dann in einem halben Jahr. Ich will dich nämlich auch nicht gehen lassen.“ „Das wollte ich hören.“ Sagte Justin und grinste und ich zog sein Gesicht an meins heran um ihn erneut zu küssen.

„Warum nicht Mum. Das ist echt nicht fair. Nenn mir einen guten Grund und ich bleibe hier. Nur einen Einzigen.“ Justin war in sein Hotel gefahren um seine Sache zu packen und noch ein paar Dinge mit Scooter zu besprechen bevor wir morgen losfuhren. Ja WIR! Ich war fest entschlossen mit ihm zu fahren und ich verstand das Problem meiner Eltern gerade einfach nicht. „Melanie…,“ begann meine Mutter: „Schau doch. Er ist ein Weltstar. Er kann wirklich jede haben und jetzt wo er zwei Wochen Pause von seiner Tour hatte wollte er einfach nur Abwechslung haben. Du glaubst doch nicht ernsthaft das er dich mit nehmen will, oder?“ „Mum diese Diskussion hatten wir doch schon. So ist er nicht. Mädchen sind für ihn keine Spielzeuge. Und ja er will mich wirklich mitnehmen. Er ist jetzt gerade dabei alles mit Scooter abzuquatschen und ich weiß, dass der echt nichts dagegen haben wird. Also wo ist euer Problem?“ „Er wird dir wehtun Melanie.“ Sagte meine Mutter mitleidig. Ich hatte es satt. Ich drehte mich um und lief nach oben in mein Zimmer. Ich rief noch nach unten: „Ihr seid so unfair! Ihr gönnt mir echt gar nichts!“ Dann knallte ich mit Schwung meine Tür zu und warf mich auf mein Bett. Ich zog die Decke über meinen Kopf und nahm Justins T-Shirt in den Arm. Er hatte es hier gelassen und ich schlief momentan immer darin, da meine Eltern nicht erlaubt hatten, dass er persönlich bei mir übernachten durfte. Mir liefen langsam, aber sicher, dicke Tränen über die Wangen und tropften auf das Bettlacken. Es klopfte an der Tür. „Hau ab.“ Doch meine Mutter beachtete meine Worte nicht und kam trotzdem rein. Sie strich mir über den Rücken und sagte: „Er bedeutet dir wirklich viel, oder?“ Ich schluchzte und zog dann die Decke von meinem Kopf um zu antworten: „Ja. Und ich ihm auch. Er will mich wirklich mitnehmen und guck mal.“ Ich hielt ihr das T-Shirt hin. „Das hat er mir dagelassen, damit ich abends immer an ihn denke wenn er gehen muss. Das würde er doch nicht machen wenn das nicht so wäre. Außerdem schreibt er mir jeden Morgen eine guten-Morgen-SMS.“ Meine Mum lächelte. Mein Handy vibrierte wie aufs Stichwort auf meinem Nachtisch. Ich nahm es und öffnete die Nachricht: ´Hey Süße, hab mit Scooter alles geklärt. Wenn deine Eltern ja sagen, dann kommst du morgen mit mir. Ruf mich an wenn alles klar geht. ' Ich lächelte und zeigte die Nachricht meiner Mum. Sie las die Nachricht und gab mir dann lächelnd das Handy zurück: „Okay Mel. Du darfst mit ihm mit.“ Ich wollte schon jubeln, aber dann kam noch ein Aber, natürlich: „Aber… ich habe nach wie vor ein Ungutes Gefühl dabei und ich möchte das du regelmäßig Bescheid gibst wie es dir geht. Eine SMS reicht. Trotzdem darfst du natürlich anrufen wenn du das willst. Und wenn etwas nicht in Ordnung sein sollte, dann gibst du sofort Bescheid und wir holen dich nach Hause. Wenn du mir das alles versprichst, dann darfst du mit Justin mit.“ Ich fiel ihr um den Hals und gab ihr einen Kuss auf die Wange: „Danke, danke, danke Mum. Und ja versprochen.“ Ich ließ sie los und sie stand lachend auf. Kurz bevor sie aus der Tür raus war, drehte sie sich noch einmal um: „Ach noch was. Ich möchte alle Nummern von Scooter, Kenny und wie sie alle heißen haben. Für den Notfall.“ Ich nickte: „Ja Mum, Justin bringt morgen alles mit. Ich ruf ihn jetzt an und bespreche alles mit ihm.“ Ich war schon längst aufgesprungen und wählte mit der einen Hand Justins Nummer und mit der anderen zog ich meinen roten Koffer aus dem Schrank. Mein Mum verließ schloss lachend die Tür hinter sich und ließ mich alleine durchdrehen. Justin ging sofort an sein Handy: „ Hey babe, und geht alles klar?“

Heart by heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt