Chapter 19

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In meinen Gedanken versunken starrte ich aus dem Fenster und beobachtete die Regentropfen. Heute war ein regnerischer Tag und es lag eine trübselige Stimmung in der Luft. Dabei war eigentlich ein guter Tag. Immerhin würde ich Justin heute Abend schon wieder sehen. Ich dachte darüber nach wie ich meinen Plan Justin zu überraschen am besten umsetzten konnte. Justin ahnte von all dem nichts, er dachte immer noch, dass ich erst am nächsten Tag kommen würde. Das Klingeln der Schulglocke riss mich aus meinen Gedanken. Hastig packte ich meine Sachen zusammen und wollte gerade aus dem Klassenzimmer verschwinden, da hielt mich jemand am Handgelenk fest. „Was machst du denn am Wochenende?“ fragte mich Vanessa, meine Sitznachbarin, mit der ich mich inzwischen ziemlich gut angefreundet hatte. Ich drehte mich zu ihr um und lächelte: „Ich fliege Justin besuchen, tut mir Leid ich hätte gerne etwas mit dir gemacht, aber ich muss das verlängerte Wochenende ausnutzen.“ Sie nickte verständnisvoll: „Hey kein Problem, ich versteh das. Wir machen einfach was zusammen wenn du wieder da bist oder nächstes Wochenende.“ „Klar machen wir. Ich muss los wir sehen uns.“ Damit drehte ich mich um und wollte eigentlich endgültig das Zimmer verlassen, da quatschte mich Tessa doof von der Seite an: „Ooooh geht die kleine Mel ihren Freund besuchen? Dann pass mal gut auf ihn auf. Mein Vater hat mir ein Meet&Greet für heute Abend gekauft. Ich bin also auch da.“ Sie lächelte gehässig, doch ich ignorierte sie einfach. Selbst wenn sie nicht bluffte und da was Wahres dran war, hatte ich nichts zu befürchten. Ich vertraute Justin und außerdem stand er nicht auf blondierte Mädchen mit zwei Kilo Make-Up im Gesicht. Ohne ein Wort zu sagen ging ich an ihr vorbei und steuerte den Ausgang an. Doch heute war wohl einfach nicht mein Tag, denn sie lief neben mir her und quatschte einfach drauf los. Sie wollte wissen worauf Justin so stand und was sie anziehen könnte und machte eine riesen Welle. Mir platzte beinahe der Kragen. Ich war erleichtert, als ich das Gebäude verlassen hatte und Kenny an einem Auto auf dem Parkplatz lehnen sah. Eigentlich wollte er mich doch zu Hause abholen. Komisch. Meine Laune besserte sich jedenfalls und ich vergaß Tessa, die bei Kennys Anblick plötzlich ganz still geworden war. Na endlich. Mit schnellen Schritten ging ich auf Kenny zu und er umarmte mich herzlich: „Na Mel, wie geht es dir?“ Er ließ mich los und nahm mir meine Tasche ab. Mit Schwung warf er sie auf den Rücksitz und hielt mir dann die Beifahrertür auf. Als wir beide im Auto saßen, antwortete ich ihm: „Ja ganz gut. Tessa nervt mich. Sie ist eifersüchtig, weil ich mit Justin zusammen bin und nicht sie.“ „Hahaha, war das das Mädchen, das gerade neben dir hergelaufen ist?“ Er startete den Motor und ich sagte: „Ja, und heute fliegt sie angeblich auch nach Indianapolis und hat dort ein Meet&Greet.“ „Na mach dir mal keine Sorgen. Die fasst Justin höchstens für ein Foto, sprich drei Sekunden lang, an.“ „Ja schon, aber ich kann sie nicht leiden und ich hatte mich auf ein stressfreies Wochenende gefreut.“ „Das kriegst du auch versprochen. Justin hat sich da schon was ausgedacht.“ Wir bogen gerade in unsere Auffahrt ein und Kenny hatte ein hämisches Grinsen aufgesetzt, dass sagte ich-weiß-etwas-was-du-nicht-weißt. „Mehr sagst du dazu nicht, oder?“ fragte ich und stieg aus dem Wagen aus. „Nö!“ sein Grinsen wurde immer breiter während er meine Tasche aus dem Auto nahm und wir gemeinsam in Richtung Haus gingen. Mein Dad war noch nicht da, aber ich hoffte, dass ich ihm noch Tschüss sagen konnte bevor ich fliegen würde. Noch während ich den Schlüssel im Schloss drehte, hörte ich wie Jody hechelnd die Treppe herunter gelaufen kam um mich zu begrüßen. „Oooh ist die süß.“ Rief Kenny begeistert und bückte sich um sie zu begrüßen. Jody beschnüffelte ihn kontaktfreudig und schien ihn sofort in ihr Herz zu schließen. Ich lächelte und ging in die Küche: „Möchtest du etwas trinken?“ „Nein danke.“ Antwortete er mir und kam mit Jody auf dem Arm zu mir in die Küche. „Kenny setz sie bitte ab. Sie soll sich gar nicht erst an so etwas gewöhnen.“ Widerwillig setzte er sie ab und Jody schaute mich mit bedauerndem Blick an. „Ich hol gleich meine Sachen und dann kann es auch schon losgehen.“ „Nur keine Hektik. Ich hab unseren Flug für heute Nachmittag um 17 Uhr angekündigt. Das heißt, dass wir noch gut eine Stunde haben bevor wir los müssen.“ Sagte er und beugte sich wieder zu Jody hinunter um sie zu kraulen. Lachend schüttelte ich den Kopf. Er wollte doch nur noch ein bisschen mit Jody spielen. Naja, dann konnte ich mir immerhin noch etwas zu essen machen und bis dahin würde mein Dad dann auch wieder da sein.

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