"Ok du zuerst", sagt Chris, du atmest tief durch und beginnst dann...
"Ich... also ich..." "Ganz ruhig mein Schatz. Atme tief durch." Du atmest tief ein. "Du weißt ja das ich mir wünsche das du öfters zu Hause bist." "(dN) ich..." "Nein Chris. Ich weiß wie du darüber denkst aber lass mich bitte weiterreden. Ich verstehe das du das Tourleben liebst und gern mit deinem Bruder in der Werkstatt tüftelst, aber... Also so wie es aussieht brauche ich dich bald mehr denn je hier." "Ich verstehe nicht was du meinst." "Ich... wir... du..." Er zieht deinen Namen lang mit einer Tonlage aus der du Sorge, aber auch Genervtheit hören kannst. "Ich... bin... schwanger", bringst du mit langen Pausen heraus während du auf deine Hände schaust. Als keine Reaktion von Chris kommt schaust du in sein Gesicht. Er sieht mit weit aufgerissenen Augen auf deinen Bauch. "C...Chris?" Du willst deine Hand an seine Wange legen, doch er weicht zurück. Du bemerkst wie sich seine Augen verändern. Der geschockte Ausdruck in ihnen wird von etwas anderem ersetzt. Etwas, das du als Verachtung und Enttäuschung beschreiben würdest. Ruckartig steht er auf und geht aus dem Zimmer. Als du die Haustür zuschlagen hörst zuckst du zusammen.
Stundenlang wartest du auf Chris' Rückkehr. Auch am nächsten Tag keine Spur von ihm. Du hast ihn schon gefühlte tausend Mal angerufen und Nachrichten geschickt. Doch keine Antwort. Auch von seinem Bruder und seinen Freunden erfährst du nicht wo er ist. Du machst dir wahnsinnige Sorgen. Nach drei Tagen sitzt du gerade auf der Couch und starrst auf dein Handy als der Bildschirm aufleuchtet. Eine Nachricht von Chris! Schnell öffnest du sie, doch was dort steht kannst du einfach nicht glauben:
Hey (dN)
Ich habe in den letzten Tagen viel nachgedacht über uns. Es tut mir leid aber ich kann das nicht. Wenn du was von mir brauchst kannst du dich melden aber ich brauche jetzt erstmal Abstand. Es tut mir wirklich leid. Ich liebe dich trotzdem. Du kannst erstmal bei Andreas wohnen. Er kommt auch nachher und hilft dir beim Packen. Nimm es mir bitte nicht zu übel.
Dein Chris
Fassungslos starrst du auf die Buchstaben. Als einige Minuten später die Tür aufgeht und Andreas eintritt sitzt du immer noch da. Du hast die Nachricht so oft gelesen, doch wirklich verstehen kannst du sie trotzdem nicht.20 Monate später...
Deine Tochter ist jetzt fast ein Jahr alt. Nachdem du bei Chris ausgezogen bist hast du dir schnellstmöglich eine eigene Wohnung gesucht. Andreas und deine Freunde haben dir viel geholfen und du bist ihnen unendlich dankbar für alles. Von Chris hast du nichts mehr gehört oder gesehen und bist inzwischen auch über ihn hinweg. Du sitzt gerade mit deiner kleinen im Arm auf der Couch und siehst ihr beim Schlafen zu als es an der Tür klingelt. Vorsichtig legst du sie in ihr Bettchen und gehst zur Tür. Doch als du sie öffnest bekommst du einen Schreck. "Hey", sagte der dir allzu bekannte Mann im Flur. Atemlos hauchst du seinen Namen. "Chris."