Wochen später...
Inzwischen waren die Wunden der beiden Magier verheilt. Zumindest die körperlichen. Beide hatten Angst etwas Falsches zu tun und taten deshalb immer genau das was Eva von ihnen wollte. Nur einmal war Chris ein kleiner Fehler unterlaufen und Andy musste dafür leiden. Chris hatte sofort ein schlechtes Gewissen bekommen und war seitdem noch vorsichtiger. Inzwischen "wohnten" die beiden auch im Haus. Ihr Zimmer lag oben im Dachgeschoss und war eigentlich genauso karg eingerichtet wie das andere, nur hatten sie nun noch ein kleines Bad dabei. Den Tag über saßen sie zusammen mit Eva beim Essen oder im Wohnzimmer oder machten kleine Spaziergänge über die Lichtung, jedoch immer in Begleitung einer Wache. Die Fußfessel, die die beiden Männer mit einer Kette verband, mussten sie auch weiterhin tragen. Gerade saßen sie zu dritt in der Küche und aßen. Die Wache, die die beiden dauernd begleitete, war gerade auf der Toilette als das Haustelefon läutete. "Stellt bloß nichts an", meinte Eva und ging dann durch die Tür nach draußen in den Flur. Still saßen Chris und Andy da, bis Andys Blick plötzlich auf das Handy fiel, das auf dem Tisch lag. Eva musste es hier vergessen haben. Wie aus Reflex griff er danach und schaltete den Bildschirm an. Zum Glück war kein PIN oder Muster zum Entsperren nötig. Chris machte roße Augen als er sah was sein Bruder da vorhatte und blickte immer wieder panisch zwischen Tür und Andreas hin und her. Ohne eine Sekunde weiter darüber nachzudenken tippte Andy die Nummer seiner Frau ein und schrieb:
HILFE! Sind bei einer Verrü
Weiter kam er nicht, denn schon ertönten schwere Schritte im Flur. Die Wache kam zurück. Andy drückte auf senden, löschte schnell den Verlauf und legte das Handy zurück. Gerade als die Tür aufging griff er wieder nach seiner Gabel und tat als hätte er die ganze Zeit nichts anderes gemacht als zu essen. Kurz darauf tauchte auch Eva wieder auf. Schweigend aßen sie fertig. "So Jungs ich muss euch noch was sagen." Sie verkrampften sich und blickten ängstlich zu ihr. "Ihr werdet die nächsten Tage nur in eurem Zimmer verbringen, da ich ein paar Tage wegfahre. Aber glaubt bloß nicht ihr könnt deshalb alles machen was ihr wollt. Meine Jungs hier werden weiterhin gut auf euch aufpassen." Hinter ihnen hörten sie ein zustimmendes Grummeln. "Na dann. Gute Nacht Jungs." "Gute Nacht", antworteten sie und liefen die Treppe nach oben. Die Wache schloss die Zimmertür hinter ihnen. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit lächelten die beiden wieder. Vielleicht würden sie ja doch noch hier rauskommen.
Die nächsten paar Tage verfielen die beiden wieder in ihren Alltag aus ihrer Anfangszeit hier. Sie saßen nebeneinander und unterhielten sich nur ab und zu. Mehr konnten sie nicht tun. Sie wagten es auch nicht die Nachricht, die Andy geschrieben hatte auch nur zu erwähnen aus Angst jemand könnte es mitbekommen. So saßen sie einfach nur da und träumten davon hier weg zu können. "Weißt du was ich hier bestimmt nicht vermissen werde?", flüsterte Andreas seinem Bruder zu. Dieser zog seine Augenbrauen hoch und schaute ihn leicht entsetzt an. "Was sollten wir hier schon vermissen?" "Da hast du recht. Zu vermissen gibt es hier nichts. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Was ich auf keinen Fall vermissen werde ist das du mir immer aufs Klo nachrennst", lachte Andy. Chris schaute ihn kurz entsetzt an und stimmte dann in das Lachen mit ein. In diesem Moment öffnete sich ihre Zimmertür und Eva trat herein. Sofort verstummten die beiden. "Hey Jungs. Ich bin wieder da. Was gibt's denn zu lachen?" Sie schwiegen und blickten auf ihre Füße. "Na gut wenn ihr es nicht verraten wollt dann halt nicht. Ihr wisst ihr sollt eigentlich immer ehrlich zu mir sein, aber ich bin heute gut drauf deshalb lass ich euch das mal durchgehen ausnahmsweise. Aber gewöhnt eu..." Weiter kam sie nicht denn plötzlich hörte man wie unten die Tür aufflog und mehrere Stimmen durcheinander brüllten. Mit großen Augen starrten sich Christian und Andreas an. "Wartet hier. Und seid ja ruhig!", keifte Eva die beiden an und lief nach unten, jedoch nicht ohne die Tür vorher abzuschließen. "Denkst du...", fing Chris an, sprach aber nicht weiter. "Ich hoffe", meinte Andy und blickte zur Tür. Einige Zeit hörten sie noch wie Befehle gerufen wurden und etwas was sich wie Rangeleien anhörte, dann war es plötzlich still. Abwartend saßen Chris und Andy da. Da durchbrach eine weibliche Stimme die Stille. "ANDREAS!" Dessen Augen weiteten sich. "STEFFI?!", rief er zurück. Konnte das wirklich die Stimme seiner Frau gewesen sein? "Andreas? Wo bist du?" Die Stimme war nun näher. "HIER! Hier sind wir!", schrien Chris und Andreas gemeinsam. Ein lautes Krachen war zu hören und die Tür wackelte, gab jedoch nicht nach. Drei weitere Male krachte es bis die Tür mit einem lauten Knall aufflog. Dahinter stand ein in schwarze Schutzkleidung gekleideter Polizist. Ein Frau mit verweinten Augen drängte sich an ihm vorbei und schmiss sich in Andreas' Arme. Dieser begann vor Glück zu weinen. Er konnte es nicht fassen das er wirklich seine Frau im Arm hielt. Auch Chris konnte die Tränen nicht unterdrücken. Sie waren frei.
Monate später...
Chris und Andy arbeiteten in der Werkstatt und reparierten ein Teil an ihrem Monstertruck. Andy schraubte und Chris reichte ihm das Werkzeug. Gerade streckte sich der ältere Bruder und bat Chris um einen Schraubenschlüssel, doch er bekam keinen. "Chris?" Fragend drehte er den Kopf zu diesem. Chris stand da und starrte auf Andys Bauch auf dem die Narben deutlich zu sehen waren. Sie würden wohl nie verschwinden. Bei beiden nicht. Schnell nahm Andy die Arme runter, sodass sein T-Shirt wieder seinen Bauch bedeckte. Doch Chris starrte immer noch auf diese Stelle. Er konnte das was passiert war einfach nicht verarbeiten. Und Andy auch nicht, jedoch wollte er das vor Chris nicht zugeben. Jede Nacht hörten sie die durchdringenden Schreie ihres Bruders und sahen Evas schiefes Grinsen vor sich. Die saß mittlerweile im Hochsicherheitsgefängnis. Andreas ging auf seinen Bruder zu, legte seine Hände an dessen Wangen und zwang ihn ihn anzusehen. "Chris. Alles ist gut. Wir sind zuhause. Keiner kann uns mehr etwas antun. Verstanden?" Christian schloss kurz seine Augen und nickte als er sie wieder öffnete. "Alles in Ordnung. Geht schon wieder." Tränen sammelten sich in den Augen der beiden und sie umarmten sich fest. "Es ist alles vorbei. Alles wird wieder gut", sagte Andreas mehr zu sich selbst, während er seinen Bruder fest an sich drückte.
Sooooo das wars Leute. Ich hoffe es hat euch einigermaßen gefallen. Hinterlasst gerne eure Meinung in den Kommentaren.
Und danke nochmal an jule_love_nikki. :*