Kapitel 4.5 - Was im Lehrerzimmer geschah

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„Oh, wie schön, das heißt, dass ihr doch nicht länger bleiben müsst. Du und Jäger könnt gleich mitkommen", ertönte die gelangweilte Stimme von Levi Ackermann. Erschrocken fuhr Jean zusammen und sprang quasi zur Seite, sodass er beinahe auf Marcos Armen landete. Dieser bewahrte den Blonden vor einem Fall und blinzelte. Levi schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust:"Jetzt tu' nicht so, als würde ich den Tod mitbringen."

„S-sorry", stammelte Jean und stand nun wieder auf sicheren Füßen:"Ich sag Jäger Bescheid, dass wir gleich schon kommen sollen."

Der Lehrer nickte nur noch und ging dann den Gang entlang Richtung Lehrerzimmer. Wenn Jean doch bloß wüsste, dass Levi sich Eren sofort geschnappt hat, als er erfuhr, dass für ihn die letzte Stunde ausfallen würde.

Der Braunhaarige wartete bereits im Lehrerzimmer auf Levi, als er dieses betrat. Leise schloss er die Tür und sah zu Eren:"Du weißt, warum du hier bist?"

„Weil du auf meinen Arsch abfährst", antwortete Eren frech. Levis Augen wurden für einen Moment kleiner. So wahr das auch sein mochte, er hasste es, wenn man so mit ihm sprach. Bedrohlich langsam kam er auf Eren zu und drängte ihn an den Schreibtisch hinter diesen:"Glaubst du, du kannst es dir erlauben so frech zu sein?"

„Ich hege Hoffnungen", sagte Eren schmunzelnd und zog Levi an dessen Krawatte näher zu sich.

Der Schwarzhaarige tippte leicht auf Erens Gips:"Was haben wir gemacht?"

„Ist doch unwichtig", murrte Eren und legte seine Lippen auf die seines Lehrers. Augenblicklich entstand ein leidenschaftlicher Kuss zwischen den Beiden und kurzerhand hob Levi Eren auf den Tisch, um seine Beine leicht auseinander zu drücken und sich dazwischen zu positionieren. Die Hände legte er an Erens Hüfte. Dieser schlang seine Beine um Levi und legte ihm auch den gesunden Arm über die Schulter.

-E r e n ' s  v i e w -

Seit wann hatten wir nun schon was am Laufen? Seit ein paar Wochen schon. Vielleicht zwei Monate. Und alles begann genauso wie jetzt gerade. Ich war zum Nachsitzen verurteilt worden. Zu der Zeit hatte ich schon seit gefühlten Ewigkeiten eine Schwäche für meinen Lehrer. Levi Ackermann. Levi. Allein dieser Name bescherte mir eine Gänsehaut. Als ich zum Nachsitzen verdonnert wurde, dachte ich erst an den Freitod, da mir einige meiner Mitschüler erzählt hatten, wie schlimm 'Herr Ackermann' sein konnte. Er würde einen so lange putzen lassen, bis man sich die Fingerkuppen abgeschrubbt hatte.

Ja, am Anfang durfte ich das auch. Doch irgendwann fiel mir auf wie gestresst mein Traummann war und so machte ich mich an ihn ran und schlug eine 'Erleichterung' vor, welche er nach langer Zeit endlich annahm.

Levi hatte mir einmal erzählt, dass er verheiratet sei und sogar zwei Kinder hätte. Da er einen Ehering trug, glaubte ich ihm das natürlich. Dennoch hatte er sich auf mich eingelassen und eine Menge Spaß mit mir gehabt. So wie jetzt auch.

Unsere Zungen hatten einen leidenschaftlichen Tanz begonnen und er zog mich dichter an sich heran.

„Levi", keuchte ich leise in den Kuss, als er dann auch noch seine Hand in meinen Schritt gleiten ließ. Es dauerte nicht lange und in meiner Hose wurde es eng. Levi löste sich von mir. Gerade rechtzeitig, denn kurz darauf kam mein bester Feind ins Lehrerzimmer:"Herr Ackermann? Ich konnte Eren leider nicht-"

Während ich augenblicklich rot anlief, schien Levi die Ruhe selbst zu sein. Langsam drehte er seinen Kopf zu Jean:"Er hat schon hier gewartet."

Genauso langsam nahm er auch Abstand von mir, sodass ich endlich vom Tisch konnte.

-E r e n  o v e r  a n d  o u t -

"Was stehst du da so dumm rum, Kirschstein?", knurrte Levi, als er das nachdenkliche Starren von Jean bemerkte. Dieser gab nur ein kluges 'Ähm' von sich und Levi seufzte:"Ja, das hab ich mir gedacht."

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