Kapitel 18

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*6 Monate später*
Die warmen Sonnenstrahlen kitzelten mich an der Nase und von draußen hörte man die Vögel zwitschern. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Es gab keinen besseren Wecker als die Natur!

Langsam öffnete ich die Augen und streckte und reckte mich erstmal. Danach griff ich zu meinem Nachtkästchen, um nach meinem Handy zu greifen, welches mir Niklas vor ca. einem Monat gekauft hat.

Ich drückte den gelben Knopf auf der Rückseite und der Beamer wurde aktiviert. An der Zimmerwand wurde nun mein Handybildschirm hin projeziert.

"24. November; 8:30; Sie haben heute um 10 Uhr einen Termin", ertönte es aus dem Handylautsprecher. Und auf einmal wurde ich ganz aufgeregt und ein Riesengrinsen übernahm die Kontrolle über meinen Mund.

Der 24. November....der Tag meiner Entlassung!

Um 10 Uhr sollte ich meinen letzten Durchcheck nochmal haben, bevor ich dann höchstwahrscheinlich nach Hause gehen konnte. Ja, Nach Hause!

Niklas und ich hatten vor etwa 2 Monaten beschlossen, zusammen eine Wohnung zu suchen. Da ich das Krankenhausgelände aber noch nicht verlassen durfte, nahm Niklas eine Kamera mit Liveübertragung zur Wohnungsbesichtung mit.

Vor etwa 3 Wochen hatten wir dann die perfekte Wohnung für uns gefunden und seit 5 Tagen gehörte sie nun endgültig uns.

Ich wusste immer noch nicht, wie ich mich bei Niklas revanchieren konnte, immerhin hatte ich keinen Job, keinen Abschluss, kein Einkommen und sonst eigentlich auch nichts. Die Wohnung ging nur alleine auf seine Kosten, doch er nahm das alles sehr gelassen hin.

"Wenn ich so mehr Zeit mit dir verbringen kann, ist es mir suf alle Fälle das Geld wert", hatte er mir feierlich erklärt, bevor er zu unserer neuen Wohnung gefahren war, um den Kaufvertrag zu unterschreiben.

In diesem Moment klopfte es an der Tür und mein toller, süßer und wunderschöner Freund trat ein.
"Hast du die Koffer schon gepackt?",fragte er.

"Fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten", antwortete ich ihm. Ich wollte mich gerade aus dem Bett hieven, als Niklas sich neben mich setzte und mir einen Kuss auf die Wange gab.
Ich lächelte ihn glücklich an.

Es folgte ein weiterer Kuss meinerseits.

Es schien so, wie wenn schon bald das Ganze sich in eine Knutscherei entwickeln würde, doch dazu fehlte uns leider die Zeit.

"Sorry, ich hab vor dir noch einen Patienten zu versorgen, aber danach haben eine ganze Woche nur für uns", entschuldigte sich Niklas, als er von meinem Bett aufstand und sich langsam Richtung Tür bewegte.

"...und die Möbel, die Installlateure, die Elektriker, blablabla",meinte ich mit gemischten Gefühlen.

Niklas hatte sich nächste Woche freigenommen, sodass wir in aller Ruhe gemeinsam unziehen konnten. Seine alte Wohnung am Stadtrand hatte er noch behalten, damit wir dort noch wohnen konnten, bis die andere Wohnung fertig war.

Ich stand nun ebenfalls auf und umarmte Niklas, bevor er mein Zimmer verließ.

In dem Moment wurde mir wieder einmal bewusst, um wie viel einfacher das Leben ohne Rollstuhl war. Vor etwa 5 Wochen war ich das blöde Ding endlich losgeworden. Es war mir nicht leicht gefallen, das Gehen und Stehen wieder zu lernen, aber mittlerweile konnte ich sogar wieder für eine kurze Distanz langsam laufen.

Ich war unglaublich froh, meine Beine fast wie früher wieder nutzen zu können, denn anfangs hatten die Ärzte mir das nicht garantieren können.

Als ich vorher das Wort Kleinigkeiten erwähnt hatte, war es mir ein Rätsel gewesen, dass Niklas keinen Mundwinkel verzogen hatte. Das Zimmer war das reinste Chaos! Tja, Messipotenzial hatte ich schon immer und ich stand auch dazu.

Seufzend begann ich mein Gewand vom Boden aufzuheben, zu falten und in den Koffer zu schmeißen.

Als gerade meinen blauen Lieblingspulli vom Boden aufhob, entdeckte ich ein gsnz besonderes Buch darunter. Das Buch, welches ganz am Anfang an meinem Nachtkästchen gelegen hatte, welches meine Mutter für mich geschrieben hatte. Nachdem ich die Todesanzeige meines Vaters gelesen hatte, wollte ich nicht mehr weiterlesen.

Warum? Ich hatte einfach Angst. Angst vor der Zukunft, die mittlerweile Vergangenheit war. So hatte es sich zumindest vor einem halben Jahr angefühlt, doch nun fühlte ich mich in der Gegenwart dank Niklas wie zu Hause und fühlte mich ebenso nun auch bereit, das Buch zu lesen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 18, 2016 ⏰

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