Kapitel 9

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*Dornröschens Mutter PoV*
Mittlerweile waren wir fast zu Hause angelangt.

"Vielleicht ist es noch nicht zu spät und sie ist momentan nur gefesselt am Dachboden," probierte Gerhard mir wieder Hoffnung zu geben. Ich nickte, doch tief im meinem Inneren hatte ich diese schon längst aufgegeben.

Gemeinsam stiegen wir die Treppen zum Dachboden hinauf, was mir wie eine Ewigkeit vorkam.

Zitternd drückte ich die Türklinke nach unten und Gerhard lief sofort hinein. Ein paar Sekunden später hörte ich bereits seine belegte Stimme.

"Ruf die Rettung!",schrie er und ich zückte mein Handy. Nachdem ich aufgelegt hatte, traute ich mich auch hineinzugehen.

Als ich dann SIE sah, blieb mir die Luft im Hals stecken. Es sah so schrecklich aus, dass einfach nur so da lag. Sie war ganz blass im Gesicht und sie wirkte irgendwie... hilflos.

10 Minuten später kam endlich der Krankenwagen. Er nahm Rosi mit und Gerhard fuhr mit unserem Auto hinterher.

Wir kamen ungefähr 5 Minuten später als Rosi im Krankenhaus an, doch wir rannten sofort zu ihrem Zimmer, wo sie gerade von einem Arzt untersucht wurde.

"Und wie geht es ihr?",stellte Gerhard schließlich die alles entscheidende Frage.

"Sie ist um ein Haar dem Tod entkommen," meinte der Arzt und wir atmeten erleichtert aus.

"Sie muss aber in ein 100-jähriges Koma versetzt werden."

Ich hustete laut. War das sein Ernst? 100 Jahre? Da war sie ja praktisch schon tot. Wir würden sie auf jeden Fall nicht mehr lachen sehen, aber der Gedanke, dass sie in 100 Jahren ihr Leben dort fortsetzen würde, wo es aufgehört hatte, war tröstend.

Auch an Gerhards Gesichtsausdruck merkte man, dass er nicht wusste, was er davon halten sollte.

Wir blieben noch ein bisschen bei Rosi, dann fuhren wir wieder nach Hause. Gerhard ging sofort ins Bett, aber ich stellte mich auf den Balkon und sah in die Sterne.

Und plötzlich hatte ich die Idee: Ich würde Rosi ein Buch schreiben über alle Verwandten die geboren werden würden, die neuesten Erfindungen und Ereignisse. So würde Rosi in der Zukunft immer Leute haben, die sich um sie kümmern würden und auch von der Technik am neuesten stand sein.

Mit diesem Gedanken verließ ich den Balkon und legte mich ebenfalls ins Bett.

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