Ryan POV
Ich hatte sie dann doch nicht nochmal auf ihre, sagen wir etwas ungewöhnliche Arbeit angesprochen. Ich hatte einfach das Gefühl gehabt, sie bräuchte noch etwas Zeit, außerdem fand ich keinen passenden Zeitpunkt um sie zu fragen.
Sie kann wirklich gut erklären, ich hatte fast alles verstanden was sie mir gezeigt hatte, auch wenn es Stoff der Klasse 8 war.
Als dann wieder der Montag kam freute ich mich schon fast auf die Nachhilfe, doch war Mia überhaupt nicht in der Schule. Genauso die darauf folgenden Tage. Ich fing an mir wirklich Sorgen zu machen, denn es kam nur sehr selten vor dass sie mal fehlte.
Am liebsten hätte ich sie angerufen und gefragt ob alles in Ordnung wäre, doch hatte keiner ihre Nummer, zumindest niemanden den ich kannte.
Da heute Donnerstag war, hatte ich wie immer mit Mark und Kris Basketballtraining. Ich machte mich auf den Weg zum Basketballplatz, wo die Anderen aus dem Team schon auf mich warteten.Wir begrüßten uns alle mit einem Handschlag und begannen uns aufzuwärmen.
Nachdem wir uns warm gelaufen hatten teilten wir das Team in zwei kleinere Teams auf um gegen einander zu spielen. Wir spielten schon eine ganze Weile und waren am gewinnen, Mark warf mir den Ball zu, damit ich einen Korbleger machen konnte.
Ich fing den Ball auf, ging etwas in die Knie um Schwung zu holen und warf den Ball so dass er perfekt im Korb landete. Als ich wieder auf dem Boden aufkam knickte plötzlich mein linkes Bein weg und ich fiel hin. Zum Glück war der Boden aus diesem komischen rotem plastik-gummi Zeug, sodass ich nicht sehr hart landete.
Sofort kamen alle zu mir gerannt um nachzusehen ob ich verletzt war. Ganz vorsichtig zog ich mir den Schuh aus und schob meinen weißen Socken etwas nach unten. Mein Knöchel war in kürzester Zeit blau angeschwollen und die Anderen meinten, sie würden mich auf jeden fall ins Krankenhaus bringen würden.
Und nun saß ich hier schon seit einer gefühlten Ewigkeit und wartete darauf dass ich endlich dran kam. Das Wartezimmer war nur mit Kinderspielzeug ausgestattet, die einzigen Bücher oder Hefte die es gab waren über Bob der Baumeister oder wie cool Zähne putzen war....ernsthaft?!?
Dementsprechend war mir auch ziemlich langweilig, auch wenn meine Freunde neben mir saßen und versuchten mich von den Schmerzen abzulenken.
„Ryan ******** bitte in Zimmer 2" ENDLICH!! dachte ich.
Der Arzt kam rein und gab mir die Hand, ich erwiderte den Händedruck. Er zerdrückte mir fast die Hand und ich musste mich zusammenreißen nicht unmännlich zu quicken.
Er besah sich meinen Knöchel und drehte ihn ein paar mal in alle Richtungen. Dabei kamen mir fast die Tränen weil es so höllisch weh tat, Kris musste sich bei meinem Anblick das lachen verkneifen.
Der Knöchel war zum Glück nur verstaucht und nicht gebrochen, trotzdem sollte ich ihn 3 Wochen schonen. Er wickelte mir noch einen, meiner Meinung nach zu dicken und vor allem viel zu pinken, Verband um den ganzen Fuß.
Als wir das Bhandlungszimmer verließen legte Kris einen Arm um meine Schulter. „Du armer, dann kannst du bei dem Spiel in 2 Wochen ja gar nicht mitmachen.."
„Ja, leider...Du kannst schonmal zu den Anderen gehen ich möchte mir noch einen Kaffe holen, ich hab auf dem Weg hierher einen Automaten gesehen." Er lachte leicht „Ist ok wir warten dann am Ausgang auf dich."
Damit ging er Richtung Wartezimmer um die Jungs zu holen. Ich drehte mich in die andere Richtung um mir mein geliebtes Heißgetränk zu kaufen.
Ich drückte auf den grün blinkenden Knopf und wartete bis der Becher voll war. Ich versank etwas in Gedanken, bis ich von einer bekannten Stimme wieder in die Wirklichkeit geholt wurde.
„Und, war doch gar nicht so schlimm oder? Und jetzt gehen wir nach hause und ich mach dir, wie versprochen ein Schockobrot mit gaaanz viel Nutella." „Jaaa~ Aber mit ohne Butter!"
Ich drehte mich um und konnte meinen Augen nicht trauen: vor mir stand Mia mit einem kleinen Kind, vielleicht 3 oder 4 Jahre alt, auf dem arm und lächelte ihn an.
Sie richtete ihren Blick wieder nach vorne und sah mich wie erstarrt an. Ich starrte nur blöd zurück, bis ich mich als erster wieder fing und das Wort ergriff „W-was machst du hier? Und warum warst du nicht in der Schule?....Und wer ist das?" Bei der letzten frage zeigte ich auf den Jungen in ihren Armen, der jetzt sein Gesicht in ihrer Halsbeuge versteckte. Zugegeben das sah mega süß aus.
Sie sah mich immer noch etwas überrascht an, doch befreite sie sich dann auch schnell aus ihrer Starre. „Das ist Ben, m-mein Bruder." Ich wartete darauf dass sie weiter sprach doch kam nichts mehr. „Und warum warst du nicht in der Schule?" fragte ich erneut.
Sie sah zu Boden „Er musste ins Krankenhaus und ich wollte ihn nicht alleine lassen."
Nachdenklich sah ich sie an. „Und was ist mit deinen Eltern? Warum sind die nicht hier damit du in die Schule gehen kannst?" Sie wirkte bedrückt und wich meinem Blick aus. Langsam fing ich an zu verstehen. „Also lebt ihr alleine und das ist auch der Grund warum du so viel arbeiten musst, stimmts?" Es kam nur ein leichtes Nicken von ihr.
Das hätte ich nicht erwartet. Ich dachte immer sie würde in einer glücklichen Familie leben, weil sie, obwohl sie so schüchtern war, immer sehr freundlich und glücklich wirkte.
„Das tut mir sehr leid. Kann ich dir irgendwie helfen?" Ich wusste nicht mal was ich hier machte, konnte mir doch eigentlich egal sein schließlich standen wir uns nicht mal nahe. Aber ich wollte ihr helfen, nicht dass jetzt Jemand denkt ich wäre verliebt, sie war einfach nur nett und hatte so etwas nicht verdient.
Wir schwiegen eine Weile, bis Ben anfing zu quengeln, weil er nach hause wollte.
Da kam mir eine Idee „Wenn ihr wollt können wir euch heim fahren, es ist noch ein Platz frei."Bot ich an.
Erst lehnte sie ab, doch ich überredete sie dass es schneller gehen würde als mit der Straßenbahn.
Also machten wir uns auf die Suche nach den Anderen Jungs, die wie abgemacht am Ausgang wateten.
DU LIEST GERADE
Nightdancer
Teen FictionMia-18 Jahre alt, hat ein sehr schweres Leben, da ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen und sie sich auch zusätzlich noch um ihren Bruder kümmern muss. Tagsüber geht sie wie jedes andere Mädchen in ihrem Alter in die Schule. Doch abends...