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Als die Sonne unterging und die ersten Sterne zu funkeln begannen, begann auch Lias Körper sich zu verändern. Luna betrachtete ihre Freundin. Fasziniert sah sie, wie die Nase länger wurde, die Ohren nach oben wanderten und überall Fell spross. Als ihre Freundin als löwin vor ihr stand, lächelte sie.
Doch dann dachte sie wieder an die eltern ihrer Freundin und ihr lächeln verschwand. Gemeinsam gingen die beiden los und die Suche begann...

Lia suchte rund um die Höhle herum nach einer Spur. Luna saß auf ihrem rücken. Für Lia wog sie nicht viel mehr, als eine Feder. Sie hielten beide augen und Ohren auf. Plötzlich hatte Lia eine Witterung aufgenommenen.
,,Hier! Ich hab sie! Meine Eltern sind in diese Richtung gelaufen."
Luna hielt sich im Fell ihrer Freundin fesst und dann rannte sie auch schon los. Der Wind spielte mit Lunas haaren, das sie an diesem Tag offen gelassen hatte. Nach ein paar Minuten wurde die Fährte stärker. Lia war glücklich. Nicht mehr lange und sie würde ihre Eltern wieder sehen! Obwohl Löwen keine Ausdauer Läufer sind schienen ihre Kräfte sie nicht zu verlassen. Der Wunsch ihre Eltern zu finden war einfach zu groß. Luna hatte sich inzwischen flach auf Lias rücken gelegt, damit sie nicht frohr und sie Stromlinienförmiger waren.
Etwas später hielt Lia an einem kleinen Teich an und legte eine trinkpause ein. Luna rutschte von ihrem rücken herunter, ließ sich neben ihr auf die Knie fallen und betrachtete die Umgebung. Sie waren der Spur folgend um die Dörfer herumgeschlichen und hatten stark befahrene Straßen gemieden. Nun waren sie wieder in einem Wald. Er war etwas größer, als der vorherige und das perfekte versteck für jemanden, der nicht entdeckt werden will. Der boden unter ihren beinen und Händen fühlte sich kalt und feucht an. Die Luft roch nach Erde, Rinde und nach Wasser. Aber Lias geruchs Welt ging noch viel weiter, als Luna es überhaupt ahnen konnte. Lia roch eben falls die Erde die Rinde und das Wasser, aber sie roch auch die verschiedensten Tiere, die sich im Geäst und am Boden versteckten. Sie roch auch das Baumharz und die beeren, die ein paar Büsche weiter wuchsen. Sie hörte auch das rauschen des Wind es in den Baumwitfeln und ein rascheln vom anderem Ufer her. Als sie auflickte sah sie ein Reh dort stehen. Es beugte sich gerade zum Wasser hinunter um zu trinken, als das Gebüsch abermals raschelte. Das Reh blieb stock steif stehen. Doch dann spurtete es plötzlich los und rannte davon. Im selben Augenblick sprang ein großer Schatten aus dem Busch und landete elegant auf dem Reh, das unter ihm zusammen brach und zitternd liegen blieb. Luna schrie erschrocken auf. Man konnte nicht erkennen , was es war, denn es befand sich an der grenze zum Licht. Der Schatten drehte sich ruckartig zu ihr um und vergaß dabei das Reh unter seinen großen pranken. Dieses nutzte den Augenblick zur flucht. Es zappelte und rutschte auf dem Boden herum um dann schnell aufzustehen und weg zu laufen. Der Schatten bemerkte es nicht.

Mein innerer LöweWo Geschichten leben. Entdecke jetzt