29

54 5 0
                                    

Herr Kautz hatte aufgegeben, bevor es überhaupt begonnen hatte. Er würde seine Löwen verlieren. Herr Kästner hatte sich ganz viele Argumente für die Freilassung der Löwen überlegt, die er nun alle nicht mehr brauchte. Eins stand nun fest. Die Löwen würden wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Luna, Lia und Mathias warteten draussen ungeduldig vor der Tür. Dieser Moment entschied über das zukünftige Leben einer der dreien. Dann kamen Herr Kautz und Herr Kästner aus dem Büro und verabschiedeten sich voneinander. Als Paul dann schließlich weg war wante sich Herr Kautz an seinen Sohn:
,,Tja. Es tut mir leid mein Sohn, aber mir scheint wir werden demnächst keine Löwen mehr haben." Mathias konnte ein Sieges Geschrei nur gerade so unterdrücken.

Später saßen Luna, Lia und Mathias in der künstlichen Höhle mit Lias Eltern und besprachen alles. Diesmal hatte Luna den Übersetzer und übernahm die Kommunikation zwischen Mathias und dem Rest. Anschließend gab Luna Lia ihre Adresse. Mathias fand in den tiefen seiner Jackentasche einen Bleistift und schrieb seine noch dazu. Lia freute sich wirklich. Sie würde wieder an den Ort zurückkehren, an dem sie geboren wurde. Aber  wahrscheinlich würde sie ihre Freunde nicht mehr sehen. Aber die beiden würden schon ohne sie zurecht kommen. Schließlich hatten sie einander. Lia hatte  schon gemerkt, das die beiden sich liebten. Sie hoffte, dass sie darüber hinweg kommen würden. Sie drückte sich den Zettel mit den beiden Adressen fest an die Brust und schwor sich so oft zu schreiben, wie es ging. Dann sah sie Luna an. Sie lachte  und schwatzte ausgiebig mit Lias Eltern. Mathias fühlte sich anscheinend etwas ausgeschlossen. Deshalb rutschte Lia zu ihm rüber, ergriff seine Hand und hielt sie fest. Mathias sah sie an und merkte, dass er sie jetzt schon vermisste. Er hatte allen Grund ihr dankbar zu sein. Wäre sie nicht gewesen hätte er sich vielleicht nie in Luna verliebt. Es war komisch. Er saß mit zwei Löwen, einem halblöwen und dem Mädchen, dass er über alles liebte in einer künstlichen Höhle und lachte mit ihnen. Bald würde etwas mehr, als die Hälfte von dieser Truppe fehlen. Bei dem Gedanken daran
Bekam er ein Gefühl, das er sonst nur spürte, wenn er an seine Mutter dachte. Traurigkeit.
Luna wurde von demselben Gefühl heimgesucht. Deshalb lachte sie die ganze Zeit. Würde sie nicht lachen, läge sie wahrscheinlich heulend bei Lia im Schoß. Aber so weit würde es nicht kommen. Ein paar tränen des Abschieds vielleicht. Aber mehr auch nicht. Das nahm sie sich fest vor...

Doch dann kam der Abschied schneller als erwartet. Mathias Vater wollte die Sache nicht unnötig verzögern. Daher kam es, das er (auf drängen seines Sohnes hin) einen Flug buchte, der um halb acht Uhr abends startete und ca. um fünf Uhr morgens landete. Die Zeiten wunderten ihn, doch Mathias versicherte, so sei es am besten. Lia und Luna hatten nur noch einen einzigen Tag, den sie miteinander verbringen dürften. Am abend dieses Tages würde Lia in einer Kiste eingesperrt in einem Flugzeug sein. Auf dem weg in die Freiheit. Um diesen Tag komplett ausnutzen zu können schwänzte Luna schon wieder die Schule. Aber trotzdem ging der Tag viel zu schnell um. Schon war es Abend und Lia verwandelte sich. Schließlich kamen auch schon die Leute, die sie abholten. Und Luna? Die stand erstmal stocksteif stehen. Dann lief sie ihnen hinterher und bat darum die löwin noch ein einziges mal zu sehen. Die Leute willigten ein und gingen mit ihr zu einem der drei rollbaren käfigen in dem Lia gefangen war. Damit würde sie zum Flughafen transportiert werden, wo alles weitere geklärt werden würde. Als Lia Luna nochmal kommen sah wurde sie ganz unruhig. Einer der Männer meinte:
,,Sie scheint sich freuen dich zu sehen." Luna antwortete:
,,Das liegt daran, das ich sie nach Möglichkeit jeden Tag besuchen komme."
,,Halt! Warte! Nicht so nahe an den Käfig ran! Sie könnte dich verletzen!" Schrie ein anderer Mann. Doch seine Warnungen wären nicht nötig gewesen. Das wusste Luna. Lia streckte ihr rechtes Vorderbein durch die gitterstäbe und zog Luna in einer Freundschaftlichen Umarmung an sich. Dan steckte sie ihre schnauzte ebenfalls hinaus und leckte sie zärtlich durch ihr gesicht. Die Männer im Hintergrund glaubten zu träumen. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Lia blinzelte Luna ein letztes mal zu und zog sich wieder zurück.

Mein innerer LöweWo Geschichten leben. Entdecke jetzt