26

66 7 0
                                    

,,Mathias...ich...du bist echt ein toller Freund." Sah sie das in ihm? Einen Freund? Er hatte noch nie jemanden gehabt, der das zu ihm gesagt hatte, seit seine Mutter gestorben war. Mochte sie ihn wirklich? Oder wollte sie ihn nur trösten?
Luna dachte nach. Warum hatte sie das Gefühl, das sie ihn mochte? Er hatte sich zeitweise so idiotisch benommen. Aber seit Lia da war schien ihr Leben so oder so Kopf zu stehen. Er hatte sie mit seiner Mutter verglichen. Das rührte sie. Er hatte seine Mutter sehr gerne gehabt. Er umarmte sie immer noch. Ja. Sie mochte ihn. Bevor er reagieren konnte stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen kuss auf die wange. Dann wand sie sich aus seiner Umarmung und ging den Gang hinunter. Er blickte ihr nach. Langsam faste er sich mit der Hand an die Stelle, wo ihre Lippen seine haut berührt hatten. Sie mochte ihn. Er hätte nie geglaubt, das er in so kurzer Zeit eine so starke Zuneigung zu jemandem entwickeln könnte. Aber so war es. Sie mochte ihn. Und er war sich sicher. Er mochte sie auch. Dann rannte er ihr hinterher.

Luna war durch einander. Sie hatte gerade Mathias geküsst. Sie hatten ihre Gegenseite Zuneigung entdeckt. Er hatter ihr erzählt, Was mit seiner Mutter geschehen war. Sie hatte das Gefühl gehabt ihn das erste mal richtig zu sehen. Seine haare vielen ihm immer wieder in die Stirn. Sein Gesicht war hübsch und er hatte bewiesen, das er auch eine sanfte Seite hatte. Plötzlich waren Schritte hinter ihr zu hören. Natürlich. Sie befand sich ja schließlich in einem Zoo mit vielen Besuchern. Aber diese Schritte waren schnell. Sie drehte sich um und sah Mathias, der sie in diesem Augenblick ebenfalls entdeckte. Sie blieb stehen und er kam auf sie zu. Luna blickte ihn an. Mathias blickte sie an. Dann trat er noch einen Schritt näher und nahm ihre Hände in seine. Ihre Finger waren schlank und ihre haut war weich. Langsam zog sie ihn zu sich heran. Und dann küssten sie sich richtig. Mitten auf den Mund.

Luna und Mathias standen auf der anderen Seite der glasscheibe. Wenn Lia sich verwandeln würde, würde sie heraus kommen. Langsam begann es zu dämmern und die letzten Besucher wurden gerade hinausgescheucht. Da tauchte plötzlich Lia auf. Die Befreiungsaktion konnte beginnen. Luna schlich langsam zur Hintertür im betonbau und öffnete auch die zweite Tür. Lia und ihre Eltern schlüpften hindurch. Mathias wartete in der Zwischenzeit am Eingang und guckte, das niemand kam. Die Löwen kamen und Vater Löwe brüllte sein glück aus sich heraus. Dann liefen sie im schnellschritt über das Zoo Gelände. In zwischen war Mathias zu seinen Vater gegangen und hatte sich, wie zufällig, so hingestellt, das er vom Bürofenster aus das gelände überblicken konnte. Dan stieß er einen erstaunten schrei aus:
,,Papa! Die Löwen! Sie laufen draussen frei herum!" Entsetzt fuhr Herr Kautz hoch und rannte zur Tür hinaus. Dann erblickte auch er die Löwen. Sofort rief er seine leute zusammen und befahl alle Ausgänge zu versperren. Schließlich begann die wieder einfangung.

Es dauerte nicht sehr lange, da hatten sie den Löwen in eine Ecke gedrängt. Ein fahrbarer Käfig wurde an Ort und Stelle geparkt, die Tür weit geöffnet und der Löwe hinein gescheucht. So! Fehlte nur noch die Mutter mit ihrer Tochter. Sie wurden auf dieselbe Art und weiße eingefangen und schließlich standen drei rollende Käfige mit jeweils einem Löwen darin im Löwengehege. Mathias Vater drückte auf einen Knopf seiner Fernbedienung und die Türen schwangen auf. Der Löwe war der erste, der erst vorsichtig schnupperte und dann als er dem Frieden traute, aus dem Käfig sprang. Seine Tochter und seine Frau folgten seinem Beispiel, wenn auch noch etwas zögerlich.
Doch dann waren sie alle draussen. Mathias wandte sich an seinen Vater:
,, Irgendwie erinnert mich die Situation an unseren Leoparden. Vielleicht sollten wir die Löwen auch wieder in ihre Heimat zurückschicken. Ich meine...Bevor wieder diese Tierschutzorganisation bei uns auf der matte steht." Sein Vater sah in skeptisch von der Seite an. Dann sagte er:
,,Ich glaube wir behalten unsere Löwen. Die Organisation muss ja nichts davon mit bekommen. Nicht wahr?"

Mein innerer LöweWo Geschichten leben. Entdecke jetzt