Kapitel 9

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Kapitel 9:

P. O. V. Mike

"Sehen sie sich das an."

Ich legte die Akten auf den Schreibtisch meines Chefs.

"Was soll damit sein?" Er nahm eine Akte in die Hand und sah sie angewidert an.

"Ist Ihnen an diesen Fällen nichts aufgefallen?"

"Doch, ist mir schon. Alle Selbstmörder."

"Nein, dass ist es nicht. Bei jedem Opfer lag eine Rose und ein Abschiedsbrief dabei und oft wurden auch die selben Worte benutzt und immer die gleichen Abschiedsworte 'Bis man sich wieder sieht'. Zwar hatten die Rosen nicht die selbe Farbe, aber ich finde es dennoch seltsam..."

"Ich finde es auch seltsam, dass meine Frau zur Zeit nicht oft zu Hause ist", entgegnete er grob, legte seine Füße auf den Schreibtisch und zündete eine Zigarre an. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, da er mich stark an einen Mafiaboss erinnerte.

"Haben sie nichts besseres zu tun, als mich anzustarren? Gehen sie an die Arbeit!", keifte er mich an.

Da ich genau wusste, dass ich gegen eine Wand rede und er mir nicht zuhören wird, machte ich mich wieder auf den Weg in mein Büro.

"Ah! Herr Kling! Mit Ihnen wollte ich noch reden!"

Ich drehte mich zu der Person, die nach mir geschrien hat und schaute in zwei lebendige grüne Augen.

"Hallo Herr Kling", sagte der Mann außer Puste, als er mich erreicht hatte.

"Hallo, und sie sind?"

Mit misstrauischen Blick musterte ich mein Gegenüber.

Kleine Statur und etwas rundlicher, doch nicht so extrem wie mein Chef.

Während der Anzug, den er trug, ihn seriös und kalt wirken ließen, hob sein warmherziges Lächeln dies wieder auf.

"Ich bin Herr Smith."

Nachdem ich ihn immer noch fraglos ansah, fügte er hinzu: "Ihr neuer Partner." "Mein neuer Partner?" Die Situation wurde immer fragwürdiger.

"Ja... Wu-wussten sie nichts davon?"

"Nein", antwortete ich kühl. Dies war das letzte, was ich nun brauchen konnte. Einen Partner, der mir ständig am Hals hängt und meint, er sei besser als ich.

"Na dann folgen sie mir bitte."

Ich versuchte so höflich wie möglich zu klingen.

Wortlos gehorchte er mir. Als wir in meinem Büro angekommen sind, sah er sich aufmerksam um und ich zeigte ihm danach das Gebäude.

"Also ich bin wirklich beeindruckt von Ihrer Arbeit", gab er mit leuchtenden Augen zu.

"Ja, ich arbeite auch sehr gerne hier."

Langsam taute das Eis zwischen uns auf. Im Grunde war er ein ganz normaler Mensch wie ich und ich konnte mir vorstellen, dass eines Tages aus uns vielleicht sogar Freunde werden könnten.

Plötzlich tippte mich jemand an und ich verschüttete fast den Kaffee, den ich mir gerade mit Luke, meinem neuen Partner, geholt hatte.

"Entschuldigen Sie Herr Denk, aber sollten sie nicht arbeiten?" Mist.

Mein Chef. "Ja, ... äähm... i-ich ha-"

"Wir haben uns gerade nur kurz eine Kaffeepause gegönnt."

Danke. Danke, Luke. Jetzt schulde ich dir was.

"Ja, genau", stimmte ich zu.

Mein Boss sah erst mich und dann Luke mit einem bösen Blick an.

Strich und StrickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt