Kapitel 1:
Ich stehe an der Bushaltestelle und warte auf meinen Bus, mit dem ich wie immer um 13:00 Uhr nach Hause fahre, als plötzlich ein Schwarzer Mercedes vor fährt. Komisch, das Auto gehört normalerweise meinen Eltern.
Ich war sehr irritiert, als auf einmal George ausstieg. Er war mein großer Bruder, muskulös und gutaussehend, ein richtiger Mädchenschwarm. Normalerweise, so wie ich meine Eltern kenne, würden sie ihm nie erlauben mit diesem teuren Auto zu fahren, da mein Bruder erst vor wenigen Wochen den Führerschein bekommen hat.
George lehnte sich an die offen stehende Autotür an und sah zu mir rüber.
Durch seine Sonnenbrille konnte man zwar nicht sehen, ob er das schöne, blonde 18-jährige Mädchen neben mir ansah, oder mich.
Eine Weile stand er nur da und sah auf die Bank, auf der ich saß bis er endlich einen Ton von sich gab. "Wie lange willst du da eigentlich noch sitzen? Willst du, dass der Bus kommt und ich Ärger bekomme?"
"Verdient hättest du es ja", entgegnete ich genervt.
Seit er volljährig ist, hat er nur noch Blödsinn im Kopf.
Entweder mein Vater muss ihn morgens bei der Polizei abholen, da er zu viel getrunken und rumgepöbelt hat oder er kommt erst nach fünf Tagen ,ohne sich zuvor gemeldet zu haben, nach Hause.
Sein vorheriger Blick wird jetzt immer ernster.
"Du kannst auch mit dem Bus fahren und dann den Rest nach Hause gehen wenn du willst, oder du steigst ein und wir fahren essen."
"Ist heute irgendetwas besonderes, dass du das Auto bekommst und so nett zu mir bist?", scherzte ich.
"Ich erklär dir alles auf dem Weg, aber du musst jetzt einsteigen!"
Seine Stimme war ziemlich ernst, sollte ich mir Sorgen machen?
Mit hochgezogener Augenbraue stand ich auf, öffnete die Beifahrertür des Mercedes und setzte mich auf den schwarzen Ledersessel.
"Also hat sich die feine Dame doch entschieden ein zu steigen", antwortete mein Bruder beim Einsteigen.
Nachdem jeder sich wortlos angegurtet und die Tür zu gemacht hatte, lies George den Motor an.
"Oh Gott, Hör dir das an. Hammer Gerät."
"Wieso haben dann DIR Mama und Papa das Auto geliehen?", spottete ich.
"Ja du brauchst kaum reden, nicht mal einen Führerschein, dennoch rum jammern, als hättest du schon 35 Jahre Fahrerfahrung", sprach er genervt.
Er wartete auf eine Antwort von mir, aber aus meinem Mund kam nichts.
Nach einigen Minuten Autofahrt lockerte mein Bruder die miese Stimmung etwas auf.
"Wo willst du denn hin zum Essen?"
"In's Tschanders wär cool."
"Okay. Hast du überhaupt Hunger?"
"Klar hab ich das! Wer nicht?", lachte ich.
Mit einem kleinen Grinsen bog er in eine Straße ein.
Ich schaltete das Radio ein.
Im Radio lief gerade "Diamonds", der Neueste Hit in den Charts und gleichzeitig mein Lieblingslied.
Leise sang ich mit, jedoch nicht sehr lange, da George mir drohte, es auszuschalten, wenn ich weiter singen würde.
Also manchmal übertreibt er wirklich.
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Strich und Strick
Misteri / ThrillerDie 16-jährige Mandy hat vor Kurzem erfahren, dass ihre angeblichen Eltern sie gleich nach der Geburt adoptiert haben. Nach dieser schrecklichen Erkenntnis, dass ihr ganzes Leben auf einen großen Lüge basiert, trifft sie folgenden Entschluss: Sie wi...