"Dr. Shana", begann Lakon, "Ihnen war die Belastung, unter der Fähnrich A'kebur stand, bekannt. Sie sind kein Counselor. Aber Ihre Erfahrung und Ihre Sensitivität hätten Ihnen dabei helfen können, seinen Zustand genau einzuschätzen. Zudem standen Ihnen Informationen zur Verfügung, die Sie an mich hätten weiterleiten müssen. Gibt es noch etwas, was unter das Versprechen fiel, was Sie A'kebur gegeben haben?"
Shana schüttelte den Kopf. "Nein, Sir, ich wusste sonst auch nicht alles. Aber ich dachte, da Sie A'kebur bei der Kontrolle seiner Fähigkeiten helfen, hätten Sie auch bereits einiges davon gewusst."
"Es ist meine Aufgabe, ihn in seinen Fähigkeiten zu unterweisen. Eine Gedankenverschmelzung gegen seinen Willen kommt einer Vergewaltigung gleich. Ich kann nichts lesen, was mir nicht gezeigt wird, Dr. Shana", stellte Lakon klar.
"Aber, dass er einen Bindungspartner hat, haben Sie doch sicher gemerkt, Sir", wandte Shana ein. "Schließlich haben Sie ihm den längeren Landurlaub gewährt."
"Weil ich ihn gespürt hatte - die Verbindung wurde deutlich, als A'keburs Barriere brach. Der Grund für diese Störung seiner Barrieren war sein Bindungspartner. Ich konnte nicht verhindern, das zu bemerken. Wer es genau war, konnte ich nicht sehen. Der Rest war nur eine logische Verknüpfung von Hinweisen."
"Wie gesagt, ich hatte auch nicht ahnen können, dass es soweit kommt. Aber was sollen wir machen, wenn wir A'kebur gefunden haben? Und was unternehmen wir wegen der Romulaner? Captain Duval ist immer noch Bürger der Föderation ..." Shana sah ihren Kommandanten ratlos an.
"Wir werden sehen", murmelte Lakon einsilbig.
Der Flug verlief schweigend. Die Route des Frachters war einfach zu verfolgen und bereits nach weniger als einem Tag hatten sie ihn fast erreicht. Lakon kontaktierte den Captain des Frachters. Dieser wirkte ein wenig misstrauisch. Als er aber sagte, dass er jemanden unter seinen Passagieren suchte, und nicht gedachte seine Fracht zu kontrollieren, drosselte er die Fahrt seines Schiffes, damit das Shuttle sie einholen konnte. Lakon übermittelte ihm ein Bild seines Neffen.
"Der ist hier an Bord", erklärte der Captain des Frachters.
Shana und Lakon sahen sich an. "Soll ich vielleicht an Bord gehen und versuchen, mit ihm zu reden, Sir?", bot die Andorianerin an.
"Nein, wir gehen gemeinsam." Lakon erhob sich und ging zur Transporterplattform.
Der Frachter befand sich in Transporterreichweite. Er hatte den Computer angewiesen, sie zurückzuholen, sobald er ihn kontaktierte. Auffordernd sah er Shana an. Diese nickte. Zwei Sekunden später befanden sie sich an Bord des Frachters. Ein etwas nervöser Offizier begrüßte sie. "Unsere Passagiere sind in Sektion F3", erklärte er. "Soll ich Ihren gesuchten Mann herbeordern oder gehen Sie selbst hin? Und wird es ein Sicherheitsrisiko geben?"
"Nein, ich denke nicht. Wenn es Ihnen Recht ist, würde ich ihn gern an einem ungestörten Ort treffen. Wäre das möglich?"
"Ich... wir haben einen kleinen, unbenutzten Frachtraum hier auf der Ebene. Kommen Sie bitte mit!" Der Offizier führte die beiden ein paar Gänge entlang bis zu einem Schott. "Warten Sie bitte hier, ich werde den Passagier holen."
Sie warteten drei Minuten und vierzig Sekunden, wie Lakon feststellte. Dann öffnete sich das Schott. A'kebur wich zurück, als er sie sah. Er hatte sich so etwas Ähnliches schon gedacht. Aber im Moment fühlte er sich einer Konfrontation nicht gewachsen.
"Bitte treten Sie ein!", bat Captain Lakon förmlich. Nichts war von der sonstigen Distanz in seiner Stimme zu hören. Er brauchte nicht in A'kebur zu dringen, um die Mühe festzustellen, die dieser hatte, um seine Barrieren aufzurichten.
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Borderlands * Buch 2 ~ Seelenband
FanfictionAutoren: She Seya & Neko (aka Arcaniel hier bei wattpad) Bild: pixabay A'kebur kämpft ein Jahr gegen sich selbst, sein Temperament und darum seine Fähigkeit unter Kontrolle zu bekommen, um endlich von der Station Deep Space 13 verlassen zu können. E...