2. Draco Malfoy

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Moodys Unterricht ist sogar noch anstrengender als der von McGonagall. Er erwartet von uns, uns vom Imperiusfluch zu befreien. Gehts dem noch ganz gut? Als ich dran komme, stelle ich mich trotzig hin und Moody richtet seinen Zauberstab auf mich. Ein wunderbares Gefühl befällt mich. Alle meine Sorgen verschwinden. Ich fühle mich von all meinen Verantwortungen entledigt und sehr frei... Doch ich schüttle meinen Kopf, denn ich weiss, dass dieses Gefühl nicht echt ist. Aber die Empfindung will mich nicht verlassen. Das ist nicht richtig, wehr dich, denke ich und gebe mein Bestes mich zu befreien. Doch es will mir nicht gelingen. Auf einmal fällt das Gefühl jedoch von mir am. Ich sitze mit gekreuzten Beinen auf der Fensterbank und habe die Position einer Meditierenden. „Gut gemacht Miss Lewison. Ihnen ist zwar nicht gelungen den Fluch ganz abzuschütteln, aber es ist mir schwerer gefallen sie zu kontrollieren, als bei anderen." Bei diesen Worten schaut er Crabbe mahnend an, den er dazu gebracht hatte, vom Kronleuchter zu hängen, und wie ein Affe zu schreien. Moody ist wohl nicht so klar, dass er Crabbe nicht wirklich zu neuen Dingen bewegt hat. Immerhin sieht Crabbe immer aus wie ein Affe. Ich lächle aber nur zufrieden und stelle mich wieder neben Tamina.

„Mr. Malfoy, sie sind dran. Stellen Sie sich hier hin", sagt Moody grob und zeigt drei Schritte vor sich. Malfoy grinst selbstgefällig, wahrscheinlich völlig überzeugt, den Fluch locker abschütteln zu können. Man kann genau sehen, wann der Fluch Malfoy trifft, denn auch über sein Gesicht schleicht sich dieser verträumte Ausdruck. „Was soll ich unseren lieben Mr. Malfoy machen lassen?", fragt Moody mit einer zuckersüssen Stimme und einem grauenhaften Lächeln, welches sein Gesicht noch hässlicher und verzogener macht. „Wer hat eine Idee?", fragt er nun in die Runde. Alle schauen betreten zu Boden. Niemand will sich schlecht stellen mit Malfoy, dabei hätte ich so einige Ideen. „Miss Watts, was meinen Sie?" Tamina neben mir, zuckt zusammen. „Er könnte— Ballett tanzen?", sagt Tamina stotternd und sieht selbst überrascht aus von ihrer Idee. Sie wird bleich. Wenn Malfoy rausfindet, dass sie die war, die ihn Ballett tanze liess, und das vor der ganzen Klasse, dann hat sie kein leichtes Leben mehr. Dabei war es schon vorher schwierig.

„Eine hervorragende Idee, Miss Watts." Er schwingt seinen Zauberstab und Malfoy macht eine Pirouette. Alle Ravenclaws lachen, nur wenige Slytherins bringen ein schwaches Lächeln zustande. Malfoy hüpft nun mit grossen Sprüngen durch das ganze Klassenzimmer. Er stolpert jedoch immer wieder, was darauf hindeutet, dass er den Fluch ankämpft. Es sieht absolut lächerlich aus. Irgendwann scheint Moody Malfoy jedoch genug gedemütigt zu haben, denn er schwingt wieder seinen Zauberstab und Malfoy bleibt, mit immer noch gehobenen Armen und auf einem Bein, stehen. Er schaut etwas verwirrt an sich runter und geht dann mit roten Ohren zurück zu den anderen Slytherins. Er fängt sofort an mit Zabini zu flüstern und schaut dann mit einem vernichtenden Blick rüber zu Tamina, die sich notdürftig hinter Terry und mir versteckt.

Nach dieser Doppelstunde haben wir eine Freistunde. Ich mache mich mit Tamina auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Terry hat keine Freistunde. Er muss noch zu Alte Runen. Da hören wir plötzlich, wie jemand laut „Watts!", ruft. Tamina erstarrt und flüstert „Oh Gott." Langsam drehen wir uns zusammen um und schauen Malfoy, Zabini und Parkinson ins Gesicht. Malfoy hat immer noch rote Ohren. „Wie kannst du es wagen jemanden wie mich so bloss zu stellen." „Ach du meinst so einen Idio—", will ich sagen, doch bevor ich den Satz beenden kann, kriege ich den Ellbogen von Tamina in die Rippen. Sie will ihn wahrscheinlich nicht noch wütender machen. Nur mit Mühe verkneife ich mir den Rest des Satzes. Auch Tamina sagt nichts und Malfoy scheint kurz aus der Bahn geworfen zu sein. Doch er fängt sich schnell wieder und zieht seinen Zauberstab.

„Dafür wirst du bezahlen." Als er den Zauberstab wütend auf Tamina richtet, stelle ich mich schnell dazwischen. „Was soll das, lass sie doch." Ich bemühe mich stark, einigermassen freundlich zu bleiben. Vielleicht hilft das ja, ihn zu beruhigen. „Und wieso sollte ich das machen?", fragt Malfoy zischend und scheint in meinen Augen nach der Antwort zu suchen. „Ich werde mich für sie duellieren, wenn es sein muss", sage ich und schaue zu ihm auf. Parkinson lacht dämlich und verstellt ihre Stimme. „Uhhh, ich beschütze meine kleine Freundin, weil ich ja sooo stark und mutig bin. Sie hätten dich besser nach Gryffindor, zu diesen Versagern, stecken sollen." „Kein schlechtes Angebot", unterbricht Malfoy Pansy, die ihn verwirrt anschaut. „Du willst dich doch nicht wirklich mit ihr duellieren?", fragt sie und schaut zwischen mir und Malfoy empört hin und her. „Natürlich nicht", schnauzt Malfoy sie an, immer noch mich musternd. „Aber ich bin mir sicher, du hast auch noch ganz andere Dinge zu bieten", meint er wieder an mich gerichtet.

Pansy Parkinson sieht erschrocken aus während Crabbe und Goyle, die auch dazugekommen sind, verwirrt wie immer aussehen. Zabini schaut bloss desinteressiert dem ganzen Schauspiel zu. „Wie bitte? Ich verkaufen mich doch nicht einfach so. Für was hältst du mich denn?"

„Mitternacht, genau hier. Und du kannst gleich vergessen deine kleinen Freunde mitzubringen. Du kommst schön allein." „Das kannst du vergessen Malfoy", rufe ich ihm zu, als er sich schon umgedreht hat und wegläuft. „Du wirst schon kommen, oder Watts hat ein Problem."

3 Zeiten, 3 Geschichten Hogwarts and Love (FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt