1. Draco Malfoy

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Ganz in meine Gedanken vertieft, laufe ich beinahe an dem Abteil vorbei, das voll von meinen Freunden ist. Ich merke es bloss, als Terry, mein bester Freund, an die Tür klopft. Lachend schiebe ich die Glastür auf und sie empfangen mich mit Gelächter und Applaus. „Lewison!" „JYLL! Wie war dein Sommer?" „Hey, seht mal wen wir hier haben: Jyll Lewison!" Ich freue mich über diesen Empfang und schmeisse mich in den letzten leeren Sitz. Terry wirft meinen Koffer auf die Ablage. „Wo warst du so lange? Wir haben schon gedacht du hättest den Zug verpasst." „Ich bin ganz hinten im Zug eingestiegen und musste dann den ganzen Zug entlang laufen." „Haha, typisch Jyll", lacht Tamina.

Den Rest der Fahrt unterhalten wir uns über Quidditch. Ich bin wirklich ein riesiger Fan und habe insgeheim die Hoffnung auch mal im Gryffindorteam zu spielen. Ich bin wirklich gut, aber ich habe mich noch nicht getraut, zu den Aufnahmespielen zu gehen. Vielleicht wird ja dieses Jahr etwas daraus.

Am nächsten Tag wache ich sehr früh auf, bin aber zu faul und zu müde um aufzustehen. Wieder einschlafen liegt nicht drinnen, also schaue ich der Sonne zu wie sie aufgeht. Nach einer Weile schaue ich auf die Uhr, die auf meinem Nachttisch liegt. Sie zeigt an, dass es gerade viertel nach sechs ist. Mir wird langweilig und so setzte ich mich auf, strecke mich und ziehe mich dann an. Wieder schaue ich auf die Uhr 06:18. Na toll. Jetzt habe ich noch eineinhalb Stunden die ich mir irgendwie noch vertreiben muss. Ich schnappe mir noch schnell meinen Zauberstab vom Nachttisch und gehe dann die Wendeltreppe runter. Unten im Gemeinschaftsraum schaut mir die Statue von Rowena Ravenclaw entgegen. „Was guckst du denn so?", frage ich immer noch müde und ein wenig schlecht gelaunt. Ich stosse die Gemeinschaftsraumtür etwas heftiger auf, als nötig gewesen wäre und der Griff, der wie ein Adler geformt ist und die Fragen zum eintreten stellt, stösst mit dem Schnabel gegen die Wand. „Na danke sehr", sagt er mit einer gedämpften und etwas gequetschten Stimme. Ich bin aber zu müde um mich zu entschuldigen und so laufe ich einfach weiter, um in der Grossen Halle frühstücken zu gehen.

„Hey, ich habe dich schon gesucht. Wieso hast du mich nicht geweckt?", fragt Tamina, die nun ebenfalls etwas verschlafen am Ravenclawtisch sitzt. „Ich glaube nicht, dass du um 06:15 schon aufstehen wolltest." „Oh", nuschelt sie in ihr Müsli und fängt an zu essen, während ich die Leute beobachte die die Grosse Halle betreten.

Terry kommt rein und nimmt neben mir Platz. „Morgen", murmelt er und greift sich gleich fünf Toasts auf einmal. „Morgen", antworten Tamina und ich im Chor. „Welches Fach haben wir heute?", frage ich und schaue auf den Stundenplan, den Terry während dem Essen studiert. „Verwandlung mit den Gryffindors und dann Verteidigung gegen die Dunklen Künste... oh, mit den Slytherins." „Oh, toll", sage ich ironisch. „Oh Gott, mit den Slytherins? Oh nein", wispert Tamina. Sie hat schon ziemlich viel von den Slytherins auf die Kappe bekommen. So klein und fein wie sie ist, kann sie sich nicht wirklich wehren. Auch ihre magischen Fähigkeiten sind nicht gerade übermässig stark. Sie ist sozusagen das perfekte Opfer. Schon seit dem ersten Schuljahr bin ich etwas wie eine Beschützerin für sie. Ich verteidige sie jedes Mal, immerhin ist sie meine beste Freundin. Welche Freundin würde das denn nicht tun?

Nachdem Tamina ihr Müsli geschlürft und Terry seine Toasts verschlugen hat, machen wir uns auf den Weg zum Unterricht. Wir laufen hoch in den Verwandlungskorridor und warten dort vor der Tür. Die meisten Gryffindors sind schon da. Harry, Ron und Hermine stehen wie immer etwas abseits und unterhalten sich im Flüsterton. Lavender und Parvati unterhalten sich dafür doppelt so laut, als normale Menschen es tun würden und es ist wie immer ihr Lieblingsthema. Wahrsagen. Ich schalte gleich ab und starre einfach Löcher in die Luft, bis Prof. McGonagall würdevoll die Treppe hochsteigt.

Die Stunde ist wie immer interessant aber anstrengend. Ich frage mich immer wie es für Leute ist, die nicht in Ravenclaw sind. Die müssen wohl noch schwieriger klarkommen. Abgesehen für Hermine natürlich. Ehrlich gesagt habe ich nie verstanden wieso der Sprechende Hut sie nach Gryffindor geschickt hat.

Ich bin froh, dass Prof. McGonagall uns keine Hausaufgaben gibt. Schon nach der ersten Stunde bin ich müde genug, um wieder ins Wochenende zu starten. Doch der ganze Tag liegt noch vor uns und so mache ich mich schweren Herzens mit Tamina und Terry auf den Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. Wieder sind die Ravenclaws die letzten die ankommen. Alle Slytherins stehen schon da und ich kann auch Malfoy darunter erkennen. Wie immer sticht er heraus, da er arrogant in der Mitte seiner ekelhaften Freundesgruppe steht, die sich über irgendeinen Witz totlachen, den er gemacht hat. Malfoy schaut sich selbstgefällig um, um zu sehen, wer sonst vielleicht noch über seinen Witz lachen könnte, da streift sein Blick mich. Er mustert mich von oben bis unten und hebt sogar einen Mundwinkel. Soll wohl eine Art anerkennendes Grinsen sein. Igitt.

Ich will ihm gerade durch eine wüste Geste zeigen, was ich von ihm halten, da höre ich ein lautes Klonk, und dann noch eins und noch eins. Moody kommt mit seinem schweren Holzbein an gehumpelt und schliesst die Tür auf. Beim Hineingehen streife ich aus Versehen Malfoys Hand. Ich schüttle sie schnell, als müsste ich eine Spinne abschütteln und setzte mich mit Terry und Tamina an ein Pult weiter hinten, während Malfoy, der mir einen merkwürdigen Blick zugeworfen hat, sich weiter vorne hinsetzt.

3 Zeiten, 3 Geschichten Hogwarts and Love (FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt