3 Zeiten, 3 Geschichten Hogwarts and Love (FanFiction)

5. James Potter jr.

„Zoe, Zoeeee", ruft die kleine Lily und rennt um meinen Sessel herum. „Was ist denn?", frage ich und schaue von meinem Buch auf. „Ich soll dir das geben", ruft sie und gibt mir einen Zettel. „Und das", sagt sie und drückt mir einen dicken Kuss auf die Backe. Ich muss lachen. Die Kleine hat echt Mumm. „Danke", kichere ich und rolle das Papier auf, während Lily hüpfend die Treppe zum Schlafsaal emporklimmt. Auf dem Pergament stehen nur zwei Wörter.

See.

James

Aus einem unerfindlichen Grund muss ich lachen. Seine Nachrichten an mich waren schon immer kurz. Die allererste, die ich je von ihm empfangen habe, war: Hi, James. Das war in der ersten Klasse, bloss ein paar Sekunden nachdem ich nach Gryffindor eingeteilt wurde.

Ich habe noch nie auf einen solchen Zettel geantwortet. Doch für alles gibt es ein erstes Mal. Also ziehe ich eine Feder aus meiner Tasche und drehe den kurzen Brief um. In meiner sauberen und engen Schrift schreibe ich: Ok. Dann tippe ich den Zettel mit meinem Zauberstab an und er faltet sich von selbst zu einem kleinen Vogel. Er fliegt hoch, bis vor mein Gesicht. „James Potter", flüstere ich. Der Vogel nickt kurz und fliegt dann aus dem Fenster. Ich stehe auf, betrachte nochmal kurz in einem Fenster meine Spiegelung und klettere dann aus dem Porträtloch.

Es ist schon später Nachmittag und die Sonne geht langsam auf die Berge zu. Der See glitzert in den letzten Sonnenstrahlen. Es sieht wirklich wunderschön aus. Unter dem alten Baum am Ufer sehe ich einen kleinen Punkt. Ich vermute mal, dass das James ist. Also gehe ich leise auf ihn zu. Ich schleiche mich an und schaffe es tatsächlich, mich hinter den Baum zu stellen, ohne das er mich bemerkt. „Hey", sage ich leise. James dreht sich ruckartig um und das grösste Lächeln tritt auf sein Gesicht als er mich sieht. „Ich wusste doch, dass ich dich mal rumkriege." „Das habe ich nie gesagt", sage ich, lasse mich jedoch neben ihn auf den Boden fallen und betrachte den See. Ich wage es, einen kurzen Blick auf ihn zu werfen, schaue jedoch sofort wieder auf den See, denn er schaut mich, anstatt das Wasser an. Ich nehme all meinen Mut zusammen und stelle die Frage, die mich schon beschäftigt, seit er mir das erste Mal einen seiner kurzen Briefe geschrieben hat. „James? Wieso eigentlich ich?", frage ich und mein Herz fängt wie verrückt an zu klopfen. „Wie bitte?", ruft er und steht auf. Er sieht regelrecht schockiert aus. Total verwirrt stehe auch ich auf. „Hast du dich mal angesehen?" Er legt mir die Hände um die Taille und hebt mich hoch. „Du bist das coolste, intelligenteste und wunderschönste Mädchen, das ich jemals gesehen habe." Bei jedem Wort, das er sagt, lässt er mich etwas sinken, bis mein Gesicht nur noch Millimeter von seinem entfernt ist. „Ich habe mich im ersten Augenblick in dem ich dich gesehen habe, in dich verliebt."

Dann bewegen wir uns gleichzeitig. Er kommt mir entgegen und ich ihm. Dieser Kuss kommt mir ganz anders vor als der erste. Denn dieses Mal möchte ich es auch. Oder besser gesagt, kann ich es diesmal zugeben, dass ich es will. Ich schlinge meine Beine um seinen Hüften und die Arme um seinen Hals, während er meine Taille enger umschlingt. So küssen wir uns solange, bis die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist und der Mond hinter dem Wald hervor kommt. Irgendwann höre ich jedoch auf, da ich wieder mal Luft holen sollte. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange ich darauf gewartet habe", sagt James lächelnd und gibt mir einen Kuss auf die Nase. Ich kichere ein wenig und gebe ihm einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor er mich wieder auf den Boden stellt.

„Wollen wir wieder hoch gehen", sage ich leicht zitternd, denn der Wind weht ziemlich stark. „Klar", sagt er, legt mir einen Arm um die Schultern und geht mit mir wieder hoch zum Schloss, durch die Gänge, bis zum Bild der fetten Dame. Sie murmelt bloss gelangweilt „Passwort?" James und ich sagen gleichzeitig „Moody"

Das Portätloch schwingt auf und er hilft mir durchzuklettern. Als auch er durchklettert ist, ertönt auf einmal lauter Applaus. Fast alle Gryffindors stehen im Gemeinschaftsraum und klatschen. Nick, James' bester Freund, steht zuvorderst von der Menge und schüttelt James die Hand. „Gratuliere, Bro", lacht er und zwinkert mir freundschaftlich zu. „Woher weisst du—", stottere ich verwirrt. „Habe euch vorher gesehen... beim See", er zwinkert noch einmal. „Bin sofort hoch und habe diese Party organisiert. Hat ja lange genug gedauert. Da hab ich gedacht, dass es angebracht wäre, ne Party steigen zu lassen", antwortet Nick feixend, immer noch James' Hand schüttelnd. „Albus und seine Freunde sind noch in die Küche um Essen zu holen."

Melissa kommt auf mich zugestürzt und umarmt mich fest. „Na endlich. Das hat echt zulange gedauert. Endlich seid ihr zusammen." Sie umarmt mich noch einmal. James ergreift meine Hand, um mich in dem ganzen Getümmel von Leuten die uns gratulieren wollen, nicht zu verlieren. Die machen echt alle ein mega Ding aus der Sache. Irgendwie ist es mir ein bisschen peinlich, doch hauptsächlich freue ich mich.

Als Albus mit dem Essen kommt, lassen die anderen Gryffindors langsam von uns ab und tummeln sich um den Tisch mit den Chips, Pasteten und dem Kürbissaft. James und ich ziehen uns in den hintersten Sessel zurück. Ich setzte mich kurzerhand auf seinen Schoss. Er spielt mit meinen langen Haaren, während ich mit meinem Kopf auf seiner Schulter ins Feuer schaue. „James?", frage ich, als mir plötzlich etwas einfällt. „Hmm?" „Woher wusstest du eigentlich, dass du mich doch noch rumkriegst." Er lacht und überlegt kurz. „Hm, das ist eigentlich eine ganz witzige Sache. Mein Grossvater musste meiner Grossmutter genau so nachlaufen, bevor sie mit ihm ausging. Das hat McGonagall ja erzählt. Also wusste ich, dass wir wohl füreinander geschaffen sind." Er wickelt sich eine Strähne meiner Haare um den Finger. „Na, du hattest Recht. Du hast mich tatsächlich rumgekriegt." „Zum Glück. Ich bin froh das ich es geschafft habe. Aber ich hätte sowieso nie aufgegeben", lacht er und küsst mich wieder auf die Nasenspitze.