2. James Potter jr.

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Prof. McGonagall führt uns zu ihrem Büro. Der grosse Wasserspeier, der bereits ein wenig bröckelt, fragt mit einer kratzigen Stimme „Passwort?" „Zitronenpralinen", antwortet sie und stellt sich auf die Wendeltreppe. Ich folge ihr und James steht direkt hinter mir. Allerdings ist er einige Stufen unter mir und kann mir genau auf den Po starren. Dies tut er auch mit grossem Genuss. Ich bin froh, als wir oben sind und ich mich auf einen grossen, hölzernen Stuhl setzen kann. Prof. McGonagall nimmt hinter dem Pult platz und faltet ihre Hände im Schoss. „Nun gut, Miss Harper, da sie ihre Chance bereits genutzt haben, mir zu sagen, was passiert ist, frage ich nun... Mr. Potter." Doch bevor er überhaupt den Mund aufmachen kann, um zu beteuern, dass wir nichts gemacht haben, fängt sie an zu reden. „Wissen sie, Mr. Potter, sie erinnern mich wirklich unglaublich an ihren Grossvater. Sie gleichen ihm wirklich ungemein. Sowohl vom Aussehen, als auch vom Charakter. Auch er war ein Tunichtgut. Er war entweder damit beschäftigt das Schulhaus zu verwüsten, oder ihre Grossmutter zu umschmeicheln. Sie waren wirklich ein hübsches Paar. Ich mochte ihn immer sehr gerne." So habe ich McGonagall noch nie erlebt. Richtig redselig und überhaupt nicht streng. Sie sieht auf einmal richtig jung aus, trotz ihrer weissen Haaren und dem faltigen Gesicht.

Nach ein paar Sekunden scheint ihr allerdings wieder einzufallen, wo sie ist und wieso wir hier vor ihr sitzen und sie kommt wieder zurück zu ihrem alten Selbst. „Nun denn, für heute werde ich sie laufen lassen, doch falls so etwas noch einmal geschieht, dann muss ich sie zum Nachsitzen verdonnern." sagt sie streng, schmunzelt jedoch ein wenig. „Nun, gehen sie." Ich stehe auf und gehe auf die Tür zu. James ist vor mir da und hält sie mir mit einem neckischem Grinsen auf. Gerade als ich an ihm vorbei laufe, sagt er wieder seinen Lieblingssatz, den er mir praktisch jeden Tag unter die Nase reibt. „Ich krieg dich schon noch rum."

Als ich wieder in meinem Zimmer bin, lege ich mich aufs Bett. Die Sonne geht langsam unter. Ich liege mit dem Rücken zur Wand und schaue nachdenklich aus dem Fenster. Es ärgert mich ziemlich, dass James ungestraft davongekommen ist. Sowohl bei Prof. McGonagall als auch bei mir. Eigentlich bin ich ihn ja nur suchen gegangen, um ihm mal gründlich die Meinung zu sagen und ihm vielleicht noch einen Fluch auf den Hals zu hetzen.

Endlich geht die Tür auf und die Person kommt rein auf die ich so sehnsüchtig gewartet habe. Melissa setzt sich bei mir aufs Bett und sieht unheimlich müde aus. „Hey", sage ich mitleidig. „Wie war das Nachsitzen?" „Furchtbar. Prof. Domming wollte mich gar nicht mehr gehen lassen. Zum Glück kam irgendwann Prof. Longbottom und hat mich gerettet. Er hat gesagt, ich müsse ihm kurz beim Umtopfen von Alraunen helfen. Dann hat er mich gehen lassen. Prof. Domming ist ein sadistischer Arsch. Kein Wunder, dass er VgddK unterrichtet!", macht sie ihren aufgestauten Gefühlen Luft. Doch auch ich muss muss meine Gefühle loswerden. Also erzähle ich ihr das ganze mit James. Doch sie ist solche Geschichten schon gewöhnt. Schliesslich hört sie die schon seit über fünf Jahren. „Mensch, Zoe. Jetzt geh doch einfach einmal mit ihm aus, dann gibt er vielleicht auch mal Ruhe." „Nur über meine Leiche", antworte ich. „Ich habe eigentlich nie verstanden, wieso du ihn nicht magst. Wenn ein Junge seit über fünf Jahren in MICH verliebt wäre, hätte ich schon lange was mit dem angefangen." „Das ist es ja. Er steht nur auf mich, weil ich mich nicht an seinen Hals werfe oder ihm die Füsse küsse." Sie zuckt nur mit den Schultern. „Wenn das wirklich stimmt, dann wird er ja wohl die Begeisterung an dir verlieren, wenn du einfach mal so tust, also ob du ihn mögen würdest." „Wie ich schon gesagt habe: Nur über meine Leiche." Wieder zuckt sie mit den Schultern und wendet sich dem Buch zu, dass auf ihrem Nachttisch liegt.

Die Grosse Halle wird auf einen Schlag still, als Prof. McGonagall aufsteht. Sie hatte schon gestern angekündigt, dass sie eine Mitteilung für uns hat. Sie sieht etwas gequält aus, während sie spricht. „Liebe Schüler und Schülerinnen...", sie zögert, bevor sie endlich mit mit der Sprache rausrückt. „Nun gut, in einer Woche wird Gilderoy Lockhart, ein ehemaliger Hogwartslehrer, seinen fünfzigsten Geburtstag feiern. Prof. Vektor hatte die... vorzügliche Idee, ihm zu Ehren einen kleinen Ball zu veranstalten. Immerhin hat er hier seinen Verstand verloren", setzt sie noch leise an, jedoch kann es jeder in der Halle hören.

Es gibt ein wenig Gelächter. Dann fange einige an zu flüstern. Es werden immer mehr, bis auf einmal alle durcheinander reden und man nicht einmal mehr sein eigenes Wort versteht.

Plötzlich tippt mir etwas auf die Schulter. Ich schnelle herum und sehe einen kleinen Vogel aus Papier in der Luft auf und ab hüpfen. Ich greife ihn mir und falte ihn auf. Darauf stehen nur zwei Wörter:

Ball?

James

Ich schaue zu ihm rüber und sehe, dass er mich beobachtet hat, wie ich den Vogel aufgefaltet habe. Er zwinkert mir zu und schaut mich fragend an. Ich verdrehe bloss die Augen. Ihm war aber schon klar das ich so reagieren werde. Er lacht bloss und schaut mich einfach weiter mit einem schelmischen Blick an.

3 Zeiten, 3 Geschichten Hogwarts and Love (FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt