Eine Stille

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Ich weiß nicht, wie lange ich jetzt schon in Leones Zimmer rumstöbere, aber diese Dunkelheit macht mir ernsthaft zu schaffen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Nicht nur, dass das Zimmer keine Fenster hat, nein, auch dass es hier so verwüstet aussieht macht mir Angst. Leones Schreibstil verpasst mir immer wieder eine Gäsehaut. Da liegt wieder so eine Schauergeschichte. Ich frage mich, ob diese Geschichte wahr ist, oder ob sie nur erfunden ist. Leider kann man sich da nie sicher sein.

Ruhe. Nichts als Ruhe. Ruhe und Einsamkeit. Mehr will ich nicht. Doch egal wie still es ist, ich komme immer vor Lärm um. Lärm in meinem Herzen. Lärm in meinem Kopf. Immer nur Lärm. Wieso kann ich nicht wie alle anderen ein ruhiges Leben führen? Warum....warum musste ich nur... Ich halte das nicht mehr aus. Diese Stille der Menschen, die ich einst liebte.Warum müssen ausgerechnet sie nun leise sein? Sie haben doch nie etwas getan.
Ich habe an allem Schuld. Ich bin die jenige, die Ruhe geben müsste. Für immer und ewig. Jede Bewegung, jeder Schrei, jede verzweifelte Bitte um Gnade. Ich habe nichts davon vergessen. Es ist tief in meinem Kopf verankert. Wieso werde ich diese Bilder nicht los?
Ich muss diese Stille beenden. Ich muss meine Freunde retten.
Es ist zu spät. Du kannst sie nicht mehr retten. Du bist zu verdorben. Niemand soll von deinem Leid erfahren. Niemand soll diese Schönheit sehen. Du gehörst mir. Mir ganz allein.
Da ist sie wieder. Diese Stimme, die keine Ruhe geben will. Sie soll raus aus meinem Kopf, raus aus meinem Herzen. Ich kann das nicht länger ertragen. Ich will, dass es ein Ende hat. Hört mich denn keiner? Kann mir denn niemand helfen?

Was hat das junge Mädchen getan? Warum kann sie ihre Freunde nicht retten? Wer ist diese mysteriöse Stimme in ihrem Kopf?  Allein Leone könnte diese Fragen beantworten,doch dafür ist es zu spät.

Life in a dark roomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt