Uncontrollable Desire (1) - Begin | j.hs

Deep Inside Of Me

Als ich aufwachte war Hoseok noch immer wach. Er tat sich sichtlich schwer nachts zu schlafen und über Tag wach zu bleiben.
Es zerrte etwas an unserer Beziehung, doch ich versuchte dies zu berücksichtigen. Er konnte schließlich auch nichts für sein Vampirdasein.

"Good Morning, darling", begrüßte er mich und gab mir einen sanften Kuss.
Ich sagte nichts, war noch zu müde meine Stimmbänder zu betätigen, doch schenkte ihm ein Lächeln, um ihm zu versichern, dass auch ich ihm einen guten Morgen wünschte.

Ich raffte mich auf und ging meine morgendliche Routine durch.
Erst als ich am Frühstückstisch saß und Hoseok den Platz gegenüber einnahm, konnte ich seine schwarzen Adern unter dessen Augen sehen. Diese waren normalerweise nur dann zu sehen, wann immer er sich verwandelte.

"Hoseok? Are you okay?", fragte ich vorsichtig und folgte mit meinen Blicken jeder noch so kleinen Bewegung von ihm.

Er nickte lediglich mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht. Er schien nicht verwandelt zu sein, also warum waren seine Adern so extrem zu sehen?

Maybe he didn't get enough sleep these days?...

"You should go to sleep", ermudigte ich meinen Freund schließlich zum Schlafen.

"I'll wait until you're gone", stellte er mit ernster Miene und plötzlich härterem Ton in der Stimme klar.
Seine Laune schien zu wanken, was ein klares Zeichen dafür war, dass er Schwierigkeiten mit seiner Selbstkontrolle hatte.

I need to hurry up...

Ich hatte keine Angst davor, dass mich Hoseok hätte verletzen können. Ich hatte Angst davor, dass er sich danach unheimliche Vorwürfe machen würde.
Er war ein solch fröhlicher Mensch, der jeden zum Lachen bringen konnte, doch ein solches Ereignis würde ihn zerstören.
Er könnte mit dem Gedanken nicht leben. Er würde daran zerbrechen.
Genau deshalb musste ich nun zusehen, dass ich aus dem Haus gelang.

Es war halb acht, ich hatte also noch gut eine halbe Stunde bis ich bei dem Café, bei dem ich arbeitete, sein musste. Ich würde nur zehn Minuten zu Fuß brauchen, wie sollte ich ihm erklären, dass ich früher gehen müsse?

Ich stand auf und räumte meine Kaffeetasse in den Geschirrspüler, in der Hoffnung, dass er nicht fragen würde warum ich mich schon so früh fertig machte.

"You're going earlier today?", fragte er, als ich meinen Mantel anzog und stellte sich vor mich an die Haustür.

"Yes, I need to talk to Yoongi about something before we start work", erklärte ich.
Niemals hätte ich die Reaktion erwartet, die ich an diesem Tag von Hoseok bekam.

"What is there to talk with him about, other than work?!", schrie er ganz außer sich los, entblößte seine Fangzähne dabei.
Etwas verwirrt und sichtlich erschrocken sah ich ihn an.

Er wusste, dass Yoongi nur ein Mitarbeiter des Cafés war und ich glücklicherweise so gut mit ihm auskam, dass er zu einem guten Freund wurde. Zunächst waren wir Kollegen und später beste Freunde. Wir waren nicht mehr und nicht weniger.

"I'm sorry...", murmelte er plötzlich vor sich hin. Er schien bemerkt zu haben, dass ihm seine Emotionen einen Streich spielten.

"It's okay. Go to sleep", versicherte ich ihm, gab ihm einen Kuss auf die Wange und drückte mich an seinem Körper vorbei, durch die Wohnungstür - nach draußen.

That was tight...

Mit schweren Schritten begab ich mich auf den Weg zum Café, als ich eine warme Hand auf meiner Schulter spürte.
Erschrocken drehte ich mich um.

"Oh, Yoongi!", begrüßte ich meinen besten Freund, welcher augenblicklich seinen Arm um meinen Hals legte und mich zu sich zog.

"So early today?", fragte er mich und sah auf seine Uhr.
Ich nickte lediglich und erklärte ihm die Sachlage.

Er war der einzige, der von Hoseoks wahrem Wesen wusste. Ich musste es ihm sagen. Ich musste jemanden haben, mit dem ich darüber reden konnte.
Hoseok wusste davon nichts. Er sollte es besser auch niemals erfahren.

"Ain't it difficult for you?", wollte Yoongi von mir wissen.
Normalerweise hätte ich dies unverzüglich verneint, doch seit dem Tag davor war ich mir dessen nicht mehr bewusst.

Ich dachte ich hätte alles was ich wollte, doch irgendetwas in mir rief nach etwas anderem. Wollte mehr. Wollte etwas anderes.

What is this, deep inside of me?
Why do I look at Yoongi and feel something I can't even describe?
What exactly is this desire I feel?