The Truth

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"My... My daughter?", stammelte Yoongi vor sich hin. Er wirkte erneut so zerbrechlich, so verletzt.
Stille.
Seung-Mi sank ihren Kopf und nickte. Ein Schauer durchzog meinen Körper. Das war doch wohl alles ein Scherz?

"But... I... How could you keep this a secret from me?! How could you make me believe that she's Namjoon's daughter?!", brüllte er letztlich los und ging auf sie zu. Rüttelte sie verzweifelt. Sie ließ es zu, wehrte sich nicht.
Auch niemand von den anderen schien eingreifen zu wollen. Ich war unsicher, wie dies ausgehen sollte.
Ich verstand nichts mehr. Das ganze Gespräch machte überhaupt keinen Sinn.

"I thought if I hurt Y/N I can get revenge on everyone I wanted to!! I... I thought I could get revenge on Hoseok, because I hated him since forever-", fuhr er fort, wurde jedoch auf diese Worte hin schlagartig von seiner Schwester unterbrochen.

"He had always only been a friend of mine!!", schrie diese.
Noch immer hatte er sie im Griff, legte verzweifelt seinen Kopf für eine Weile auf ihre Schulter herab und atmete tief durch.

"I never believed so... That's why I, too, became a good friend of Y/N... To show him what it is like", erklärte er. Fassungslosigkeit machte sich im Raum breit.
Er war mir gegenüber getreten mit dem Wissen wer ich war? Hatte diesen Plan seit eh und je?

"I thought if I hurt her I could also get revenge on Namjoon for being the one you chose. For being the lucky one... Believe me, he never loved you as much as I did. Still up to today", er begann einige Tränen zu verlieren. Ich bekam Mitleid. Ich hatte ihn noch nie so verletzt und aufgewühlt gesehen wie in diesem Moment und noch dazu in einer solchen Situation gerade.

"He does. You just never wanted to realise that, Yoongi", entgegnete ihm Seung-Mi mit ruhiger Stimme.

"Shut up!!!", brüllte er sie an. Sie fuhr etwas zusammen, schloss ihre Augen, versuchte sich zu beherrschen.

"I thought if I hurt her I can hurt you. Hurt you for not choosing me. For using me for a good night once in a while only. For not giving me the chance to be more to you... For... For turning me into this monster I am today", fuhr Yoongi fort. Mit jedem Wort wurde seine Stimme leiser, wurde gespannter, wirkte verletzter.

"I'm... I'm sorry. I never meant to hurt you this much...", flüsterte sie ihm entgegen.
Er ignorierte ihre Worte.

"But how does it come that even now I am the one, who got hurt once more?"

"Yoongi, please. You are not the only one, who had been hurting the past two hundred years!! Y/N had to grow up without her parents! I had to give my daughter to someone else in order to protect her!", schrie letztlich auch Seung-Mi los.

Ich fühlte mich wie erschlagen. Das war alles unfassbar. Es ergab noch immer nicht den geringsten Sinn für mich. Mit jeder weiteren Information schien alles noch viel weniger Sinn zu ergeben.

Hoseoks Griff hatte sich mit jedem weiteren Wortwechsel der beiden verstärkt. Ich hatte Bedenken, dass er mir das Blut abdrücken könnte. Doch anbetrachts der Situation verkniff ich mir jegliche Aussagen und wollte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich ziehen.

"You could have told me about it... We could have made a new future... A future for the three of us", schlug Yoongi vor. Er wirkte wie ausgewechselt. Nicht mehr so angsteinflößend, keine Spur eines Monsters war zu erkennen.
Seung-Mi schüttelte lediglich den Kopf.

"It would have never worked out. Do you even know what the clan would have done to us? To Y/N, to me and to you?! Goddamn'it think about it, Yoongi! She was the firstborn from our family, from the royal family of the clan. You know it must have been a boy, not a girl. They would have killed her right away! Furthermore she was the result of adultery. They would have killed you and me as well. In order to protect each of us I had to keep it a secret from you and from her. Not even Hoseok, whom I handed her to, knew about you being the father! I had to live with this for the past two hundred years, yet you tell me that you are the only one, who's hurting?!", schrie Seung-Mi mit weinenden Augen ihrem Bruder entgegen. Auch diesem rollten einige Tränen die Wangen herab. Die schwarzen Adern eines Jedens im Raum war zu sehen. Ich fühlte mich unwohl. Die Atmosphäre schien einen zu erdrücken.
Mein Gehirn wollte die Informationen zunächst nicht wirklich verarbeiten. Zu absurd war die Vorstellung von dem allen.

Uncontrollable Desire (1) - Begin | j.hsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt