Mistake

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Jegliche Gedanken um meinen Freund vergessen, befand ich mich in Yoongis Wohnung. An die Wand des Flures gedrückt, in einem heftigen Kuss mit ihm verwickelt.

He tastes so fuckin' good... So mature...

Was auch immer er mit mir getan hatte, er tat es gut, denn in keinem einzigen Moment war ich auch nur in der Lage an etwas anderes als Yoongi zu denken.
Seine zarten Hände, mit ihren heftigen Berührungen, entfachten ein Feuer in meinem Körper.
Ein Feuer des Verlangens.

Die Vernarrtheit uns beiden war spürbar zu sehen, als unsere Kleider sich schon im Gang zu seinem Schlafzimmer von unseren Körpern entfernten.

Er war schneller als Hoseok, keine Teasings behielt er sich vor. Kein Herauszögern. Keine Spielchen.
Das gefiel mir an diesem Abend. Einfach nicht warten. Einfach tun auf was wir sowieso auswaren.

Yoongi drückte mich in sein Schlafzimmer. Keine Sekunde verging ohne, dass unsere Lippen nicht miteinander verschmolzen waren.
Er schmiss mich auf sein Bett, beugte sich herab und positionierte sich über mir.

Erneut zog er mich zunächst in einen feurigen Kuss voller Leidenschaft.
Er tat es gut. Er schien nicht der Typ Mensch zu sein, der so etwas oft tat, doch seine Erfahrung war kein Witz.
Er wusste wie und wo er mich berühren musste, wie er mit mir sprechen und wann er zärtlicher werden musste.
Nicht ein einziges Mal musste ich etwas sagen, musste um etwas bitten. Er tat es schon bevor ich an die Bitte überhaupt gedacht hatte. Ich liebte ihn dafür.

Nachdem wir beide unser Hoch ausgekostet hatten, ließ er sich neben mich auf sein Bett fallen.
Stille. Bedrückende Stille.
Erst jetzt schienen wir bemerkt zu haben was wir getan hatten.

"This... This... I...", stotterte ich vor mich hin. Tränen bildeten sich in meinen Augen.
Ich war am Ende. Ich realisierte, dass ich Hoseok, meinen Freund den ich über alles liebte, mit meinem besten Freund hintergangen hatte.
Noch dazu an einem Tag wie diesen. An einem Tag, an dem mir Hoseok eindeutig klar gemacht hatte, dass ich nur ihm gehörte.
An einem Tag, an dem ich gesehen hatte wie sehr er leidete, an dem ich ihm erzählt hatte, dass er der einzige sei.

Ich fühlte mich mies.
Eine Hand streifte meine Wange, ich sah zu Yoongi.

"I'm sorry...", sagte er.
Ich schüttelte den Kopf. Er sollte sich deswegen nicht selbst die Schuld geben. Ich war genau so Schuld.
Wie war ich überhaupt so weit gekommen? Ich konnte mich nicht mal recht daran erinnern.

"I need to go home...", murmelte ich vor mich hin und versuchte aus dem Bett zu gelangen.
Yoongi hielt mich am Handgelenk fest und sah mir in die Augen.

"Take a shower first, hm? You'll feel better then", schlug er mir vor.
Dankend nickte ich und ließ mich von ihm in sein Badezimmer leiten.
Er versorgte mich mit einem Waschlappen und Handtüchern, stellte mir sein Shampoo und Duschgel zur Verfügung und fuhr mir noch einmal aufmunternd durchs Haar.

"I'll get your clothes and leave them in front of the door", erklärte er mir und verließ den Raum.

Ich sah mich im Spiegel an. Ich fühlte mich schlecht und gut zugleich.
Yoongi war gut, es tat mir gut.
Mein Gewissen wurde jedoch durch das Wissen gedrückt, dass ich meinen Freund betrogen hatte.

Wut stieg in mir. Tränen begannen zu fließen.

"Fuck!!! Fuck!!! You... How could you do this to him?!... You bitch!!!", schrie ich mein Spiegelbild immer und immer wieder verzweifelt an.

Langsam begab ich mich schließlich in die Duschkabine und ließ das eiskalte Wasser über meinen Körper fließen.
Ich hatte mich durch Yoongi nicht dreckig gefühlt, doch das Wasser tat mir gut.
Es schmerzte auf meiner nackten Haut, doch ich dachte gar nicht erst daran es wärmer zu stellen. Ich brauchte diese Strafe nun.
Der Schmerz lenkte mich etwas von dem wahren Problem ab.

Nach meiner Eisdusche, wickelte ich mich in die flauschigen weißen Handtücher ein. Es roch nach Yoongi. Sein Waschmittel hang darin. Es roch vertraut. Es roch problemlos. Es roch nach Freiheit. Nach Geborgenheit. Nach Reife. Nach vielen guten Dingen, Dingen nach denen ich mich sehnte.
Doch vorallem roch es nach einem.
Nach Hinterhalt. Nach betrügen. Nach fremdgehen.

Ich schnappte mir meine Kleider, die mir Yoongi vorm Raum abgelegt hatte und zog mich an, bevor ich an die Haustür lief.

"Tell him it was my fault", sagte Yoongi als er mich verabschiedete.
Ich schüttelte den Kopf.

"Let's not tell him about it. It was a one-time mistake... I don't want him to get all worked up again...", erklärte ich und fühlte mich so schuldig wie nie zuvor.

Yoongi nickte verständnisvoll und brachte mich schließlich zur Tür.
Er hatte mir vorgeschlagen mich nach Hause zu bringen, doch ich musste etwas Abstand halten. Ich benötigte die frische Luft nun. Es würde mir gut tun.

Uncontrollable Desire (1) - Begin | j.hsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt