Top-Ten hast du getoppt

350 24 2
                                    


Sunny P.o.V.
Es ist wirklich zu süß und ich muss mich wirklich abhalten es nicht die ganze Zeit rumzuschreien und es einfach jedem zu erzählen. Die ganze Zeit kann ich einfach nur strahlen, Remus beglückwünschen und mich nicht von Lily beruhigen lassen. Ich fasse es nicht, dass das schon seit etwa zwei Monaten geht und ich noch nichts davon mitbekommen habe. Zugegeben, Remus war oft weg „bei seiner Freundin" laut Sirius und James oder zum „lernen" bei Snivellus, aber so etwas hätte ich nie vermutet.
Ich kann nicht verhindern, dass die ganze Zeit fragen wie „Wirst du es ihnen sagen?" oder „Seid ihr wirklich zusammen?" oder „James hat dich wirklich erwischt und Snape für einen Mädchen gehalten?" oder „Das heißt, du bist der Grund, warum der Slytherin seine Haare plötzlich wäscht, er will hübsch für ich sein?"
Die erste Frage beantwortet er einfach und schlicht mit „nein", die zweite mit „ja." Bei der dritten lacht er nur und nickt und bei der vierten setzt er zu einer Erklärung an:
„Ja und nein. Ja, er versucht sie weniger fettig zu tragen und nein, das lag nicht daran, dass er nicht Haare gewaschen hat. Es lag schlicht und einfach daran, dass die dämpfe der Zaubertränke zu hartnäckig sind. Wir haben zusammen eine Art creme hergestellt, die das verhindert."
Es scheint ihn zu wundern, dass ich gerade solche Fragen stelle und er ist ziemlich erleichtert. Als ob ich ihn hassen könnte wegen dieser Kleinigkeit. Okay. Gut. Vielleicht ist es mehr wie eine Kleinigkeit, aber ich habe definitiv nichts dagegen. Und ich werde jeden vermöbeln, der ihn deswegen schlecht macht, sollte er sich jemals outen.
In etwa so sage ich es ihm und er lächelt schwach. Er scheint es nicht öffentlich machen zu wollen. Weder jetzt noch irgendwann später. Aus diesen ganzen kitschigen, Groschenromanen, „weiß" ich aber, dass diese Beziehung irgendwann daran zerbrechen wird. An dieser Heimlichtuerei.
Aber ich reibe es ihm nicht unter die Nase. Stattdessen frage ich Lily, wie weit sie inzwischen mit dem Aufbau im Raum der Wünsche ist.
Soweit ich weiß, läuft bis jetzt alles gut mit den Vorbereitungen, wenn Lily mich aber wahrscheinlich zu gern umbringen würde, dass ich sie dauernd mit James zusammen arbeiten lasse. Ich finde einfach, dass Lily James einfach erst einmal richtig kennenlernen sollte, und was wäre da nicht besser, als eine Vorbereitung für einen guten gemeinsamen Freund.
Ich allerdings, ziehe aus diesem Team auch meine Vorteile. Erstens, James schuldet mir was - naja, meint er zumindest - und zweitens, kann ich so ziemlich viel Zeit mit Sirius verbringen.
Jap, mittlerweile gebe ich es sogar mir Gegenüber zu, dass ich ihn einfach mehr mag als ich sollte, aber ich denke, nach der anfänglichen Abweisung, als ich ihm vorschlug zusammen was trinken zu gehen in irgendeinem Muggelclub, findet er mich gar nicht mehr so schlimm. Zwar bin ich mir sicher, dass er nicht das gleiche empfindet wie i - ja stopp mal... wie wollen hier jetzt nicht zu weit gehen. Okay, ich bin vielleicht ein bisschen verknallt, aber da können wir nicht gleich von Liebe reden! Empört äußert sich der sich sträubende Teil meines Kopfes.

Als ich von meinen Händen aufsehe und meine Arbeit begutachte - gut es war allein Magie die die feinmaschige halb fertige Boxershorts erschaffen hatte... aber gut - die ziemlich viel versprechend aussieht. Ich habe nur noch wenige Tage und muss sie unbedingt fertig bekommen. Abgesehen von der weißen Shorts die die Stricknadeln im Moment so eifrig in der Luft schwebend fabrizierten hatte ich eigentlich noch vor eine in Taubenblau und in Pink zu stricken. Vielleicht vervielfältige ich die weiße auch nur und färbe sie in die jeweiligen Farben... ja, das ist weniger Arbeit. Denn, gut, ich musste meine Finger nicht bewegen - Konzentration erforderte es schon. Da ich es eh erst vor knapp drei Tagen von Remus gelernt hatte, war es dementsprechend schwierig.
Ich bin gerade am überlegen auf jeder der Shorts am Schluss einen Schriftzug mit „Eigentum von S. Bishop" darauf zu sticken - bei dem Gedanken brennen mir zwar die Wangen, aber etwas Verlockendes hat es schon - da klappt auf einmal das Portraitloch auf und ein schwarze Lockenkopf kommt grinsend herein, Peter im Schlepptau.
„Hey Sun", nickt er kurz in meine Richtung - ich glaube es ist ihm immer noch etwas peinlich, dass ich ihn im Krankenflügeln neben meinem Bett erwischt habe - stockt dann aber, als er das Strickzeug neben mir in der Luft schweben sieht. Vor mir liegt zwar schon die ganze Zeit ein aufgeschlagenes Geschichtsbuch, doch die weiße Hose strickt sich unaufhörlich neben mir weiter.
Sirius verzieht das Gesicht zu einer gequälten Grimasse.
„Was wird das?" zögernd schaut er zwischen den Stricknadeln und meinem grinsenden Gesicht hin und her, nicht glaubend, dass er wirklich wissen will, was ich gerade mache.
„Dein Geburtstagsgeschenk", antworte ich trotzdem zuckersüß. „Aber eigentlich solltest du das gar nicht sehen, also hau ab. Tschüss!" mit einem ziemlich falschen Lächeln deute ich in Richtung Schlafsaal.
Zu meiner Erleichterung befolgt er meinen Befehl und geht mit verstörtem, unglücklichem Blick zur Wendeltreppe hinauf zu den Schlafsälen.
Mir Sorgen um seine Psyche machend, aber trotzdem gut gelaunt, stricke und lese ich weiter, froh, dass Sirius mir das mit der Wollunterwäsche wirklich abgekauft hat.

James P.o.V.
„Du glaubst nicht, was Sunny gerade macht!" schreit mein allerliebster Blackbeauty , als er die Tür zum Schlafsaal mit voller Wucht hinter sich zu schlägt. Gelassen blicke ich auf. Anscheinend hat er Sunny gesehen wie sie an ihrem Pseudogeschenk - der Wollunterwäsche - arbeitet. Keine Ahnung wieso, aber Sunny hat es sich nicht nehmen lassen, Remus' Idee ernst zu nehmen und sich von ihm Strickunterricht geben zu lassen. Trotzdem hebe ich fragend die Brauen.
„Sie strickt!" bringt Sirius fassungslos hervor.
„Na und? Sie übt!" flunkere ich unschuldig. „Moony hat es ihr ja beigebracht."
„A-aber..." ihm fehlen die Worte.
„Ich glaube sogar", fahre ich unbekümmert fort. „Dass Moony gerade dabei ist ein Nachthemd zu stricken... in rosa, glaub ich."
Sirius steht immer noch mit offenem Mund da.
„Aber ich bin sicher, es wird dir gefallen. Du hast ja noch nicht alles gesehen. Ich hab auch was Nettes..." ich denke an den quietschpinken Schal, der irgendwo ganz tief vergraben in meinem koffer liegt. Ich hatte ihn mal von einem Mädchen geschenkt bekommen. Ich hatte es zufällig auf der Straße getroffen. Als ich allerdings nicht einmal mehr ihren Namen wusste, als ich mich bedankte, hat sie mir eine geklatscht. Der blöde Abdruck war nach zwei Stunden mit Sirius um die Häuser ziehen immer noch da. Ab da an, versuchte ich mir wenigstens die Namen zu merken.

--

In der folgenden Woche kamen wir gut voran. Der Raum war fast fertig - einige Feinheiten mussten von Lily und mir noch korrigiert werden - und die Geschenke alle fast fertig. Sogar Sunny hatte sich ins Zeug gelegt und drei ordentliche Boxershorts fertig gestrickt. Der kleine Schriftzug in der Innenseite fiel mir auf, als Sunny sie mir, verziert mit einer grünen Samtschleife in die Hand drückte. Diese grünen samt Accessoires waren in letzter Zeit anscheinend ihr Markenzeichen. Unfreiwillig stieß ich beim durchstöbern des Schlafsaals nach meiner blauen Hose unter Sirius Kopfkissen auf ein grünes, samtenes Haarband. Ich glaubte mich daran zu erinnern, dass Sunny es bei einem unserer Quidditchtrainings verlor. Sirius ist an diesem Tag, nachdem Sunny im Krankenflügel war und wir nicht mehr zu ihr durften, noch einmal schnell auf das Spielfeld gegangen um „seine Jacke aus der Umkleide zu holen" - die ich allerdings gleich zusammen gefaltet auf seinem Bett vorfand.

--

Inzwischen haben wir schon Donnerstag den elften November und somit sind es nur noch fünf Tage bis Sirius endlich von seinen Qualen befreit werden würde. Er ist inzwischen nämlich fest davon überzeugt nur gestrickte Kleidungsstücke von uns geschenkt zu bekommen und dass wir ihm einen uralten Cupcake mit einer einigen Kerze darauf überreichen würden. Als ich ihm das mit dem Cupcake erzählt habe, hat er fast einen Nervenzusammenbruch bekommen, während ich und Sunny die neben mit stand, darum kämpfen mussten, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.
Der morgen beginnt ziemlich schleppend. Jedes Mitglied des Party-Komitees (d.h. Sunny, Remus, Lily, Peter und ich) ist gestern bis nach Mitternacht aufgeblieben. Wir hatten die Einladungen fertig geschrieben und Sunny hatte währenddessen Remus bei seinem Stricknachthemd geholfen.
Ich hatte zwar Sirius davon erzählt, aber das muss ja nicht heißen, dass es für ihn ist oder? In Wahrheit würde es das Weihnachtsgeschenk für Professor McGonagall werden. Remus war darauf gekommen, kurz nachdem Sunny eine Bemerkung über die albernen Strickjäckchen einer Fünftklässlerin aus Slytherin gemacht hatte. Das Mädchen war frisch ernannte Vertrauensschülerin und ein richtiger Satan. Wenn wir nachts durch die Gänge schlichen, war sie es, die uns meistens beinahe erwischte. Da wir in letzter Zeit öfter in der Nacht unterwegs waren, war ich immer ganz froh, wenn ich meine Karte dabei hatte, wenn das Geheimnis der Marauders so auch so auch vor Sunny und Lily gelüftet wurde.
Als Lily in die große Halle geschlurft kommt setzt sich Sunny gerade neben mich und wünscht mir ein müdes „Guten Morgen". Ich brumme nur irgendetwas, da ich viel zu müde zum richtig antworten bin. Ich habe mir nach dem aufstehen keine große Mühe gemacht Sirius aufzuwecken, nachdem ich einmal nach ihm gerufen habe und er nicht aufgewacht ist, bin ich ohne ihn also gegangen. Er wird mich hassen...
Sunny die gerade ihren Porridge isst, sieht Lily kommen und lächelt ihr müde zu.
„Sag mal Lils", beginnt sie mit einem schiefen Grinsen. „Hast du die Zaubertränke Hausaufgaben gemacht?"
Lily versteht erst nicht, sie greift nach der Kaffeekanne und lässt sie fast fallen als Sunny's Worte sie erreichen.
„Ach du meine Güte!" ruft sie erschreckt. „Das hab ich total vergessen! Oh nein!" Sunny greift gerade rechtzeitig nach dem Henkel der weißen Kanne, welche Lily gerade losgelassen hat, so dass sie nicht auf den Boden fällt und zerspringt.
„Ähm... wirklich jetzt?" mische ich mich ein. Sorry, aber wie soll man bitte glauben, dass Lily Evans ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat?
„Ja!" gibt sie mir eine panische Antwort.
„Das ist... eine Premiere!" meine ich mit Respekt in der Stimme.
„Das ist furchtbar!" völlig verstört vergräbt sie ihr Gesicht in den Händen.

Lily P.o.V.
Sauer fixiere ich angewidert, meine Banane. James folgt meinem Blick. Keine Sekunde später liegt er lachend auf dem Boden. Ich verdrehe genervt die Augen und Sunny schaut verstört auf. Nach zwei Minuten warten, steht James wieder auf. Seine Wagen sind gerötet, vom Lachen, die Haare stehen wilder als sonst ab und er grinst dumm in die Runde. Er klopft sich die Kleider wieder ab ich setzte sich neben Sunny, die gutgelaunt ihren Kürbissaft schlürft. Warum sind gute alle so gut drauf? DAS MACHT MICH AGGRESSIV.
„Wo ist Moony eigentlich!?" fragt James nachdenklich. „Er ist dauernd weg..."
Ich unterdrücke ein Grinsen. Ich weiß genau wo er ist. Es erfüllt mich mit gewisser Genugtuung etwas zu wissen, wovon Mr. Ach-ich-bin-ja-so-toll keine Ahnung hat. Aber das ist ja nichts Neues.
„Was gibt's so zu grinsen, Evans!?" Oh halte mir unauffällig die Hand vorm Mund, um nicht loszulachen.
„Hab ich was!?" fragt er besorgt und fummelt sich besorgt an der Frisur herum.
„Nein, nein. Alles Betens."
Die Einladungen haben wir vor ein paar Tagen, unauffällig, verteilt. So das Sirius es bloß nicht mitbekommt. Außerdem liegt auf den Einladungen ein Zauber, so, dass immer wenn jemand etwas darüber an Sirius weiter erzählen will, demjenigen der Mund wie aus heiterem Himmel mit Klebeband zu geklebt wird. Wir haben alles perfekt durch geplant.
Heute Morgen kam Sirius gutgelaunt zum Frühstück, und fragte was denn heute sei. Darauf meinte Remus „Dienstag".
„Was für ein Dienstag!?" hatte Sirius nachgehakt.
„Ein ganz normaler Dienstag, und jetzt lass mich in ruhe Zeitung lesen." meinte Remus und steckte den Kopf wieder in seine Zeitung. Den restlichen Tag war Sirius ruhig und ziemlich frustriert.
So in Gedanken versunken gehe ich durch die Flure und suche James.
Ich habe irgendwie erwartet, dass es wieder ewig dauern wird, James zu finden, doch komischerweise renne ich im nächsten Korridor voll in den schwarzhaarigen hinein. Als ich ihn fast umrenne fängt er mich lustiger Weise auf, als ich falle. Irgendwie komme ich mir grad ziemlich gedisst vor, so wie ich in Potter's Armen hänge. Jetzt ist der Typ auch noch so viel größer als ich, dass er mir standhalten kann wenn ICH IHN umrenne und ER MICH auffangen muss.
James findet diese Situation alles andere als ungerecht und grinst mich einfach breit an. Er stellt mich wieder auf meine Füße lässt aber meine Taille nicht los. Erst als ich ihn anfunkele lässt er so weit locker, dass ich ihm entkommen kann.
„Na Evans?" Ich verdrehe nur dir Augen
„Wir sollten anfangen alles nochmal zu überprüfen bevor es los geht", komme ich gleich zur Sache.
„Jip, sollten wir. Allerdings wäre eine Sache zuerst wichtiger..."
„Hä?" Was soll jetzt im Moment Bitte wichtiger sein als diese dumme Party, die wir schon seit Wochen planen und für die ich meine perfekten Noten geopfert habe und für die ich mit Schweiß und Blut bezahlt habe und -
„Sirius ist irgendwie nicht mehr da." unterbricht James meine aufgeregten Gedankengänge.

The Marauders Time - Magic LovestoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt