Um ein paar Ecken

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James P.o.V.

Die restlichen Tage der Ferien verlaufen richtig chillig, Alice und Frank sind verliebter denn je, ich nervte Lily noch mehr als sonst und Sirius und Sunny sitzen immer mit Remus daneben, während Lily fast ausrastet und kurz vorm schreien ist, aber trotz allem – es ist chillig. Als dann die Schule wieder beginnt ist es, als würden alle aus einem süßen Traum aufwachen und wieder in die harte, grausame Realität geworfen werden. Zwar hatten wir Hausaufgaben über die Ferein, aber die Menge die jetzt auf uns einstürzt ist damit nicht zu vergleichen. Die Tage ziehen in ihrem immer zähen Muster dahin. Aufstehen, frühstücken, Unterricht, Mittagessen, Hausaufgaben, Unterricht, Abendessen, Hausaufgaben, schlafen gehen. Jeder Tag ist gleich, nur das Lächeln von Lily, das mit jedem Mal ein bisschen strahlender wird und der Scheiß den Sirius McGonagall weiter erzählt heitert mich ein bisschen auf. Auch das turtelnde Paar neben uns, Alice und Frank, lässt auf unseren Gesichtern ein Lächeln erscheinen. Ich freue mich wirklich für die zwei, und ich weiß, wie schwer es für Frank sein musste sie zu fragen. Ich schaffe es ja noch nicht mal das Mädchen, welches ich liebe auf ein Date einzuladen. Seufzend widme ich mich wieder meinem Zaubertränkeaufsatz. Remus wollte mich nicht abschreiben lassen, er sagt, ich solle doch selber etwas lernen. Aber ich glaube, sein Nein lag eher an dem Todesblick den ich immer von seinem „Nachhilfelehrer“ zugeworfen bekomme und den ich immer nur zu gerne erwidere. Ich kann es immer noch nicht glauben, aber unser kleiner Moony hatte sich tatsächlich mit Snivellus angefreundet. So unwahrscheinlich das auch klingen mag, hoffe ich doch irgendwie und irgendwo, dass Remus ihn nur ausnutzt und nicht wirklich mit ihm befreundet ist. Dieser Todesser soll bei seinem Pack bleiben. Ich hatte nämlich neulich ein paar Gerüchte gehört, dass er dunkle Lord, der nun schon seit einiger Zeit sein Unwesen treibt, neue, junge Anhänger angeheuert hatte und es auf die jungen Männer im siebzehnten oder achtzehnten Lebensjahr abgesehen hat. Und da Slytherins vermutlich in dieser Hinsicht am leichtesten zu haben sind, wird auch Snape darauf angesprungen sein.

Vermutlich brauche ich mir aber auch gar keine Sorgen zu machen. Remus ist schlau, er wird bestimmt nur etwas ausgeheckt haben. Uns wurde ja bewiesen, dass er ein richtiger Marauder ist, immerhin hatte er es mit Gedichten und Rosen hinbekommen, dass sie sich vor der gesamten Schule lächerlich machte. Am Morgen des 25. Dezembers kam die 37 jährige Professorin mit einem wunderschönen gestreiften Kleid zum Frühstück. Sie bemerkte komischerweise nicht, den in sich hinein kichernden Remus zwischen den ganzen gesichtern, stattdessen ging sie auf den lauthals lachenden Sirius zu und schiss ihn zusammen.

Als er ihr daraufhin nur sagte, dass ihm ihr Kleid wirklich gefalle zog sie ihm fünfzig Punkte ab, was der Rest von Gryffindor ihm ewig übelnahm. Gerade hatten sie sich den höchsten Rang erkämpft, da lagen sie schon wieder hinten. Aber dann stellten sie fest, dass Lily und Remus diese Punkte innerhalb weniger Wochen wieder zurückholen konnten, in dem sie alle Fragen im Unterricht richtig beantworten konnten.

Ich dagegen wurde groß gefeiert, immerhin hatte ich dieses Feuerwerk auf die Beine gestellt. Viele der Reinblüter hatten nie ein normales Muggelfeuerwerk gesehen, nur diese Wunderkracher die verschiedene Formen annehmen konnten und herum zischten. Ich hatte mindestens zehn Kisten von diesem Muggenzeug in die Schule geschmuggelt und somit den Rausschmiss riskiert. Allerdings fanden die meisten Professoren meine Aktion so und besonders der Schulleiter drückte deshalb ein Auge zu.

Als Kind im Alter von fünf Jahren habe ich zum ersten Mal ein Feuerwerk gesehen. An Silvester waren meine Eltern mal wieder bei irgendeinem Einsatz – Auroren und so, ihr wisst ja – und ich war alleine Zuhause, naja nicht alleine, ich hatte natürlich eine Babysitterin.

Ich wusste nicht, dass Muggel so das neue Jahr feiern aber in diesem Jahr hörte ich dann zum ersten Mal ein lautes Knallen vom Muggeldorf einige Meter von unserem großen Anwesen entfernt. Ich rannte, neugierig wie ich war, meiner Aufpasserin weg und versteckte mich im Schatten der Häuser um den bunten Lichtern am Himmel z schauen zu können. Jedes Jahr darauf schlich ich mich wieder davon, obwohl meine Aufpasserin und Eltern immer versuchten mich aufzuhalten. Ich wachte an diesem Tag immer um Mitternacht auf und schlich mich raus, bis ich jedenfalls mit elf nach Hogwarts kam und Silvester fast nie Zuhause war, das meine Eltern auf Mission waren oder es so wie in den letzten zwei Jahren für zu gefährlich hielten.

The Marauders Time - Magic LovestoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt