Liebes Tagebuch,
Heute bin ich endlich wieder nach draußen gegangen. Ich habe es geschafft diese negative Aura loszuwerden die mich in den letzten Tage umgeben hat. Ich bin wieder auf die Suche nach etwas gegangen, allerdings in die andere Richtung, weg von Mike. Es ist eisig kalt draußen. Der Himmel ist mit schwarzen Wolken bedeckt und es regnet Asche. Ich habe mir gedacht ich müsste mir mal gescheite Kleidung besorgen da die Heizung in meinem Bunker ja nicht ewig hält, also bin ich die Straßen entlang gegangen und habe gesucht. Glücklicherweise kann ich ja durch die Fußspuren in der Asche wieder zurück finden. Irgendwann habe ich tatsächlich etwas gefunden das wohl mal ein Kleidungsgeschäft war, aber alles war natürlich verbrannt. Dachte ich zunächst denn als ich vorsichtig weiter rein ging fand ich den Zugang zu einem Lagerkeller in dem noch einige nur leicht angekohlte Klamotten hingen. Ich habe mich dann mit einem dicken Wintermantel, Wechselklamotten die ungefähr meine Größe waren und einem Regenschirm gegen die Asche gewapnet. Dann bin ich schnell wieder rausgerannt weil ich Angst hatte dass die Decke einstürzt. Als ich weitergegangen bin kam ich außerdem an einem Spielwarenladen vorbei. Das Bild sah insgesamt ziemlich traurig aus. Verbrannte Teddybären, kopflose Puppen, Bausteine zu einem stinkenden Plastikklumpen zusammengeschmolzen... aber im Schaufenster habe ich ganz alleine eine Spieluhr entdeckt die noch intakt zu sein schien. Es war als würde sie nur darauf warten dass ich vorbei komme. Ich habe sie also zwischen den Scherben rausgeangelt und ausprobiert ob sie noch spielt und sie hat MEIN Lied gespielt. MEIN Lied das ich immer auf meiner Mundharmonika gespielt habe. Ich stand also in meinem kuscheligen Wintermantel in der Zerstörung um mich herum, singe zu meinem Lied auf einer Spieluhr und plötzlich fängt es an zu schneien. Zwar immernoch grau wegen der Asche, aber eindeutig Schnee. Ein magischer Moment an den ich mich zurückerinnern kann wenn es mir schlecht geht. Immer wenn ich die Spieluhr spiele. Ich glaube jetzt habe ich wieder genug Kraft um hier zu überleben.Einsam in der Katastrophe
Ohne Hoffnung, ohne Mut
Singe ich noch eine Strophe
Denn mir geht es wieder gut.Zwischen Puppen, Teddybären,
Wo ich hundert Tränen wein,
Auch wenns keine Menschen wären
Bin ich trotzdem nicht allein.Trotz des Klimas dieses kalten,
Habe ich ein Bunkerhaus.
Um das alles auszuhalten
Hab ich Karla meine Maus.Ich weiß nicht mal wie ich heiße.
Ich weiß nicht was hier geschieht,
Doch bin froh auf eine Weise,
Steh im Schnee und sing mein Lied.

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Logbuch
РазноеStell dir vor du stehst in einer zerstörten, verbrannten Stadt vor einem Hochhaus. In der Ferne bellt ein Hund und vor dir liegt ein Buch. Du schlägst es auf.