Tag 52

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Liebes Tagebuch,
Wir haben die Nacht mehr oder weniger gut überstanden. Eher weniger als mehr. Die Hunde kamen uns gefährlich nah und wir mussten uns mit den Walrippen verteidigen. Ich habe kein Auge zugetan. Jedoch schienen die Hunde nicht zu versuchen uns wirklich anzugreifen. Sie schienen zu testen wie fit wir noch sind und wie lange wir noch durchhalten. Aber was das schlimmste ist: Sie haben Karla getötet! In einem kleinen Moment in dem ich hätte aufpassen sollen, rannte einer der Hunde zu meinem Rucksack und schnappte sich Karlas Brotdose die daneben lag. Es wäre natürlich zu gefährlich gewesen hinterher zu rennen, also was hätte ich tun sollen? Ich hätte besser aufpassen müssen. Jetzt mache ich mir ständig Vorwürfe. Heute morgen haben wir ein Stück weiter weg die zerbissene Brotdose gefunden und daneben einige Blutstropfen. Von Karla keine Spur. Wir können sie also nicht mal richtig begraben. Dass mir diese kleine Maus, die mich wahrscheinlich vor dem Wahnsinn gerettet hat, so ans Herz wachsen könnte, hätte ich nicht gedacht. Früher habe ich Hunde geliebt. Ich wollte schon immer einen haben. Jetzt hasse ich sie weil sie eine Maus gefressen haben.

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