Mary und Aaron

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Freddie und ich sind dann noch eine Weile beisammen gesessen und er ist dann irgendwann nach Hause gefahren. Wenig später sind meine Eltern heim gekommen, haben mir von ihrem Tag erzählt und wir sind dann alle irgendwann ins Bett gegangen.

Ich wache auf. Es ist schon nach neun, aber nicht sehr lang danach. Ich muss gähnen. Mit Freddie kann ich mich heute nicht treffen, aber das ist nicht schlimm. Wir sehen uns sowieso morgen wieder. Außerdem gibt es gerade etwas, was mir unter den Nägeln brennt.

Nachdem ich mit meinen Eltern gefrühstückt habe, schnappe ich mir sofort unser Telefon und gehe damit in mein Zimmer. Ich wähle Marys Festnetznummer. Es klingelt ein paar mal und dann meldet sich eine Stimme. "Hallo?" "Hallo, ich bins", antworte ich und schiebe gleich hinterher: "Aber ich muss dich leider enttäuschen, bester Freund, aber ich möchte bitte gerne mit meiner besten Freundin reden!" Ich weiß es nicht sicher, aber ich meine gespürt zu haben, dass Freddie bei den Worten bester Freund gelächelt hat. "Ja, beste Freundin, das lässt sich wohl einrichten. Ich muss meine Schwester nur schnell suchen!", kommt Freddies Stimme wieder aus dem Telefon. Ich kann hören, dass sein Lächeln immer noch nicht von seinem Gesicht verschwunden ist.

Ich bekomme durch den Hörer mit, wie er durch das Haus läuft und ab und an mal mit zugehaltener Sprechmuschel Marys Namen durchs Haus ruft. Dann lässt sich eine Art apokalyptisches Gepolter hören. Ich muss grinsen. Das ist bestimmt Mary, die die Treppe runter kommt. Um ehrlich zu sein ist sie eine von der Sorte, die die Stufen mehr runter fällt als geht.

Ich kann irgendein undeutliches Geplapper erkennen, dann reißt Mary ihrem Bruder das Telefon aus der Hand. "Hey Ruby! Sorry, ich wollte dich eigentlich schon viel früher anrufen, aber entweder hatte ich keine Zeit, oder mein Bruder war bei dir!", meldet sie sich und ich weiß, dass sie gerade schmunzelt und Freddie vielsagende Blicke zu wirft. Ich verdrehe die Augen, obwohl mir bewusst ist, dass sie es nicht sehen kann, muss aber trotz allem grinsen. "Hey Mary!", sage ich schlicht, um mich nicht groß mit einer Begrüßung aufhalten zu müssen. Ich will endlich wissen, was mit diesem mysteriösen Aaron los ist! Es folgt Stille. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus.

"Und, Mary, was ist bei dir in letzter Zeit so los?", frage ich schließlich mit Nachdruck in der Stimme. Mary weiß, warum ich anrufe.

"Okay!", beginnt Mary schließlich und ich weiß, dass ich jetzt endlich etwas über Aaron erfahren werde. Und dann sprudelt es aus Mary heraus: "Vor einer Weile hat Freddie mir mit einem Freund, er heißt Aaron, geholfen ein kleines Musikvideo zu drehen. Da habe ich Aaron kennengelernt. Seit dem haben wir uns ab und an mal getroffen. Er ist so süß und wir sind quasi schon zusammen. Ich wollte dir das schon früher erzählen, aber wie gesagt, ich hatte nie wirklich Zeit."

Ich muss lächeln. Mary ist irgendwie niedlich, wenn sie verliebt ist. "Und, hast du deinem Angebeteten schon ein Lied geschrieben?", scherze ich und höre Mary am anderen Ende der Leitung kichern. "Nein. Aber hast du Frederic schon ein Bild gezeichnet?", stellt sie, immer noch kichernd, frech die Frage zurück.

Ich werde ein wenig rot, aber das sieht Mary ja zum Glück nicht. "Mary", setze ich an. "Ich bin nicht in Freddie verliebt. Wir sind nur gute Freunde." "Natürlich", sagt Mary langgezogen und ich glaube sie grinst dabei. Ich weiß trotzdem, dass sie es verstanden hat.

"Ich möchte Aaron auch mal sehen, damit ich ihn einschätzen kann und dich in Notlagen unterstützen kann", wechsle ich nun zum ursprünglichen Thema zurück. "Das ist kein Problem. Aaron kommt morgen auch zu unserer Sylvesterparty", meint Mary und fügt dann noch hinzu: "Aber wie können auch gerne ein Doppeldate organisieren!" "Mary!", ermahne ich sie und hätte sie am liebsten in die Seite geknufft. Aber Mary lacht nur und ich muss einfach mit lachen.

Als wir uns wieder einigermaßen beruhigt haben, machen wir noch aus, wann ich morgen kommen soll und dann lege ich auf.

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Hey ihr :)

Krass, jetzt hat diese Geschichte schon 400 reads. 400. Krass, danke! Ich weiß, dass 400 im Vergleich keine Hausnummer ist und dass viele diese Story angefangen haben, weil sie mich kennen, aber es bedeutet mir trotzdem krass viel!
Ich hoffe, dass die, die es bis hier geschafft haben auch noch bis zum Schluss dran bleiben, dass würde mich freuen. Ich bin gespannt, was noch aus dieser Geschichte wird und auch aus den anderen, an denen ich noch arbeite.

Habt einen schönen Tag!

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