Sylvesterabend

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Wir gehen alle zusammen wieder in Marys Zimmer. Aaron und sie setzen sich auf ihr Bett und ich gebe mich ohne zu murren mit dem Teppich zufrieden, während Freddie sich auf Marys Sitzsack fallen lässt.

"Und... Ruby, was machst du so den ganzen Tag?", versucht Aaron ein Gespräch aufzubauen. Ich schenke ihm ein leichtes Lächeln für diese Bemühung und antworte: "Ich zeichne gerne!" "Sehr gerne, sogar", fügt Mary hinzu.

Das Gespräch setzt sich noch eine Weile fort, doch nach einiger Zeit fangen Aaron und Freddie damit an, über irgendwelche wahnsinnig uninteressante Themen zu philosophieren und Mary und ich sitzen nebeneinander, sie mit der Gitarre in der Hand, ich mit meinem Skizzenblock. Aber das ist okay.

Irgendwann später kommen dann schließlich auch noch die anderen Gäste und wir gehen nach unten in das Wohnzimmer, wo die Party schon im Gange ist.

Mary und ich schieben uns sofort in die Mitte des Raumes, die als Tanzfläche genutzt wird, und ziehen Aaron und Freddie mit uns. Dann beginnen wir alle vier zu tanzen. Wir sehen bestimmt nicht gut aus dabei, denn keiner von uns kann tatsächlich tanzen, aber heute ist das ausnahmsweise vollkommen egal.

User Tanzfieber scheint ansteckend zu sein, denn keine fünf Minuten später haben sich auch einige der Erwachsenen zu uns auf die Tanzfläche gestellt.

Als ich das nächste Mal auf die Uhr blicke, ist es bereits viertel vor zwölf.

Mary, Adam und Freddie atmen mittlerweile schon ebenso schwer wie ich, deshalb beschließen wir die Tanzfläche zu verlassen und uns auf die Terrasse zu setzen. Wir holen unsere Jacken, Mützen und Schals und setzen uns nach draußen.

Adam, Mary, ich und dann Freddie. Mary lehnt sich an Adam und wir beobachten die Sterne und die frühzeitig gezündeten Feuerwerke. Es ist kalt, aber ich friere nicht.

Wir sitzen da, ohne zu sprechen, aber wir verstehen uns trotzdem. Uns geht es gut, so gut wie selten.

Um kurz vor zwölf kommen die Erwachsenen mit ihren gefüllten Secktgläsern und drücken uns ebenfalls welche in die Hand.

Gemeinsam zählen wir den Countdown hinunter. 10.. 9..  8.. 7.. 6..

Ich blicke Mary an und drücke ihre Hand. 5.. 4.. 3..

Ich blicke Freddie an und drücke auch seine Hand. 2.. 1..

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Wir stoßen mit allen an, umarmen uns alle gegenseitig und drinken einen Schluck von unserem Sekt.

Ich geh zu Freddie, lege einen Arm um seine Schultern und drücke ihm einen Schmatzer auf die Wange. Und wir beide wissen in dem Moment genau, wie das gemeint ist.

Ende

BleistiftskizzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt