Bleistiftskizzen

Weihnachten oder Missverständnisse

"Hallo! Ist Mary da?", frage ich. Zugegeben, ich bin ein wenig verwirrt. "Ähm... Nein", sagt Freddie langsam. "Die ist bei ihrem Sweetheart." Er grinst. Ich schaue ihn verwirrt an.

"Was guckst du so?", fragt Freddie nun auch ein wenig irritiert. "Na Mary hat doch gefragt...", fange ich einen Satz an. Dann kommt mir plötzlich ein Gedanke in den Sinn. Schnell hole ich mein Handy aus der Tasche. Ich öffne die Nachricht und schau auf den Absender. Verdammt! Die Nachricht kam nicht von Mary, sondern von Freddie. Auf die Idee hätte ich auch echt schon früher kommen können. Mary hat mir gestern sogar noch erzählt, dass sie keine Zeit hat heute.

Jetzt bleiben also nur noch zwei Fragen. Erstens: wer ist Sweetheart? Und zweitens: was soll ich jetzt tun? Weihnachten über mich ergehen lassen oder auf das Missverständnis pfeifen und den Tag mit Freddie verbringen, auch wenn er ein wenig zu gut drauf ist und ich ihn eigentlich nicht sonderlich gerne mag.

Ich entscheide mich dafür, dass Freddie die bessere Option ist.

Ich fahre mir schnell und, seltsamerweise, etwas nervös durch die Haare. "Okay, sorry für das Missverständnis. Kann ich trotzdem rein komnen?", frage ich ein wenig unsicher. Was ist denn auf einmal los mit mir?

In Gedanken zerre ich mich zurück in die Realität. "Natürlich!", lacht Freddie nun. "Ich hab dich ja immerhin eingeladen." Ich zwinge mir ein Grinsen ab und folge ihm ins Haus.

Wir gehen in sein Zimmer. Es ist genauso geschnitten wie das von Mary. Die Einrichtung allerdings ist komplett anders. Er hat ein kleineres Bett, aber dafür eine Couch und einen kleinen, alten Fernseher.

Ich setze mich auf die Armlehne des Sofas und er lässt sich mit ein wenig Abstand neben mich. "Und nun?", will ich nach einer Weile des Schweigens.

"Keine Ahnung, worauf hast du Lust?", fragt Freddie. Ich zucke die Schultern. Was weiß ich, ich will am liebsten was zeichnen, aber das kann ich ihm wohl kaum sagen.

"Hmmm..", überlegt Freddie und sieht dabei ziemlich angestrengt aus. "Willst du vielleicht einen Film anschauen?", fragt er dann ein wenig unsicher. Ich lächle leicht. "Ja, das wäre doch eine Idee. Was hast du denn so für Filme?", will ich wissen. Er überlegt.

"Ich hab die ganze Harry Potter Reih, Star Wars, ein paar Marvel Filme...", meint er schließlich. Ich grinse ein wenig dümmlich. "Du hast nicht zufällig den X-Men origins Wolverine, oder?", frage ich unsicher. Ich liebe diesen Film. Es ist mein absoluter Lieblingsfilm, auch wenn der eigentlich erst ab 16 ist.

Jetzt grinst Freddie ebenfalls dümmlich. "Natürlich habe ich den!", meint er. "Ich liebe den Film!" Ich lächle ein bisschen verschmitzt. "Ich auch!", antworte ich dann. "Na dann!", erwidert Freddie und legt den Film in seinen DVD-Player.

Und dann setzen wir uns beide auf sein Sofa und schauen meinen absoluten Lieblingsfilm.