Kapitel 17

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Ich saß zehn Minuten im Auto und überlegte, was ich tun sollte, bis mein Handy klingelte.

"Andrés, zum Glück, was gibt's?", ging ich ran, als ich den Namen meines schwulen Freundes auf meinem Bildschirm sah.
"Dine hat angerufen. Ihr hattet Streit?"
"Ja", gab ich kühl zurück, "Kann ich erstmal zu dir kommen?"
"Ja, kannst du machen. Beweg deinen süßen Hintern zu mir, Baby", gab Andrés mit einem klischeehaften schwulen Akzent zurück, der mich zum lachen brachte.
"Danke, bis gleich."
"Bis gleich"

Ich schmiss mein Handy auf den Beifahrersitz und fuhr geradewegs zu Andrés, der schon in der Tür auf mich wartete.

"Hey,Honey", begrüßte mich Andrés mit einem Lächeln, "Ich muss dir gleich meinen neuen Mitbewohner vorstellen, er müsste jeden Moment mit seinen letzten Sachen kommen."
"Ein Mitbewohner?", fragte ich vielsagend und zog meine Augenbrauen mehrmals hinter einander hoch.
"Er ist nicht schwul", entgegnete er Augen rollend.
"Aber was nicht ist, kann ja noch werden und weiß er, dass du schwul bist?", gab ich lachend zurück.
"Jaja von wegen kann ja noch werden und ja weiß er, aber egal. Du kannst im Gästezimmer unterkommen", wechselte er das Thema.
"Danke, du bist ein Schatz", sagte ich, während ich ihm einen Kuss auf die Wange gab, "Ich gehe eben meine Tasche wegbringen."
Und schon ging ich ins Gästezimmer. Ich befand mich in einem relativ geräumigen in weiß gehaltenem Zimmer. Unter dem Fenster stand ein einfaches weißes Bett und gegenüber war die Tür, an der rechten Wand stand ein weißer Schrank und eine weiße Kommode mit grünen Griffen, wer auch immer diese ausgesucht hatte, war verrückt, und auf der linken Seite befand sich ein großer Spiegel mit einem Tisch und einem Stuhl. Es war also alles da, was man zum Leben brauchte. 

Gerade als ich meine Sachen in den Schrank und in die Kommode räumen wollte, klingelte es an der Tür. Ich hörte Schritte auf dem Flur.
"Sorry, ich habe eben in der Hektik meinen Schlüssel und mein Handy vergessen. Ist deine Freundin schon da?", hörte ich mir eine sehr bekannte Stimme.
Das war jetzt nicht sein Ernst oder? Es gibt 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten und gerade er musste hier einziehen? Die Welt schien mich echt zu hassen.

"Ja sie ist schon da, sie dachte, du wärst schwul, also falls sie dich komisch anguckt, weißt du bescheid", erzählte Andrés lachend seinem neuem Mitbewohner, der mit einstimmte.

"Ist sie heiß?"
"Pass auf, sie ist etwas speziell, also nicht so der Beziehungstyp", erklärte Andrés. "Ich hab dich lieb, Babe", gab er noch lauter hinzu und ich musste lächeln, weil er genau wusste, dass ich ihm am liebsten sonst an die Gurgel gesprungen wäre.
"Ist sie im Gästezimmer?", gab der neue Mitbewohner leicht irritiert von sich, "dann sollte ich ihr wohl mal 'Hallo' sagen, was?"

Es klopfte an die Tür und ohne eine Antwort abzuwarten kam er ins Zimmer gestürmt.
"Hey, ich bin...", und da stand er nun vor mir mit seinen wundervollen braunen Augen und guckte mich geschockt an, "Jessi?"
"Hi", gab ich so locker wie möglich von mir und guckte unglücklich drein. 

Playgirl- gibt es die wahre Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt