Für einen kurzen Augenblick blieb Myotis auf der Stelle stehen, dann dachte sie wieder an ihren Schwur und begann damit sich auf den Boden zu werfen. Mit aller Kraft schlug sie um sich um den Angreifer von sich los zu bekommen, doch seine kleinen Krallen bohrten sich tief in ihren Rücken. Myotis drehte den Kopf und spuckte ätzendes Feuer. Das etwas auf ihrem Rücken...Quiekte? Aber sie ließ sich nicht beirren und flog hoch in die Luft, wo sie ein paar Saltos flog. Der Angreifer fiel mit einem lauten Schrei von ihr ab. Sofort ging Myotis in den Sturzflug um ihn aufzufangen bevor er am Boden zerschellen würde. Doch es war zu spät. Ein anderer Drache hatte das etwas stattdessen in den Klauen. Es war ein Drachenmädchen, genau so alt wie Myotis selber. Für einen Moment hielt sie die andere für einen Pugnator, doch dann erkannte sie, dass ihre Schuppen eher wie Lava aussahen. Viel Dunkler und Lebendiger als die von Slasher oder Scarlet. Ihre Unterschuppen hatten die Färbung von Kohle, ihre Schwanzspitze war komplett schwarz und die Augen funkelten ebenfalls schwarz. Ein Volcano! Ich bin direkt in ihrem Königreich gelandet! "Das Reicht!", knurrte das Drachenmädchen. "Aber sie ist ein Eindringling! Ein Umbra! Wir kämpfen im Krieg doch gegen sie, was ist wenn sie eine Spionin ist", rief das Ding in ihren Klauen, welches Myotis nun als ca. Drei jähriges Junges erkannte. "Spark! Du weißt doch, dass uns das nichts mehr angeht", erwiderte die andere. "Es geht uns nichts mehr an wenn unser Königreich bedroht wird?", konterte der Kleine empört. Myotis flog langsam ein paar Flügelschläge weiter von ihnen weg. Vielleicht kann ich ja... "Hey du! Hau nicht ab", rief das Drachenmädchen. Sofort erstarrte sie. "Siehst du, sie ist eine Spionin", erklärte der andere fröhlich. "Nein, ist sie nicht und selbst wenn. Wie oft noch? Es geht uns nichts an!", schrie sie nun fast. Doch Myotis konnte an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, dass dies nicht stimmte. Dieser Drache würde niemals andere seiner Art töten. "Ähm", räusperte sich Myotis nun leise. Sofort drehten die beiden sich um und sahen sie so an, als währe sie ein sprechender Molch. "Ich-ich bin kein Spion. Ich flüchte nur vor dem Krieg- genau so wie ihr", erklärte sie schüchtern. "Woher weißt du das?", fragte die Volcano misstrauisch. Myotis wurde leicht rot. "Ähm also. Ich- ich habe euch zugehört und-und mitgedacht", meinte sie. "Gut. Ich bin Ember und das hier ist mein kleiner Bruder Spark. Wir sind geflohen, als ich gerade ein Mal in der Ausbildung war. Wir wurden von Metalls angegriffen. Danach habe ich beschlossen meinem Bruder so etwas nicht anzutun und wir sind geflohen", erklärte Ember. Spark verzog eine Mine. "Ich könnte in der Armee kämpfen! Ganz bestimmt!", bestritt er heftig. Ember sah ihren kleinen Bruder liebevoll an. Oh du hast so Glück, dass du keine Ahnung vom Krieg hast. Eines Tages wirst du verstehen. Erst jetzt bemerkte Myotis, dass sie diesen Blick schon bei jemandem anders gesehen hatte. Aber war das möglich? "Nein", schrie sie fast. Ember blickte sie überrascht an. "T-tut mir Leid ich habe gerade nur nachgedacht. Ich werde euer Königreich so schnell wie möglich wieder verlassen, das verspreche ich aber..." Myotis stoppte. Sofort sahen die Volcanos sie wieder misstrauisch an. "Was?", fragte Ember nach. "Oh nein! Die Spur! Ich muss schnell weiter", rief die Umbra und flog schnell ein Stück weiter, bis Spark verwirrt fragte: "Welche Spur?" "Du bist also doch ein Spion", viel Ember auf. "Nein! Aber ich habe hier noch etwas zu erledigen. Keine Angst, es hat nichts mit deiner Art zu tun", erklärte Myotis schnell. "Hmm. Am besten ich sage dir, wie du am schnellsten aus unserem Königreich kommst", schlug die andere vor. "Aber es ist doch gar nicht mehr unser Königreich", erinnerte Spark sie stolz. "Aber wir werden es trotzdem tun, weil wir ihr nicht trauen können! Du willst doch nicht, dass alle hier sterben", erwiderte seine Schwester genervt. "Oh." Myotis spürte plötzlich wie sie Trauer überkam. Nie wieder würde sie sich mit ihren Geschwistern streiten können. "Hey, alles in Ordnung? Wir werden dich jetzt ins Diamantengebirge führen", erinnerte sie Ember. "Ins Diamantengebirge? Wie weit ist das denn entfernt?", fragte sie. "Oh wir müssen nur über diesen Berg da, dann wirst du den Fluss der unsere Reich trennt schon gleich sehen", antwortete Spark. Ich bin mir sicher, dass hinter dem Gebirge das Meer mit der Insel der Pugnators kommt. Vielleicht haben Slasher und seine Leute ja den gleichen Weg eingeschlagen. Myotis nickte kurz. "Gut, dann lasst uns losfliegen", drängte sie. Wieder ein misstrauischer Blick von Ember, doch sie nickte und flog voran. Kaum eine halbe Stunde später, war es tatsächlich wie Spark es prophezeit hatte. Sie konnten den Diamantenfluss sehen, der wegen seines klaren Wassers bekannt war. Zu seiner linken Seite, könnte man den Anfang einer Wüste entdecken. Das Königreich der Solis. Da wo Myotis gerade flog, war das Vulkangebirge und dem direkt gegenüber, dass Diamantengebirge. Sie musste schlucken. Es war viel höher, als das Reich der Volcanos und die Berge glänzten kalt. Manchmal glaubte Myotis einen leichten Schimmer an ihnen zu erkennen. Mit einer spitzen Kuppel ragte jeder einzelne von ihnen über die Wollen. Es war wunderschön und doch bedrohlich zu gleich. Der kleine Teil der Wüste ,den sie sehen konnte, hatte eine gelb-weiße Farbe. Soweit das Auge reichte, war nichts als Sand und der blaue Himmel zu sehen. Nun blickte Myotis zurück. Hinter ihr standen ebenfalls Berge aber eher mit einer flachen Kuppel. Aus manchen quoll Rauch. Kaum Vegetation klebte an ihren Hängen und sie funkelten schwarz im Licht der beiden Sonnen die unerbittlich vom Himmel strahlten. Nicht, dass Myotis ein Problem mit den Sonnen hatte, oh nein aber sie war so etwas einfach nicht gewöhnt. "Was ist denn das?", quiekte plötzlich Spark. Er hörte sich so sehr nach Andro an, dass Myotis zusammen zuckte. Und dann sah sie es auch. Oder eher gesagt, sie hörte es. Schreie. Sie hörten sich nicht an, als würden sie von einem Drachen stammen. Ein bisschen zu sehr nach einem Schwein, aber es waren Schreie! Greifen die Pugnators noch ein Dorf an? Wir müssen sie aufhalten! Die Rufe kamen aus dem Diamantengebirge, an der Stelle, wo es an die Wüste grenzte. Myotis sah Ember an. Sie schien genau das selbe zu denken. Fast im selben Augenblick stürzten die beiden in Richtung Schreie.
Boar, dieses Kapitel hat echt EWIG gedauert! Ich hoffe es gefällt euch dafür!
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Scales of Darkness - Hüter der Schatten
FantasyIm Königreich der Drachen herrscht Krieg-das ist so ziemlich das einzige, was Myotis über die Welt weiß. Zusammen mit ihren Geschwistern und Freunden lebt sie in einer Stadt unter der Erde, doch eines Tages gelangen feindliche Drachen in ihren bekan...