Familie

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9.Juni (Jackson)

Ich wäre am liebsten im Boden versunken.

Als ich neben Amber saß, fühlte ich mich plötzlich so stark zu ihr hingezogen, wie noch nie zuvor.

Klar, sie war eine attraktive junge Frau, doch ich hatte nicht darüber nachgedacht, ihr auf diese Weise nahe zu kommen.

Jetzt bereute ich es. Was hatte ich mir dabei gedacht? Sie befand sich in einem geschwächten, mentalen Zustand und ich näherte mich ihr ohne großartige Vorwarnung.

Mal ganz abgesehen von dem Fakt, dass sie mir am Tag zuvor noch erzählt hatte, wie sehr sie ihren Ex noch liebte.

Ich stand im Badezimmer auf das Waschbecken gestützt und strarrte in den Spiegel. Ich sah wieder Ambers Blick von vorhin.

Ängstlich.
Ertappt.
Geschockt.

Leident.

Ich hatte sie noch rechtzeitig zurückhalten können. Die Tabletten hätten sie vermutlich nicht ungebracht, aber sie machten stark abhängig.
Ich wollte ihr so gerne helfen. Doch sie ließ es nicht zu. Sie wollte immer noch nicht leben.
Ich ging schnell duschen und zog mich dann an. Amber lag auf dem Bett und starrte in die andere Richtung.

"Ähm... Amber?", fragte ich vorsichtig.
War es wegen dem Kuss?

"Hm?", machte sie leise.

"Ist alles okay? Ich wollte dich nicht..."

"Alles gut.", sagte sie und setzte sich auf.

Ich nickte langsam.

"Okay..."

Sie stand auf und lief an mir vorbei, um sich anzuziehen, da sie immernoch nur Unterwäsche trug.

Sie war unglaublich dünn geworden. Auf den Fotos, die ich gesehen hatte, sah sie gesund aus, jetzt war das Gegenteil der Fall.

Ich wartete, bis sie fertig war und ging dann mit ihr zusammen in die Küche, um Frühstück zu machen.

"Weißt du, was wir jetzt brauchen?", fragte ich und grinste breit.

"W-was?", fragte sie unsicher.

"Canadian Pancakes."

Sie machte große Augen.
"Oh ja! Kennst du ein gutes Rezept?"

"Das Beste! Es ist von meiner Großmutter.", sagte ich und fing an, die Zutaten zusammen zu suchen.

"Kommt sie aus Canada?", fragte sie, während sie sich auf die Kücheninsel setzte und mir zuschaute, wie ich den Teig zusammen rührte.

"Sie war Chinesin. Genau wie mein Großvater. Aber sie sind schon nach Toronto ausgewandert, bevor mein Vater geboren wurde."
Ich schlug die Eier auf und rührte sie in den Teig.

"Lebt sie nicht mehr?"

Der Gedanke machte mich traurig.
"Sie ist vor ein paar Jahren gestorben."

"Das tut mir Leid..."

Ich schüttelte den Kopf.
"Muss es nicht."

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