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Ich erzählte Oli alles. Wirklich alles bis aufs kleinste Detail: wie ich mich gefühlt hab, was ich gehört habe und wie Denis dann reagierte. Auch wenn ich nicht so sicher war ob ich ihm wirklich vertrauen kann, ich meine ich kannte ihn erstmal einen Tag, aber ich fühlte mich sicher bei ihm, so geborgen als ob ich ihn schon mein ganzes Leben lang kennen würde.
"Das ist echt komisch"
Entgegnete er als ich mit meiner Beobachtung fertig war.
"Soll ich ihn mal fragen was sein Problem ist?"
"Nein! Bloß nicht!"
Sagte ich wie aus der Pistole geschossen und schaute ihn verwundert an.
"Er hasst mich da kann man nichts ändern"
Ich vergrub mein Gesicht in meinem Kissen das Oli bloß nicht sah wie ich rot wurde. Er legte mir die Hand auf den Rücken und versuchte mir gut zuzureden:
"Er war bestimmt aufgebracht so oft wie er mit seiner Freundin Streit hat in letzter Zeit. Die machen bald Schluss glaub ich."
Immer noch mit dem Gesicht im Kissen bildete sich ein Lächeln darin, was mir sofort ein schlechtes Gewissen bereitete.
"Warum streiten die eigentlich?"
Murmelte ich.
"Keine Ahnung. Ich glaub die betrügt ihn sowieso. Aber er ist normaler weise zu jedem nett."
"Wow, zu mir nicht"
"Ich frag ihn mal"
"Oli, Nein!"
Sagte ich zu ihm als wäre er ein Hund, der gerade dabei war Essen zu klauen. Doch ich war zu spät er war schon zur Tür raus.

Ich wurde von meinem Wecker um 6:30 Uhr geweckt. Neue Schule neues Glück... Oder Pech je nach dem. Mürrisch ging ich ins Bad und stieg sofort unter die Dusche. Wieder huschte ein Blick über meinen vernarbten Körper den ich nicht ausstehen konnte. Neben mir auf einem Regal lag mein Rasierer aus dem ich oft genug die Klinge herausnahm, wie auch heute. Ich legte an meinem Oberschenkel an und zog abermals zur Seite. Einmal für Denis. Noch einmal für meinen scheiß Körper. Für alles was passiert ist. Und einfach für alles... Ich habe es verdient! Ich beobachtete wie das Blut mein Bein herunterlief. Wie immer tat dieses Gefühl gut. Dieser Schmerz der den inneren Schmerz verdrängt. Ich wartete bis die Blutung stoppte und stellte das Wasser ab. Dann die übliche Badezimmer Routine und ich ging wieder in mein Zimmer. Ich zog mir einen lockeren, schwarz-weiß gestreiften Pulli und eine schwarze skinny jeans an. Zum Glück noch keine Uniform. Ich verließ mein Zimmer und ging in die Küche um zu frühstücken.
"Guten Morgen, Schnecke"
Kam von Ben der ein dreckiges grinsen im Gesicht hatte.
"Guten Morgen Schwesterherz"
"Morgen"
Murrte ich nur. Denis würdigte mir nicht einmal einen Blick. Ich setzte mich an den Tisch zwischen Oli und Denis und begann mir ein Brot zu schmieren.
"Wo ist Mom?"
"Arbeit"
"Und wie komm ich zur Schule?"
"Denis kann dich doch fahren, oder Denis kannst du doch?"
Denis schenkt Oli einen Blick des Todes den Oli erwiderte.
"Von mir aus."
Knurrte er schließlich.

Es war echt komisch mit ihm in ein Auto zu steigen. Wir waren allein und sofort schoss mir das Blut in den Schädel, als er mich plötzlich ansprach.

A new life with band members Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt