Dem Rätsel auf der Spur...

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(Aus Alice's Sicht)

Alle sahen mich an, als könnte ich jeden Moment die Kontrolle oder den Verstand verlieren. Voller Enthusiasmus kam er auf mich zu." Erzähl doch mal, wie geht's dir? Was hast du all die Jahre so gemacht? Du siehst übrigens gut aus. Ganz anders als damals." Jasper machte einen drohenden Schritt auf ihn zu, doch er blieb unbeeindruckt stehen und sagte:" Pass auf, mit wem du dich anlegst kleiner." Wir alle wussten, dass es Jasper schwer fiel sich jetzt zu kontrollieren, weshalb wir beschlossen, dass er zusammen mit Rosalie ein wenig außerhalb fuhr um sich zu beruhigen. Ich stand in dem großen, hellen Wohnzimmer und starrte ihn an.   Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wie konnte es sein, dass er noch lebte? Immerhin waren über 1000 Jahre vergangen bis heute. "Wieso lebst du noch?" fragte ich kalt und hasserfüllt. Seine eben noch so positive Miene verdunkelte sich schlagartig. "Wirklich nette Begrüßung nach all den Jahren...! Aber wenn du's unbedingt wissen willst... Kurz nachdem du damals abgehauen bist aus der Klinik kam dieser Typ... Andrew, dieser Pfleger aus deiner Anstalt zu uns nach Hause und hat uns vor dir gewarnt, du seist völlig verrückt geworden und würdest uns umbringen wollen. Als wir gerade unsere Sachen packen wollten, tötete er erst deine Stiefmutter. Er war unglaublich schnell und hatte sie beinahe lautlos umgebracht. Bei mir war sein Durst nicht mehr so stark, sodass er mich verwandelte statt mich zu töten. Nun es dauerte eine Weile, aber irgendwann habe ich durch Zufall erfahren, dass du irgendwo hier in Forks bist und bin hier her gekommen. Und nachdem der Polizeichef mir nichts gesagt hat, kam Andrew auf einmal auf mich zu und verriet mir, wo ich dich finden kann." "Soll das heißen, das Arschloch lebt Immernoch? Ich dachte James hätte ihn damals in Stücke gerissen!" entgegnete Emmett empört. "Ich sehe, ihr seid offenbar stark beschäftigt.! Ich komme später wieder." Damit verschwand er in den Wald. Die Stimmung war angespannt. Ich wusste einfach, dass ich Ihnen jetzt von meiner Unsicherheit erzählen musste, bevor es zu spät war. "Carlisle, ich muss dir was sagen. Ich habe es bis jetzt für mich behalten, weil ich nicht wusste, ob es von Bedeutung ist. Ich habe das Gefühl für meine Kräfte verloren. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob etwas eine Vision ist oder ein Blick in die Vergangenheit. Und ich bin mir sogar unsicher, ob das alles überhaupt jemals passiert ist." Es war still. Alle starrten mich an. Bis Esmee nervös fragte:" Was bedeutet das Carlisle?" Carlisle schwieg eine Weile, ehe er uns ohne Worte aufforderte ihm in die Bibliothek zu folgen. Blitzschnell durchstöberte er das große Bücherregal in der Mitte und zog ein kleines, verstaubtes Buch heraus. Er überflog es kurz und machte auf einer Seite relativ weit hinten im Buch halt. "...Wenn sich diese Untergruppe einmal in jemanden verliebt hat, dann tun sie alles, um diese Person für sich zu gewinnen. Ihre Methoden gehen von Gefühlskontrolle bis hin zum verändern oder löschen von Gedanken und Erinnerungen. Da sie ihr Ziel steht's stark im Auge behalten müssen, wird in ihnen genetisch bedingt ein Enzym freigesetzt, dass beinahe jegliche Wunden innerhalb weniger Sekunden regeneriert und das sie gegen fast jede spezielle Fähigkeit anderer Vampire immun macht!" "Soll das heißen, dieser Andrew is somit beinahe unbesiegbar?" fragte Edward leicht nervös. "Kann man denn nichts gegen ihn tun?" fuhr Bella fort. "Natürlich, aber es wird nicht einfach sein. Zumal wir erstmal herausfinden müssen, was wir tun können. Macht euch keine Sorgen, wir werden einen Weg finden." sagte Carlisle mit seinem beruhigenden Lächeln. Doch bei mir half es nicht. Ich hatte Angst. Carlisle wollte gerade in sein Büro gehen und stand schon auf der Treppe. "Carlisle?" Er blieb stehen, doch er schwieg. "Werden dieses komische Gefühl und die Unsicherheit wieder weggehen? Werde ich wieder, wie ich früher war?" Carlisle schwieg eine Weile. Dann sagte er ohne sich umzudrehen, mit gesengtem Blick. "Wir werden sehen." Ich stand regungslos da und tat nichts. Ich dachte nichts, ich sagte nichts und hörte nichts. Das einzige was ich spürte war Angst und Traurigkeit. Ich spürte, dass Bella mich umarmte und nach außen erwiderte ich die Umarmung, doch von innen war ich leer.

(Aus Esmee's Sicht)

Ich kann nicht glauben, dass er das gerade gesagt hat und vor allem wie er es gesagt hat. Taktloser ging es ja wohl kaum noch. Die Tür ist geschlossen. Ich öffne sie, ohne vorher zu fragen oder zu klopfen. Er sieht so attraktiv aus, wenn er so nachgrübelt. Aber nein, davon darf ich mich jetzt nicht ablenken lassen. Ich muss ihn erstmal klar machen, dass sie seine Worte wirklich verletzt haben, ehe ich ihm diese lästigen Klamotten vom Leib reiße, ihn über den Schreibtisch werfe und... Wo war ich? Ach ja, die Standpauke. "Was sollte das denn gerade? Liebling, die warst total kühl eben. Meinst du, das hilft ihr jetzt? Und was meintest eigentlich mit "Wir werden sehen"?" "Was ich damit meinte? Ich meine damit, dass ich mir nicht sicher bin, in Ordnung?! Ich habe keine Ahnung! Weder oder ob sie ihre Fähigkeit und ihre Erinnerungen wiederbekommen wird, noch wie wir diesen Andrew ein für alle mal los werden oder wie Jasper reagieren wird, wenn er das alles erstmal erfährt. Ich weiß es nicht! Verdammt..." Er schlug mit seiner Faust ein Loch in die Wand, ehe er sich auf den Sessel fallen ließ und sich mit den Fäusten an der Stirn auf dem Mahagoni Tisch abstützte." Dieses Gänsehaut Gefühl. So verzweifelt habe ich ihn noch nie gesehen. Er war immer so entspannt und hatte für alles eine Erklärung oder Lösung. Ich weiß garnicht, was ich jetzt machen soll. Was ich sagen soll... "Carlisle, Liebling das ist doch alles nicht deine Schuld. Du tust alles, was du kannst und wir lieben dich doch alle dafür, dass du so bist wie du bist. Du überforderst dich total, aber das musst du überhaupt nicht, hörst du? Das ist nicht deine Aufgabe." "Es ist meine Familie. Und bis jetzt habe ich immer eine Lösung gefunden, aber jetzt bin ich völlig überfragt. Mir will einfach nichts einfallen, während sie vermutlich schon die ganze Zeit in Lebensgefahr war und wir haben nichts davon mitbekommen. Ich fühle mich, als hätte ich die ganze Zeit über nur versagt." "Aber Liebling, das hast du nicht, hörst du? Wir haben es bis jetzt als Familie immer geschafft und das werden wir dieses Mal auch wieder tun. Du wirst sehen, uns fällt etwas ein, wie wir ihn loswerden. Und was Jasper angeht, ich bin sicher, Alice hat ihn ganz gut im Griff." da musste er wieder lachen. Erst war es ein unterdrücktes Lachen, doch das wurde nach und nach immer echter und offener. Dann nahm ich ihn an der Hand und wir gingen in unser Zimmer. Ich hatte mich dann doch für die klassische Variante entschieden. Also stieß ich ihn vorsichtig und liebevoll auf das Bett und stieg kurz darauf zu ihm. Dann öffnete ich langsam seine Krawatte und löste ihm den Gürtel aus der dunkelblauen Jeans. In der Zwischenzeit hatte er seine Strickjacke bereits ausgezogen und war dabei sich das Hemd auf zu Knöpfen, als ich ihm die Hose von den muskulösen Beinen Strich. Ich öffnete den seitlichen Reißverschluss an meinem Figur betonenden, dunkel violetten Kleid und ließ es langsam von meinem Körper fallen. Wir sahen uns tief in die Augen. Dann sprang ich ihm um den Hals und ich gab mein bestes um ihn den Stress wenigstens für einige Stunden zu vergessen...

Moonless - Bis(s) die Sonne ewig scheint. (FANFICTION)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt