Kapitel 37- Familienprobleme

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Luka's P.o.V.

Ich sitze hier im Badezimmer und halte eine Klinge an mein Handgelenk. Ich will mich nicht ritzen... Ich will meine Pulsader aufschneiden. Dann bin ich wenigstens Tod und spüre nicht mehr diesen grausam brennenden Schmerz in meiner Brust, den Jennas Tod hinterlassen hat.

Warum sie?

Ich verstehe das nicht...

Durch einen scharfen Schmerz komme ich wieder in die Realität zurück. Die Klinge hat einen sauberen Schnitt in meiner Haut hinterlassen. Es blutet wie verrückt. Ich sehe wie das Blut aus mir rausfließt und mit ihm auch mein Leben.

Auf einmal geht die Tür auf und Jade guckt mich fassungslos an.

"Spinnst du?", schreit sie mich an und guckt verzweifelt auf das Blut was mir über den Arm auf den Boden strömt. Sie schnappt sich ein Handtuch und sinkt neben mir auf did Knie. Das Handtuch drückt sie auf meine Wunde.

"Nein! Lass mich, wenn Jenna nicht mehr lebt dann habe ich es auch nicht verdient! Ich will sterben!", schreie ich sie an. Tränen laufen ihr über die Wange:" Hör auf sowas zu sagen! Beruhig dich!", schluchzt sie. Ich will sie gerade wieder anschrein als die Tür aufgeht, Mats und Cathy stecken ihre Köpfe durch die Tür und gucken besorgt rein:" Wir haben Schreie gehört... Ist was passiert?", fragt Cathy.

Jade guckt sie heulend an und sagt:" Sie will sich umbringen!!"

Ich kann deutlich das Entsetzen auf den Gesichtern meiner Eltern sehen. "Ist das wahr, Luka?", fragt Mats emotionslos. Ich antworte nicht und schaue nur auf meinen Arm und er dreht sich um und geht weg.

Cathy kommt rein und setzt sich neben mich.

"Jade, geh zu Dad, er braucht jetzt jemanden!", sagt sie und Jade steht auf und verlässt das Badezimmer. Cathy sieht mir in die Augen und sucht in ihnen irgendwas.

Jade's P.o.V.

Ich gehe Dad hinterher und finde ihn im Schlafzimmer und er sitzt mit dem Rücken an das Bett gelehnt und hat seinen Kopf in die Hände gestüzt. Ich setze mich neben ihn und warte bis er mich anschaut.

"Dad, sie ist einfach nur so geschockt von Jennas Tod. Das legt sich wieder.", flüstere ich.

"Was habe ich falsch gemacht? Ich dachte wir wären eine gute Familie, und auf einmal will sie sterben.", antwortet er verzweifelt.

"Dad das ist nicht deine Schuld!! Wir sind eine Familie!", sage ich so eindringlich wie möglich.

"Nein! Ich bin der schlechteste Vater der Welt! Ich kann meine Töchter nicht beschützen ich kann sie nicht mal dazu bringen mich so doll zu lieben, das sie nicht den Wunsch verspüren sich zu töten. Wegen mir geht unsere Familie kaputt. Ich kann gar nichts!!", schreit er mich an und stürmt aus dem Raum.

Geschockt bleibe ich auf dem Boden sitzen und starre auf den Boden. Dad hat mich noch nie angeschrien. Ich schlucke meine Tränen runter und renne Dad hinterher. Er steht im Flur und hat seine Jacke und Schuhe an.

"Wo willst du hin?", frage ich entsetzt.

"Erstmal hier weg!", sagt er ruhig.

"Nein Dad das kannst du nicht machen! Wir brauchen dich!!", sage ich verzweifelt.

"Ich komme ja wieder, ich muss aber erstmal einen klaren Kopf bekommen.", sagt er und drückt mir einen Kuss auf das Haar, dann ist er verschwunden.

Mat's P.o.V.

Ich gehe aus der Tür und setze mich ins Auto. Meine Gedanken kreisen um Luka. Warum macht sie sowas?

Ich merke gar nicht wie ich fahre, aber auf einmal stehe ich vor Marco's Haus und da ich eh schon da bin gehe ich zu seiner Tür und klingel. Nach ein par Sekunden öffnet sich die Tür und vor mir steht eine Blondine in Bademantel.

"Oookay, sorry ich wollte nicht stören...

Tschau", sage ich peinlich berührt und drehe mich zu meinem Wagen. Ich will gerade einsteigen als mich jemand von hinten antippt.

"Hey Mats", höre ich eine bekannte Stimme hinter mir.

Mitch!

"Hi", antworte ich einsilbig.

"Was ist los? Du siehst total fertig aus...", fragt er mit seinem australischen Aktent.

"Ach, nicht so wichtig", antworte ich und probiere gleichgültig rüber zu kommen, das scheint aber nicht besonders gut funktioniert zu haben, denn Mitch öffnet die Tür meines Autos und befördert mich hinein, dann geht er auf die Fahrerseite und setzt sich rein.

"Iiiich fahr dann mal...", sagt er gedehnt und grinst mich schelmisch an.

Ich lache aber lasse ihn fahren.

Mitch fährt zu sich nach Hause und zieht mich ins Hause. Dort wartet auch schon seine Freundin Riahannon. Wir begrüßen uns und sie verabschiedet sich, weil ihre Freundin Kelly aus Australien zu besich kommt und sie noch ein paar Besorgungen zu machen hat.

Mitch setzt sich auf die Couch und klopft auf den Platz neben sich. Ich setze mich und er guckt mich erwartungsvoll an.

"Also los, erzähl schon...", sagt er ungeduldig.

"Ähm...  Was genau soll ich erzählen?", frage ich ihn unsicher.

"Na das was dich so sehr bedrückt, das du zu Marco fährst um ihm davon zu erzählen", antwortet er, als wäre das offensichtlich.

"Apropos Marco... Warum hat mir gerade irgendeine Frau im Bademantel die Tür aufgemacht?", frag ich um von Thema abzulenken.

"Das war doch seine Schwester... Wieso?", fragt Mitch ahnungslos. Ich will gerade verlegen etwas erwiedern, als ein leuchten über sein Gesicht huscht und er anfangen muss zu lachen.

"Jajaja... Vielleicht hab ich ein paar vorschnelle Schlüsse gezogen", sage ich ebenfalls lachend.

Nach einiger Zeit kriegt Mitch sich aber wieder ein und kommt auf das eigentliche Thema zurück.

"Also, jetzt erzähl endlich!", sagt er ungeduldig.

"Also gut...", fange ich an zu erzählen.

~Mareike

Welche Farbe hat dein Herz? (Hummels FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt