Kapitel 44 - Happy End?

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Luka's POV

"Ja, Dad, es geht mir wirklich gut. So wie Gestern auch", lache ich ins Handy, während ich meine leere Frühstücksschüssel zurück in die Küche bringe.

"Tut mir leid, dass ich so nerve, aber es kommt nicht alle Tage vor, dass meine Tochter am anderen Ende der Welt sitzt.", sagt er. Im Hintergrund höre ich Jade und Mum reden.
So doll wie jetzt, habe ich sie nie vermisst. "Kann ich vielleicht kurz mit Jade reden?", frage ich ihn.

Er murmelt irgendwas, was ich durch das Rascheln vom Bewegen des Handys nicht wirklich verstehen kann und plötzlich höre ich die Stimme meiner Schwester. "Lukey, ich brauch dich hier. Unter den ganzen Jungs komme ich hier nicht alleine klar", sagt sie scherzend, worauf aus dem Hintergrund ein lautes 'Hey! Ich bin auch noch da' von Mum kommt. "Trotzdem!"

"Ich kann dich verstehen", gestehe ich und gucke ins Wohnzimmer, wo Luke und Michael sich gerade regelrecht um die Fernbedienung prügeln und die anderen beiden einen Wettbewerb veranstalten, um zu sehen, wer den größten Pancaketurm 'bauen' kann.

"Komm, Jade! Wir müssen jetzt los", wird im Hintergrund gerufen.

Jade seufzt, "Du, Luka.. Ich muss.."

"Ich hab's gehört", unterbreche ich sie, "in zwei Wochen sehen wir uns wieder. Bis dann, Schwesterherz."

"Ich vermisse dich", sagt sie nur leise.

"Ich vermisse dich auch, Jadey", sage ich traurig und lege mein Handy weg, gerade als Ashton in die Küche gerannt kommt. "Lukey! Ich habe gewonnen, ich hab' Cal fertig gemacht", ruft er jubelnd. "Können wir los gehen?", fragt er, ohne auf eine Reaktion zu seinem Pancaketurm zu warten. Lachend nicke ich, während er seinen Arm um mich legt und mit der anderen Hand meine Tasche nimmt, "Klar, kann los gehen!"

Jades POV

"Kann los gehen", sage ich, nachdem ich mir meine Schuhe angezogen und die Jacke übergeschmissen habe. Mit meinem Koffer in der linken und meinem Handy in der rechten Hand laufe ich meinen Eltern hinterher, richtung Mannschaftsbus.

"Warum fahren wir eigentlich mitten in der Nacht nach Hause?", frage ich Marco, der gerade darauf wartet, dass sein Koffer in den Bus verfrachtet wird.

"Frag mich was leichteres", sagt er gähnend und schulterzuckend.

Ich sehe mich um und sehe Tugba mit einem schlafenden Ömer im Arm auf uns zu kommen. "Hey,Jade. Hast du Lust.."

"Klar, ich nehme ihn gerne", antworte ich schnell, da ich vermute, dass sie neben Nuri sitzen möchte und da sie sehr müde aussieht. Und diese Last nehme ich ihr nur zu gerne ab.

"Du bist ein Schatz", sagt sie und gibt mir vorsichtig Ömi, der immer noch seelenruhig schläft.

Langsam, um ihn nicht zu wecken, gehe ich in den Bus und suche ich mir zwei freie Plätze, die so ziemlich in der Mitte sind. Ich setze Ömer an den Fensterplatz, damit er sich an die Scheibe lehnen kann und setze mich dann daneben. Nach und nach kommen noch die restlichen Jungs in den Bus und endlich geht es wieder nach Hause.

Das heißt ich habe mein Bett wieder, ich habe Mo wieder, ich habe vielleicht wieder mehr zu tun, aber Luka habe ich immer noch nicht. Für die meisten hört es sich bescheuert an, die Schwester so unglaublich doll zu vermissen, wie ich es tue, da viele von ihren Geschwistern manchmal nur genervt sind. Aber Luka nervt mich nie, und wer einen Zwilling hat, versteht es glaube ich. Oder wir sind die einzigen, die so sind. Keine Ahnung.

Aber noch bin ich nicht zu Hause. Ich sitze immer noch im dunklen Bus, der aus ein paar Ecken mit dem Licht, das über den SItzen ist, beleuchtet wird. Ich schaue neben mich, wo Dad sitzt und unruhig mit seinem Bein wackelt, was ziemlich ungewöhnlich für ihn ist. Aber das ist mir gerade auch eigentlich ziemlich egal, da ich ein bisschen müde bin und keine Lust habe ihn jetzt zu fragen. Also hole ich mir meine Kopfhörer raus, mache mir langsame Musik an, gucke noch einmal zu Ömi, der sich nicht vom Fleck gerührt hat und schließe meine Augen.

Welche Farbe hat dein Herz? (Hummels FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt