Kapitel 11

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Ich schlage meine Augen auf, als jemand an meiner Schulter rüttelt. Ich sehe direkt in Jasons blauen Augen, sein Gesicht ist 5cm von meinem entfernt. Er sieht panisch aus und dennoch erleichtert, eine Schweißperle rollt an seiner Schläfe runter. Ich setze mich erschrocken auf, wobei meine Kopfhörer aus meinen Ohren fallen und nehme sein Gesicht in meine Hände, da er vor mir kniet. Wir sehen uns an, ich fragte: "Mensch Jason, was ist den los, du bist total verwirrt, dein Hemd ist halb aus der Hose, deine Haare stehen in alle Richtungen und deine Krawatte sitzt auch nicht mehr richtig." Jason machte den Mund auf, machte ihn darauf wieder zu und legt sein Kopf in meinen Schoß. Ich bin total planlos und sehe ihn von oben an, ich streichel sein Kopf und glätte dabei seine Haare wieder Glatt. Jasons Atmung wird ruhiger und knurrt leicht, da es ihm anscheinend gefällt.
"...Sorgen gemacht," murmelt Jason. Ich schaue ihn fragend an, er habt sein Kopf und sieht mich wieder, etwas entspannter, an.
"Ich habe mir solche Sorgen gemacht."
"Aber warum denn? Was ist los?"
"I... Ich habe dich überall gesucht, lief durch das Ganze Haus und hatte solche Angst, dass dir sonst was passiert ist!"
"Aber ich war doch die ganze Zeit hier!"
"Oh Gott Myla..."
"Jason beruhige dich bitte."
"Ich hatte solche Angst!"
Ich nehme Jason in den Arm, ich merke wie Jason sich entgültig beruhigt hat. Wir ließen einander los und Jason steht auf, hält seine Hand hin und ich ergreife sie. Beim aufstehen, sehe ich mich um und bemerke, dass die Sonne bereits untergegangen ist. Ich nehme mir mein Handy und Jason zieht mich mit wieder ins Haus.

Wir stehen in der Küche und Jason nimmt das Telefon in die Hand, dreht sich zu mir um und fragt: "Griechisch oder Chinesisch?" "Chinesisch!" antworte ich schnell und Jason grinst mich an. War anscheinend richtig.
Nach einem kurzen Telefonat mit dem Lieferservice, kommt er zu mir, wobei ich gerade am Tresen stehe und ihn beobachte. Er macht eine kleine Handbewegung und ich setze mich auf ein Barhocker, er setzt sich gegenüber von mir und lächelt, als sei nichts gewesen, ich mustere ihn.
"Und?"
Jason betrachtet mich Erwartungsvoll an, ich war so in meine Musterung vertieft das ich gar nicht weiß was er von mir will.
"Was 'Und?' ?"
"Hast du dich umgeschaut?"
"Achso, ja das habe ich!"
"Gefällts dir?"
"Joa, Eigentlich schon."
"Aber?"
"Kein 'Aber'. Mir gefällt es und das wars."
"Okay und warum warst du dann auf dem Dach?"
"Was hat es damit zu tun? Du sagtest doch das ich mich dort oben aufhalten kann so viel ich will."
"Das stimmt, aber was hast du dort oben gemacht, ich meine du hattest kein Buch oder ähnliches sonder nur dein Handy."
"Ja und? Wo ist jetzt das Problem?"
"Was hast du dort oben 6 Std. getrieben?"
"Meine Güte, ich habe dort oben Nach gedacht. Was ist den jetzt mit dir auf ein Mal los?"
"Was soll mit mir sein?"
Meine Güte, was hat Jason jetzt auf einmal für ein Problem? Eben war er noch total panisch und aufgeregt und jetzt, meine Fresse nervt er nur einfach.
"Also ganz ehrlich Jason, ich habe keine Ahnung, wo du jetzt dein Sinneswandel her hast, aber mich ausquetschen zu lassen, wie bei einem Verhör lasse ich mich jetzt nicht. Ich wünsche dir eine Gute Nacht und eine angenehme Reise. Du wirst mich bis Samstagabend nämlich nicht mehr sehen."
Ich stehe auf und gehe in Richtung Treppe, Eigentlich erwarte ich wieder ein 'Myla!', aber das kam nicht. Also gehe ich weiter in mein Zimmer, schließe ab und setze mich an mein Klavier.

Ich schaue auf die Uhr und es ist 00:47 Uhr, ich nehme meine Ohrstöpsel aus den Ohren, höre gerade noch wie jemand, ich vermute Jason, den Flur entlang geht und bei meiner Tür stoppt. Eine Minute später geht er weiter und ich höre wie seine Zimmertür ins Schloss fällt. Ich schließe meine Zimmertür auf und stecke mein Kopf raus, ich höre leise Schritte und dann nichts mehr. Ich glaube der hat sich in sein Bett verkrochen.

Ich setze mich auf den Sessel vor mein Fenster und starre in die Dunkelheit von Seattle. Kurze Zeit später sehe Ich mich in meinem Zimmer um und entdecke meine Notizen von meinem Klavierstück. Ich setze mich erneut ans Klavier und klimpere leise das Lied.

Um 01:37 Uhr war ich fertig mit meinem selbst komponierten Stück. Nun begann ich mir ein Namen zu überlegen. Melody of the night! Das passt perfekt. Lächele in mich hinein und packe die Blätter zusammen und gehe in Richtung Bett.

Als ich mich gerade in mein Decke kuscheln wollte, schreit eine männliche Stimme auf. Ich erschrecke mich so sehr, dass ich aus dem Bett springe, die Tür auf reiße und in Jasons Zimmer stürme.
Jasons wälzt sich in seinem Bett hin und her, er ist immernoch in seinen Arbeits-Klamotten, lediglich Schuhe und Jackett hat er aus gezogen. Ich klettere in sein Bett und rüttel ihn an seinen Muskulösen Schultern wach. Da er so stark ist, hilft es nichts und ich setze mich auf ihn drauf und schüttel ihn und Schreie ihn an, dass er auf Wachen soll.
Er schlägt die Augen auf und ich halte sein Kopf mit beiden Händen fest. Er schaut sich panisch um und weißt anscheinend nicht recht was los ist. "Jason ich bins Myla, du hattest ein Albtraum." sage ich beruhigend und er sieht mich wieder so an, als er mich auf dem Dach fand. "Myla?" Er legt seine Hände auf meine Taille, es stört mich aber nicht, da er sich beruhigt, weil seine Atmung langsamer wird. Ich lasse sein Kopf los, nehme seine Hände weg von mir, lasse die dennoch nicht los und klettere von ihm runter. Ich ziehe ihn so auf, dass er halbwegs sitzt, er sieht sehr erschöpft aus und riecht nach Alkohol. "Komm Jason, ich muss dich umziehen, du kannst nicht in diesen Klamotten schlafen."  Ich löse seine Krawatte und lege sie neben mich, dann mache ich die ersten beiden Knöpfe seines Hemd auf und Jason lächelt schelmisch, ich ignoriere es und mache die restlichen Knöpfe auf. Von Knopf zu Knopf kam immer mehr seine Muskulöse Brust und sein Sixpack zum Vorschein. Also ich dachte mir schon das er muskulös ist, aber sooo sehr, hätte ich jetzt nicht gemacht. Ich streife das Hemd über seine Schultern und ziehe es dann ganz aus.
Nun sitzt ein erschöpfter, halb nackter Jason vor mir und grinst wie verrückt. Ich verdrehe Lächelnd die Augen und nehme mir die Krawatte. Ich drehe mich um, lege beides auf den Hocker neben sein Bett und klettere langsam aus dem Bett. Ich komme aber nicht weit, da sich zwei kräftige Arme um mich Winkeln und mich in die Arme von Jason ziehen, seine Umarmung ist so verschlungen, dass ich mich kaum bewegen konnte. "Jason? Ich würde gerne gehen." sage ich leise. Jason vergrub sein Gesicht in meine Haare und murmelt: "Bitte geh nicht Myla. Verlass mich nicht!"  Und ohne eine Antwort zu erwarten, liegen wir beide in der Löffelchen-Stellung und Jason kuschelt sich an mich ran. Komischer Weise schlafe ich in seinen Armen ein.

Als ich das nächste Mal aufwachen, ist mir unglaublich heiß. Jason schläft ruhig hinter mir, ich drehe mich vorsichtig um und schaue ihn an, er sieht so entspannt aus. Ich streichel ihm an der Wange und dann versuche ich mich aus seiner Umarmung zu befreien. Mit Erfolg. Ich sehe auf sein Wecker, vier Uhr Morgens. Und trotz wenig Schlaf, bin ich gar nicht müde. Ich gehe ins Bad schaue mich in den Schränken um und fand was ich suche und lege es auf Jasons Nachttisch und stelle ein Glas mit Wasser daneben. Jason bewegt sich kurz, schlief aber direkt wieder ein. Ich gehe in mein Zimmer schreibe ein Zettel, gehe dann ins Bad mache mich fertig und packe ein paar Sachen ein. Ich nehme mir meine Tasche, mein Handy, mein Schlüsselbund und den Zettel, stelle die Tasche in den Flur, gehe in Jasons Zimmer, schleiche hinein und lege den Zettel auf das zweite Kopfkissen. Verschwinde aus dem Zimmer und gehe mit meiner Tasche zur Eingangstür. Ziehe mir dort Jacke und Schuhe an, öffne die Haustür und schließe sie hinter mir. Ich atme Tief die Morgen Luft ein und wieder aus. Ich gehe zur Garage, packe meine Tasche unter den Sitz und schiebe dann mein Roller raus. Setze mir den Helm auf und steige auf. Ich starte den Roller und fahre die Straße in Richtung Süden.

Wie erfrischend!

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