Ungewollt

Kapitel 6

Die Musik beginnt. Ich stehe neben meinem Vater, mein Arm ist ihn seinem Arm eingehakt und ich schaue zu Boden. Vater legt seine zweite Hand auf meine und sagt: " Myla, es tut uns Leid. Du kannst immernoch gehen!"
"Nein! Ich werde euch nie mehr enttäuschen. Das habe ich versprochen.
Außerdem schau mal, mein Strauß. Sogar der sieht perfekt aus, also ich kann eure perfekte Arbeit nicht zerstören, so würde ich ein Leben ruinieren."
Vater gibt mir ein Kuss auf die Schläfe, wir gehen im Takt zur Musik in Richtung Altar. Ich senke mein Blick, ich werde meinen Neuen "Ehemann" nicht ansehen. Im Augenwinkel sehe ich meine Mutter, die in der ersten Reihe sitzt, wie sie ein Taschentuch raus holt.
Am Altar angekommen, stehe ich neben IHM und der Standesamt-Typ fängt an zu uns und unseren Familien zu sprechen.
Blablabla... so wie in guten und schlechten Zeiten, wir werden keine "gemeinsame" Zeit haben. Ich werde ganz normal zur Schule gehen und er wird arbeiten. Wir werden auf jeden Fall in getrennten Zimmer schlafen und ich werde ihn sonst aus dem Weg gehen...     "... Miss Canders?"
"Wie bitte?"
"Ich fragte Sie: Ob Sie den hier stehende Mr. Domain als ihren Ehemann annehmen werden."
Schweigen.
Ehemann? Jetzt ja sagen und mein jetziges Leben ist auf einmal weg oder Nein sagen, und das Leben meiner Eltern und meines ist Zerstört. Oh Mann. ICH WEISS ES NICHT!!!

"Miss Canders?"
"... ich,... ich,... ich weiß..."
"Also Miss Canders, ich bitte Sie jetzt eine Antwort zu geben."
Ich bin stark, ich schaffe das. Ich, ich habe es versprochen!
"Ja!"
"Verzeihung? Miss Canders?"
"Ja, ich werde IHN heiraten, meinen Eltern zu Liebe."
"Nun gut, dann... bla bla bla" Ich höre ein leichten Seufzer, von IHM. Dabei fällt mir gerade erst jetzt auf, dass er viel größer ist, als ich ihn in Erinnerung hatte. Das kann aber auch nur daran liegen, dass er an seinem Schreibtisch saß.
"... Küssen!" Moment, was? Küssen? Ihn? Im Augenwinkel sehe ich, dass er sich zu mir dreht. Nein! Ich will das nicht. Er kommt näher. Was, was soll ich tun?
Ich bekomme Panik, ich habe plötzlich so viel Adrenalin in mir, dass ich IHN weg schubse und:    "NEIN!" Schreie. Ich laufe. Ich laufe durch den Gang, zum Flur, Folge dem Flur.
Da vorne, ein Balkon! Beim Balkon angekommen, schaue ich runter. Springen? Nein auf gar kein Fall. Ich schaue zum Flur, die Bodyguards folgen mir. Ich schaue mich um, wenn ich an der Wand entlang klettern würde, könnte ich zum anderen  Balkon kommen.  Dann wäre ich vor den Bodyguards und einem Kuss sicher.
Also, los.
Ich steige aufs Gitter und halte mich an der Wand fest. Nicht nach unten schauen, und  Schritt für Schritt. Ich hätte nicht gedacht, dass man in High Heels so gut klettern kann. Naja ich bin auch voller Konzentration. Nun gut, nächster Schritt.  Plötzlich Rutsche ich mit meinem rechtem Fuß ab, verliere das Gleichgewicht und falle.
"HILFFEEEEE!!! AAAAAHHHHH!!!"
"Hab dich!"
Wow, diese Stimme klang aber Jung. Ich schaue hoch, ein sehr gut Aussehenden Mann, mit guter Statur, kantigen Gesicht, ein absoluter Traummann hielt mich in seinen Armen. Und seine Augen, Kristall Blau, perfekt zu seinen dunklen Braunen Haaren. Moment, solche einmaligen Augen habe ich schon mal gesehen, aber wo?
"Wie ich sehe haben Sie Ihre Frau, Sir!"
"Wie bitte, Frau?" Ich bin baff, wieso Frau. Der Traummann schaut mich an und sagt: " Klar, wieso so überrascht? Wir haben vor ungefähr 5 min geheiratet. Wenn dachtest du den wer ich bin."
"Wer bist du?"
"Ich bin Jason Domain, Mrs Domain."
"Jason Domain?"
"Der Sohn von Richard Domain, der den Vorschlag mit der Hochzeit gemacht hat."
"Du bist sein Sohn?"
"Ja, bist du jetzt enttäuscht?"
"Nein, eher erschreckt."
"Aber wieso den?"
"Weil meine Eltern zu mir sagten, dass ich deinen Vater heiraten sollte."
"Meinen Vater, ist der nicht ein bisschen alt für dich und außerdem wie soll mein Vater den mit meiner Firma deine Eltern helfen? Er hat glaube nicht so viel Geld und Kraft deinen Eltern helfen zu können!"
"Aber wer hilft ihnen denn ?"
"Ich, mit der Firma die mal meinen Eltern gehörte."
"Du? Wie alt bist du den?"
" 20. Sehe ich so alt aus?"
Das ist alles ein Schock für mich. Ich glaube ich brauche eine Pause. Ich zappel in Jasons Armen rum er schaut zu mir runter und fragt: "Wieso zappelst du so rum?"
"Weil ich wieder auf meinen eigenen Füßen stehen möchte."
"Also soll ich dich runterladen? Bin ich den so ungemütlich?"
"Nein! Äh... ich meine, ich will nur wieder... kannst du mich bitte runter lassen?"
"Warte kurz." sagt Jasons lachend und geht zu Tür. Jason fing mich auf dem Balkon unter mir, bevor ich fiel. Jetzt stehen wir im Braut-tragen-Style vor der Balkon-Tür. Ich schaue zu ihm hoch: "Und jetzt?" Jason schaut mich an und lächelnd sagt er: "Jetzt trage ich dich über die Schwelle!" Ich schaue ihn entgeistert an, Jason lacht nur, trägt mich durch die Tür und setzt mich dort drinnen ab. Meine Mutter kommt auf mich zu gelaufen und umarmt mich. Sie teilt Jason dann mit, dass alle nun auf uns im Saal warten, drückt kurz meine Hand und geht dann durch eine Doppeltür. Jason lächelt mich an und sagt: " Du schuldest mir was!"  Legt seine Hand auf mein Rücken und wir gehen in Richtung Doppeltür. Was meint er damit?

Das Kleid oben soll nur das Hochzeitskleid darstellen!
Ein Traum in weiß!