...E wie Enterhaken...

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So ich weiss nicht, wie das Wetter bei euch ist, aber bei uns regnet es schon einige Zeit ^^ ...nunja.. Bin gespannt wie euch die Story bis jetzt gefällt und falls ihr auch an die Buchmesse geht, schreibt mir doch :)

Eure Ney

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  Manche Dinge wehren ewig und andere nur einige Sekunden...

In all diesen Filmen wundert man sich immer wieder, wie das Mädchen mit dem Tablett gegen x-beliebige Menschen läuft und Unfälle anzettelt. Ich hatte heraus gefunden, warum sie das tat. Sie hatte womöglich auch einen Lukas entdeckt.
"Es tut mir leid." , rief ich erschrocken, nachdem ich die ganze Situation wieder im Überblick hatte. Das Mädchen vor mir blickte an sich herunter. Tomatensauce klebte an ihrem Hemd und das Wasser befand sich mehrheitlich in ihren Haaren. Vereinzelte Scherben lagen vor ihren Füßen und da befand sich auch das Buch. Hektisch hob sie es auf und versuchte es mit raschen Handbewegungen zu trocknen.
"Hat dir das blau deiner Haare in die Augen gestochen oder was?", meinte sie nur und seufzte.
"Nein, aber danke für das Kompliment." Ich stellte das Tablett auf den Boden und versuchte die Scherben darauf zu platzieren. Das sich so ziemlich jeder in meine Richtung gedreht hatte, war mir nicht entgangen.
"Warte." Sie seufzte erneut und half mir dann mit den Scherben. "Wie ist dein Name? Ich habe dich hier noch nie gesehen.", fragte sie und fluchte dann auf. Eine der Scherben hatte ihr genau in die Handfläche geschnitten.
"Zoey." , sprach ich und bemerkte meinen Fehler erst einige Minuten zu spät. "Lane.", verbesserte ich.
Sie lächelte auf. "Also soll man dich Lane nennen?", hakte sie nach.
Inzwischen war eine der Angestellten aus der Cafeteria erschienen und half uns beim Aufwischen.
"Das wäre besser, ja." Ich lächelte zurück. "Und du bist?"
"Nenn mich Bonny."
"Wie die Piratin?" Erstaunt sah ich sie an.
"Genau wie die." Sie grinste von einem Ohr zum Anderen und deutete auf das Buch in ihrer Hand. Es war eine Art Biografie von Anne Bonny, der berühmten Piratin. Nur leider befand sich inzwischen mehr rot von der Tomatensauce auf dem Einband, als etwas anderes.
"Ich kauf dir ein neues." Ich deutete auf das Buch.
"Das war eigentlich geliehen, aber ich bin sicher, das geht schon in Ordnung." Sie zuckte mit den Schultern. "Du bist noch nicht lange hier oder?"
"Nein, nicht wirklich. Heute ist mein erster Schultag."
"Ich zeig dir nach der Schule den Strand wenn du willst, dafür musst du mir aber erklären warum du Lukas so angestarrt hast." Sie zwinkerte mir zu und verschwand dann wieder ziemlich eilig.
Ich wagte einen Blick nach hinten, wo er mit seinen Freunden saß Anscheinend hatte er nichts von der ganzen Situation mitbekommen. Ich wendete meinen Blick wieder von ihm ab, holte mir neues Essen und lief dann zu Lola, welche schon geduldig mit ihrem Salat auf mich wartete.
"Du hast unsere Piratin also bereits kennen gelernt.", sprach sie ohne aufzusehen.
"Bonny?", fragte ich und setzte mich. Ich war froh, dass um uns gigantische Blumentöpfe standen. So waren wir etwas abgegrenzt.
"Sie heißt eigentlich Katherina und wohnt mit ihrem Bruder bei ihrer verrückten Tante." Lola nahm einen Biss von ihrem Salat ohne Dressing und deutete dann mit der Gabel auf Bonny, welche einige Tische weiter vorn saß
"Ihre Eltern starben bei einem Autounfall, tragische Sache, aber ihr Bruder ist ziemlich nett." Sie zwinkerte mir zu und aß dann eilig weiter.
"Das muss schrecklich sein.", sprach ich. Ich konnte mir nicht vorstellen, meine Eltern zu verlieren.
"Ach, das macht ihr nichts aus. Sie nennt sich nicht nur Bonny, sie ist wie sie. Seit ihre Eltern tot sind, nimmt sie alles in die Hand. Neben der Schule arbeitet Bonny ehrenamtlich und versorgt ihre Tante und ihren Bruder. Sie surft ziemlich gut und gewinnt so ziemlich jedes Jahr den Surf-Wettbewerb."
"Du scheinst viel über sie zu wissen." Inzwischen kam auch ich endlich zu meinem Essen. Es schmeckte eher fade und langsam verstand ich, warum Lola kein Dressing nahm. Es hätte so oder so nichts geändert.
"Ich kenne gerne meine Konkurrenz." Lola schob den Teller von sich.
"Ich bezweifle, dass sie auf deiner Wellenlänge ist.", murmelte ich und trank einen Schluck Wasser. Lola und Bonny waren Welten. Während der Einen alles zuflog, arbeitet die Andere für ihr Leben.
"Das mag sein und dennoch ist sie mir wahrlich ein Dorn im Auge." Lola schnaubte und schüttelte dann den Kopf.
Ich nickte nur leicht und drehte mich dann wieder in die Richtung von Lukas.
"Kennst du diesen Lukas?", fragte ich und deutet ganz leicht mit meiner Gabel in seine Richtung.
Lola wendete ihren Kopf in seine Richtung und zuckte etwas gelangweilt mit den Schultern. "Kennst du diese Typen, welche mit dir in die Schule gehen, gut aussehen, gute Noten haben und trotzdem beinahe unsichtbar sind?", fragte sie und wendete sich wieder ab.
"Ich denke schon.", antwortete ich zögerlich.
"Er ist so ein Exemplar. Ich sehe ihn meistens nur mit seinen idiotischen Freunden und er wollte nicht einmal mit mir ausgehen. Ich nehme also an, er hat eine Freundin, gib es also auf." Sie schnaubte.
"Mal sehen" Ich lächelte.
Lukas Learons war auch nur ein Mensch und wenn ich eines über unauffällige Menschen wusste, dann war es der Punkt, dass diese meist ein Geheimnis verbargen  

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