Bain wischte sich die Tränen von den Wangen, atmete kurz tief durch und betrat den kleinen Raum. Thilda und Sigrid sahen ihn erwartungsvoll an. Bard war gerade nicht da. ,,Wo ist sie denn?", fragte Thilda. ,,Beim Elbenkönig. Wo sonst?", entgegnete Bain und man konnte seine schlechte Laune und seine Wut deutlich hören. Sigrid sah ihren Bruder besorgt an. ,,Bain, was ist passiert?", fragte sie, ,,So habe ich dich noch nie erlebt." ,,Nichts. Es ist nichts. Wie kommst du darauf?", fragte Bain gereizt zurück. ,,Du...du hast dich noch nie so verhalten...", setzte Sigrid an. ,,Und wie....ach lasst mich einfach in Ruhe!", unterbrach Bain sie, ging in die Kammer, die eigentlich Gwyneth gehörte und knallte die Tür zu, sodass Thilda schon dachte, sie würde im nächsten Moment einfach umfallen. Bain schmiss sich auf das Bett und starrte durch die Löcher im Dach zu den Sternen. Schließlich drehte er sich auf die Seite und versuchte zu schlafen. Doch es wollte nicht klappen. Zum einen, weil das Kissen Gwyneth' süßen Duft angenommen hatte und zum anderen weil er sich an ihren ersten Kuss erinnerte. Warum tat sie das? Warum ließ sie ihn jetzt sitzen und ging zu diesem arroganten, eigenartigen Elb, der noch dazu sehr viel älter wie sie war und einen erwachsenen Sohn hatte? Still liefen ihm Tränen über die Wangen. War es ihr denn egal, wie sehr es ihm wehtat, dass sie dich mit einem Anderen traf und diesen auch küsste? Leise öffnete jemand die Tür. ,,Lass mich einfach in Ruhe, Sigrid!", sagte Bain. ,,Ich bin nicht Sigrid", sagte Bard und schloss die Tür wieder. ,,Du auch Vater", sagte Bain, obwohl er wusste, dass Bard nicht gehen würde. ,,Du weißt, dass ich das nicht tun werde", entgegnete Bard und setzte sich auf die Bettkante. ,,Sieh mich an Bain", sagte Bard sanft, doch Bain schüttelte nur den Kopf. ,,Ich weiß, dass du geweint hast", sagte Bard schließlich, worauf Bain sich doch zu ihm drehte. ,,Willst du mir sagen warum?" Bain zögerte kurz. ,,Geh zum Zelt dieses dummen Elben und sieh selbst", sagte er schließlich. ,,Also hat es etwas mit Thranduil zu tun?", folgerte Bard daraus. ,,Und ob es was mit diesem Spitzohr zu tun hat!", entgegnete Bain wütend. Bard hob beschwichtigend die Hände. ,,Bevor du ihn beleidigst, erklärst du mir was passiert ist, in Ordnung", meinte der Drachentöter. Bain schwieg kurz und sagte dann kurz angebunden und wütend: ,,Er hat sie geküsst." Bard sah seinen Sohn kurz ungläubig an. ,,Ich habe es gesehen, als ich nachsehen wollte, ob es Gwyneth gut geht", ergänzte Bain noch. ,,Aber sie hat ihn doch abgewiesen oder nicht?", meinte Bard. Bain schüttelte traurig den Kopf. ,,Eben nicht", sagte er, ,,Ich habe zwar nur ihre Schatten an der Zeltplane gesehen, aber es sah so aus, als hätte sie den Kuss sogar erwidert..." Er drehte sich wieder zur Seite und weinte wieder still vor sich hin. ,,Du solltest morgen mal mit ihr sprechen", sagte Bard, ,,Nur so kannst du auch wirklich sicher sein, dass....du weißt schon." ,,Vielleicht", sagte Bain nur, ,,Kannst du bitte wieder gehen? Ich...brauche Zeit für mich." ,,Natürlich", sagte Bard, strich seinem Sohn noch einmal kurz über den Kopf und ging.
Gwyneth hatte sich nach ihrem Lachanfall wieder einigermaßen beruhigt. ,,Wir sind wirklich so bescheuert...", wiederholte sie noch einmal. Dann setzte sie ein schelmisches Grinsen auf. ,,Aber...ich muss sagen, dass du...sehr gut küssen kannst", sagte sie und kicherte. Thranduil grinste ebenfalls, wodurch er um einige Jahre jünger wirkte. ,,Ist das so, ja?", fragte er. Sowohl bei ihm als auch bei Gwyneth konnte man deutlich hören, dass sie betrunken waren. Gwyneth nickte nur. ,,Leider...muss ich dir aber wieder...sprechen", meinte der Elb dann, ,,Du...küsst tausendmal...besser wie ich." Die blauen Augen des Elbs funkelten sie an. Gwyneth lachte kurz auf. ,,Willst du mehr davon...oder was?", fragte sie lallend und beugte sich weiter vor. Thranduil grinste sie frech an. ,,Wenn...die feine Dame es...erlaubt", gab er ebenfalls lallend zurück. Gwyneth grinste und er legte seine Lippen auf ihre. Der Kuss zog sich in die Länge und wurde durchaus ein bisschen intensiver. Aber als Thranduil Gwyneth Bluse ein wenig nach oben schob und ihr über die Seite strich, stoppte sie abrupt und schlug leicht auf seine Hand. Er zog die Hand weg. ,,Es hieß...küssen", sagte sie vorwurfsvoll, ,,Und nichts...anderes." ,,Dann...bitte ich untertänigst...um Verzeihung my Lady", meinte der Elb, ,,Es wird...nie mehr vorkommen. Ich schwöre...bei.....einfach allem." Gwyneth lachte kurz. ,,Entschuldigung...angenommen", lallte sie, ,,Und du...bekommst auch eine...Entschädigung von...mir." Sie zog ihn zu sich und presste ihre Lippen wieder auf seine. Und der Elb erwiderte den Kuss und hielt sie darin gefangen. Wären sie beide nicht sturzbetrunken gewesen und hätte Gwyneth gewusst, dass Bain den ersten Kuss gesehen hatte, hätten sie das sicherlich nicht getan, doch sie waren sturzbetrunken und noch nicht einmal Thranduil hatte Bain bemerkt. Der Kuss wurde intensiver, aber das störte beide nicht. Nach einiger Zeit lösten sie sich voneinander. Gwyneth bemerkte langsam, dass sie müde wurde. Und ehe sie sich versah, fielen ihr auch schon die Augen zu und sie schlummerte friedlich an Thranduils Schulter gelehnt. Der Elb legte sie vorsichtig hin und stand dann auf. Kurz darauf legt er eine Decke über Gwyneth. ,,Was ist los?", fragte sie schlaftrunken. Offenbar war sie aufgewacht, wenn man das so nennen konnte. ,,Nichts. Schlaf ruhig weiter", flüsterte Thranduil leise. Gwyneth lächelte leicht und schlief auf der Stelle wieder ein.
Sorry dass das Kapi so kurz ist...
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Die Diebin von Esgaroth
FanfictionGwyneth ist 16 Jahre alt und lebt in Esgaroth, östlich des Düsterwaldes. Allerdings hat sie weder Familie, noch ein Haus. Zudem ist sie (leider) die Dienerin des Bürgermeisters. Da sie von diesem aber so gut wie kein Geld und nie etwas zu essen beko...