"Peng" der laute Schuss hallte in dem großen Raum. Der Körper fiel leblos von dem Stuhl und eine Blutlache breitete sich auf dem weißen Boden aus. "Ah!" schrie Mr. J. "Der Morgen beginnt ja sehr dramatisch!" er fing an zu lachen. Immer noch richtend auf den leeren Punkt, hielt ich die Pistole in der Hand. Ich habe einen Menschen getötet. Meine Hand fing an zu zittern und ich schloss meine Augen. Ich habe wirklich einen Menschen getötet, ohne wenn und aber. Darf ich das?
Ich zuckte zusammen, als Mr. J sich hinter mich stellte. Er nahm meine Hand, und somit auch die Pistole, in seine Hände und hielt sie umschlossen an meinen Bauch. "Es war alles richtig. Es war nicht verboten ihn zu töten. Solche Art von Menschen braucht man nicht." Flüsterte er mit seiner rauen Stimme, als ob er meine Gedanken gelesen hatte. Auf meinem Körper bildete sich Gänsehaut aus, nachdem sein Atem meinen Nacken streifte. "Ja...Ja, wahrscheinlich." versuchte ich mich selbst zu überzeugen.
Mr. J stellte sich vor mich hin und nahm mein Gesicht zwischen seine große Hände. Er fing an lautlos zu lachen. "Du bist so wundervoll, meine kleine Harley." Ich zuckte zusammen, als er über meine Backe strich. Wahrscheinlich habe ich einen richtig großen blauen Fleck auf der Wange von Puddin bekommen. "Aber jetzt musst du nach Hause." sagte er trocken und wendete sich zu gehen.
Geschockt stand ich da. "Was?" fragte ich mit großen Augen. "Nach Hause. Es ist noch zu früh für dich, hier zu sein." Mr. J drehte sich um. "Nein, nein nein. Ich bin schon hier! ich will nicht mehr zurück." wieso soll ich wieder nach Hause? Dort muss ich mich wieder verstellen, wenn Bruce oder Barry kommt. "Nein, ich will nicht." sagte ich trotzig wie ein kleines Kind, ich will ich bleiben.
Puddin verdrehte seine Augen. "Baby, tu jetzt nicht so. Bald hohle ich dich wieder ab. Habe nur Geduld." Ich verschränkte meine Arme und fing an zu schmollen. "Fein." Barfuß, ging ich mit schwingenden Hüfte an ihm vorbei raus aus dem Zimmer. Ich hoffte, das dort der Ausgang ist, denn sonst wäre es wirklich peinlich.
"Falsche Richtung, Schätzchen." lachte Mr. J mich aus. "Pff." schnaufte ich und drehte mich um. Verdammt. Mit etwas gerötetem Gesicht ging ich weiter. "Spaß, das war doch die richtige Richtung." hörte ich ihn wieder sagen, nachdem ich ein paar Schritte gelaufen bin. "Grrr." knurrte ich sauer und ging wieder zu J, und blieb vor ihm stehen. "Geh." forderte ich ihn auf.
Grinsend legte er mir einen Arm um mich und ging mit mir in die richtige Richtung. Nachdem wir sein Haus verlassen haben, setzten wir uns in den Lamborghini und fuhren auf die Straße. Es war eine Zeitlang still.
"Wie lange muss ich auf dich warten?" fragte ich ihn endlich die Frage, die mich eine Zeitlang gequält hatte. Er zuckte mit den Schultern und bog nach links ab. "Morgen, oder sogar erst in einem Jahr, ich weiß es nicht." sagte er locker. Ich riss meine Augen auf. Vielleicht erst in einem Jahr? wieso? "Jetzt schau nicht so, ist ja zu deiner Sicherheit." Er verdrehte wieder seine Augen. Bockig schaute ich aus dem Fenster "Ich kann auf mich selbst aufpassen." sagte ich leise. Er prustete los. "Das hat man ja wirklich gemerkt." deutete er auf die zwei Vorfälle. "Pff." schnaufte ich und wendete mich, so gut es in einem Auto geht, von ihm ab.
"Kleine." er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Sofort begann mein Bauch zu kribbeln. "Ich habe sehr viele Feinde, dazu noch den verfluchten Batman." versuchte er mir zu erklären. "Das wäre nicht gut, wenn ich mal nach Hause komme und das Haus steht im Flammen und du mittendrin." Ich erstarrte. Flammen. "Nein, nochmal brennen will ich nicht." flüsterte ich so leise, das er es wahrscheinlich nicht gehört hatte. Er strich mir mit dem Daumen über mein nacktes Bein, da ich immer noch ein Kleid an hatte. Mit dieser kleinen Berührung, lies er mich etwas ruhiger werden und die aufkommende Erinnerungen schob ich dabei beiseite.
"Willst du mit reinkommen?" fragte ich hoffnungsvoll nach, nachdem er vor meinem Haus geparkt hatte. Er schüttelte seinen Kopf. "Ich will nicht mit deinem Freund eine Begegnung machen." sagte er etwas bissig, aber lachte danach. Strahlend weiße Zähne kamen zum Vorschein. "Der ist aber nicht da." versuchte ich ihn zu überreden und fing an bisschen zu Flirten.
Er legte einen Daumen sanft unter meinen Kinn und schaute mir in meine blaue Augen. "Auf wiedersehen, Kleines." schmiss er mich regelrecht raus aus seinem Auto. Ich riss mich beleidigt los und stieg aus.
"Arschloch." flüsterte ich leise und knallte die Autotür zu. Ohne zu hören, dass er auch ausstieg, wirbelte er mich wieder zu ihm herum. Er presste seine geschminkte Lippen auf meine und gab mir einen Abschiedskuss. Glückshormone überkamen mich und ich legte meine Hand auf seinen Nacken und zog ihn noch näher zu mir. Schwer atmend lösten wir uns voneinander los. "Niemand wird mehr meiner kleinen Harley weh tun. Dafür werde ich sorgen." er strich mir paar lose Strähnen hinter mein Ohr und hinterließ dort eine heiße Spur. Ich war nicht fähig mehr was zu sagen. Wir schauten uns nur noch in die Augen, es fühlte sich so an als ob die Zeit still stand. Nein, ich lasse ihn nicht mehr gehen, niemals. Er küsste meine Stirn und wandte sich ab. Ohne darauf zu warten, dass er weg fuhr, ging ich zu meiner Loft rauf.
Ich, Harley Quinn, habe mich ernsthaft in den schlimmsten Verbrecher von Gotham City verliebt. Er ist wie ein Engel unter den Dämonen....nein, er ist der Satan unter den verlogenen Engeln und ich werde sein Dämon sein. Für ihn werde ich über die vielen Leichen gehen, das verspreche ich mir.
"So what if I'm crazy? The best people are" sang eine mir bekannte Stimme im Treppenflur. "Ivy?" fragte ich nach. Mit schnelleren Schritten ging ich die Treppe hoch und sah dort wirklich Ivy, die vor der versperrten Haustür saß. "Gott, Harley! was ist passiert?" fragte sie mich geschockt nach und schaute auf meine Backe. "Erzähle ich dir gleich. Komm erst mal rein." sagte ich und schloss die Tür auf.
DU LIEST GERADE
I need a Gangsta.
FanfictionDie Gesellschaft formt uns immer wieder, so wie sie uns haben will. Ich war nie so, wie ich jetzt bin. Die kleine, schüchterne und brave Harleen. Jeden verdammten Tag, verfluche ich euch. Aber jetzt ist er da. Genauso wie ich jetzt da bin. Mit ihm...