Joker kam zu mir runter und packte mich an meinem Hals. "Verschwinde, Harley, solange ich dich nicht umgebracht habe." zischte er mir ins Gesicht und lies mich ruckartig los. Tränen rannten über mein Gesicht, doch ich stand auf und rannte Barfüßig raus auf die Straße.
Ich fühlte mich so gedemütigt und von mir selber enttäuscht. Zu meinem Pech fing es noch an zu regnen. Mit jedem Schritt schmatze es unter meinen Füßen und nach einer Zeit fingen sie mir auch an zu schmerzen. Die Menschen schauten mich besorgt an, kamen aber nicht zu mir, um ihre Hilfe anzubieten.
Ich wusste nicht wie lange ich lief, doch ich stand irgendwann vor Ivys Tür. "Ich komme!" schrie meine beste Freundin, nachdem ich bei ihr klingelte. Lustlos machte sie die Tür auf und erschreckte sich, als sie mich sah. "Oh mein Gott, Harley!" rief sie aufgebracht und lies mich eintreten. Total nass und zitternd vor Kälte betrat ich ihre kleine Wohnung. "Was ist passiert?" fragte sie mich besorgt und holte schnell paar Handtücher und Decken. Ich fing an zu schluchzen. "Ich bin so am Arsch." fing ich an zu heulen und wickelte mich in die Decke rein.
"J hat mich raus geschmissen." fing ich an zu erzählen doch meine Stimme gab nach. Mir war es viel zu kalt und ich war viel zu fertig mit den Nerven. "Willst du ein Bad nehmen?" fragte sie mich erst mal und ich nickte sofort. Bevor sie aber mir die Wanne machte, brachte sie mir noch eine heiße Kakao. Meine kalte Hände umschlossen die heiße Tasse und zitternd nahm ich einen Schluck daraus.
Nach einer Zeit kam Ivy wieder in's Wohnzimmer und lächelte mich aufmunternd an. "Komm her, Schätzchen." sanft nahm sie mich in den Arm und führte mich zu ihrem Bad. Dort entkleidete ich mich und stieg in das heiße Wasser rein, der voll mit Schaum war. Ich stöhnte wohlfühlend auf und schloss meine Augen. "Jetzt erzähl, wieso hat er dich raus geschmissen?" fragte sie mich und setzte sich neben die Wanne hin. Traurig öffnete ich die Augen und fing an zu erzählen. "Ich habe...ich habe erfahren das ich schwanger bin." flüsterte ich. Geschockt schaute sie mich an. "Wow...Wow das ist krass." sagte sie entsetzt. "Wollte er etwa das Kind nicht?" fragte sie immer noch mit großen Augen. "Verdammt, Ivy. Das Kind ist von Bruce." rief ich verzweifelt und vergrub mein Gesicht in meine nasse Hände. Sie riss ihre Augen noch weiter auf. "Wie kommst du drauf?" fragte sie nach. Ich seufzte leise und nahm den Schaum in meine Hände. "Weil wir erst vor paar Tagen zum ersten mal Sex hatten. So schnell macht sich die Schwangerschaft nicht bemerkbar." Ich legte meinen Kopf in den Nacken. "Scheiße." flüsterte sie und nahm mich in den Arm. "Was willst du jetzt machen?" sie schaute mir mitfühlend in die Augen.
Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Dürfte ich erst mal bei dir bleiben?" fragte ich sie schüchtern. "Natürlich!" rief sie und stand auf. "Aber erst mal wärme dich auf und ich mache solange das Bett für dich fertig. Danach reden wir weiter und suchen nach einer Lösung." sagte sie optimistisch. Dankbar lächelte ich sie müde an und wartete bis sie raus ging. Mein Lächeln verschwand und ich tauchte mit meinem Gesicht unter das Wasser.
"Du kannst auf meinem Bett schlafen, immerhin seid ihr ja jetzt zu zweit." rief sie von ihrem Schlafzimmer aus. Ich war ihr sooo dankbar für alles. "Das musst du nicht." sagte ich laut, damit sie mich hörte. Sie kam ihn das Wohnzimmer und setzte sich neben mir auf das Sofa. "Doch klar, außerdem ist dieses Sofa schon recht gemütlich." ich zog meine Augenbraue hoch und grinste leicht.
"Also wie geht es jetzt weiter?" fragte sie nach und stützte ihren Kopf an ihrer Hand ab. Ich legte mich auf das Sofa hin und schloss meine Augen. "Keine Ahnung." sagte ich ehrlich. "Willst du es Bruce sagen?" fragte sie. "Nein!" rief ich etwas zu laut, als eigentlich geplant. "Okay? willst du es deinem Bruder sagen?" ich lachte und schüttelte meinen Kopf. "Ganz sicher nicht." Ivy seufzte. "Okay." sagte sie auch verzweifelt und legte sich neben mir hin. "Bist du dir überhaupt sicher, dass es von Bruce ist?" fragte sie weiter nach. Mal wieder schüttelte ich meinen Kopf. "Nein, aber wenn man logisch nachdenkt, kann es nur von Bruce sein. Eine Schwangerschaft zeigt ihre erste Symptome erst nach 1-2 Wochen und der Schwangerschaftstest ja erst ab 2 Wochen. Das passt alles zu Mr. J nicht, weil wie gesagt, wir erst unseren ersten Sex vor paar Tagen hatten..." ich raufte verzweifelt meine Haare.
"Du hast echt Mist gebaut." sagte Ivy nach einer Zeit, nachdem wir einfach nur still da lagen. Ich seufzte. "Ich weiß." stimmte ich ihr zu. Plötzlich hob sie sich hoch und schaute mich von oben herab an. "Aber weißt du was?" sie grinste mich an. "Wenn jetzt das Baby kommt, können wir dann Shoppen gehen und kleine süße Sachen einkaufen." Ihre Augen begannen zu strahlen, nachdem sie ihre Idee aussprach. Ich kicherte leise und schaute sie lächelnd an. "Danke, Ivy." bedankte ich mich und sie lächelte zurück. "Du bist wirklich die beste Freundin, die man sich vorstellen kann." sagte ich ehrlich. Für ein kurzen Moment konnte man sehen, wie ihre Mundwinkel sich leicht nach unten zogen und dann wieder hoch. "Ich weiß." sagte sie Arrogant und streckte mir die Zunge raus.
"Aber jetzt schlaf' erst mal." Sie stand auf und hielt mir ihre Hand hhin. Seufzend nahm ich sie an und sie zog mich rauf aus dem Sofa. "Ich bin auch total müde." gähnte ich als Beweis laut und ging mit müden Schritten in Ivys Zimmer. "Gute Nacht, süße." wünschte mir Ivy aus dem Wohnzimmer aus. "Gute Nacht!" rief ich zurück und schloss die Tür.
Erschöpft legte ich mich hin und schloss meine Augen. Doch ans Schlaf konnte ich nicht denken, es kreisten zu viele Gedanken in meinem Kopf herum. Es lief erst so gut mit mir und J und jetzt hasst er mich. Wollte ich das Baby überhaupt? ich erschrak mich über meine eigene Gedanken. Natürlich wollte ich das! das ist MEIN Baby, mein eigenes Fleisch und Blut.
Mir fehlte jetzt schon mein Puddin. Ich drehte mich zur Seite und rollte mich wie ein Embryo zusammen. Wieder fing ich an zu weinen und schluchzte laut. Wieso meint die Welt es so schlecht mit mir?
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I need a Gangsta.
FanfictionDie Gesellschaft formt uns immer wieder, so wie sie uns haben will. Ich war nie so, wie ich jetzt bin. Die kleine, schüchterne und brave Harleen. Jeden verdammten Tag, verfluche ich euch. Aber jetzt ist er da. Genauso wie ich jetzt da bin. Mit ihm...