Kapitel 18 | Aiden

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Der Abend verlief sehr angenehm und schön und es schmerzte, als der Moment kam um uns zu verabschieden.
Joel und ich umarmten uns und auch Koel klopfte mir mehrmals auf dieSchulter.
Von Soara wurde ich umarmt und July fügte dem noch einen Kuss auf die Wange hinzu.
Danach war ich mit meiner Schwester nach Hause verschwunden, da ich am nächsten Tag früh raus musste.

Dort fand dann ein weiterer, schwerer Abschied statt und zwar der von meiner Familie.
"Pass gut auf dich auf", sagte Mom und drückte mich fest an sich, während sie mir immer wieder Küsse auf Wange und Stirn hauchte.
"Du wirst mir fehlen Nervensäge", meinte Mali grinsend und umarmte mich ebenfalls fest.
Danach stand ich vor meinem Vater und blickte ihn an.
„Lass dich von den Leuten dort nicht unterkriegen und komm heil wieder heim", erklärte er und zog mich in eine feste Umarmung.

Ich nickte und erwiderte die Umarmung, bis er mich wieder freigab und ichmeinen Rucksack schulterte.

Dort befanden sich nun meine Papiere und Klamotten zum Wechseln, sobald ich im Kapitol angekommen war. Mehr gab es nicht was ich mitnehmen konnte. Mein wahres Ich musste hier in Distrikt 13 bleiben und warten, bis ich wieder kam.

"Wir lieben dich", sagte Mom und in ihren Augen blitzten Tränen.
"Ich euch auch", erwiderte ich noch, danach machte ich mich schweren Herzens auf den Weg zum Trainingsraum, wo Emlek, Lizza und Zori bereits auf mich warteten.

Zori hatte ebenfalls einen Rucksack geschultert und stand angespannt neben ihren Vater, der mit Lizza sprach.
Als sie mich sah, lächelte sie fast schüchtern.

„Dann geht es wohl los", erklärte sie leise, als ich bei ihr ankam.Ich nickte, da ich nicht wusste was ich sonst sagen sollte, als wir auch schon nach oben aufbrachen.

Dort wartete ein alter Hovercraft, der vor einigen Jahren hier in der Nähe abgestürzt und von geflohenen Technikern aus Distrikt 3 wieder auf Vordermann gebracht worden war, auf uns.

Jetzt begann für mich der schlimmste Teil der Reise.

Emlek gab uns noch ein paar letzte Anweisungen, darunter auch wann ich mich das erste Mal melden sollte, bevor wir auch von den beiden verabschiedet wurden.

Danach betraten wir das Flugobjekt, welches gleich darauf startete und mir den Schweiß auf die Stirn treten ließ.

Zori legte ihre Hand in meine und schaute mich an.

„Ich hasse fliegen", gestand sie leise.
"Ich hab Höhenangst", gestand ich und drückte ihre Hand.

Es tat gut und half mir ein wenig.

„Mach die Augen zu", wies Zori an und ich tat es, „Und jetzt stell dir vor, wir sitzen eigentlich auf der Wiese im Wald von Distrikt Sieben. Spürst du den Wind auf deiner Haut? Wie er durch das Gras und die Bäume weht?"

Ich versuchte es mir vorzustellen, doch da ruckelte der Hovercraft und alle Gedanken waren dahin. Gleich würden wir abstürzen und sterben, noch ehe wir das Kapitol überhaupt gesichtet hatten.

"Klappt nicht", gab ich leise zu.
Zori griff meine Finger noch etwas fester, ehe sie sich an mich kuschelte.
„Mir gehen leider die Ideen aus", gestand sie.
"Schon okay. Bleib einfach so und erzählt mir etwas, okay?", bat ich sie.
„Ich frag mich, wie unsere Wohnung aussieht. Was denkst du?", begann sie sofort Fragen zu stellen.
"Ich hoffe sie ist nicht zu weit oben und hat viele Fenster, damit man den Tag sehen kann.", antwortete ich ehrlich.

„Wissen die Leute, dass du Höhenangst hast? Und ich hoffe auch auf große Fenster. Ich will den Sonnenverlauf mitbekommen. Ich hab noch nie wirklich einen Sonnenauf – oder -untergang gesehen."
"Lizza weiß es. Und ich hoffe sie hat das so gedreht, dass wir nicht in einem Penthaus wohnen."
„Bestimmt", antwortete Zori bestimmt, „Es ist Lizza. Was sie sagt, ist Gesetz."

Ich lächelte und langsam fühlte ich mich wirklich besser, sodass ich die restliche Zeit des Fluges ohne weitere Schweißausbrüche überlebte. Trotzdem war ich unglaublich froh, als wir endlich Distrikt 8 erreichten.

Aden & Zori - Geheimnisse des KapitolsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt