Kapitel 20 | Zori

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Schnell duschte ich mich ab und zog mein Schlafzeug, eine Short und einShirt, an, ehe ich meine Haare kämte und mich ein letztes mal im Spiegel betrachtete.

Ich musste meine Aufregung unter Kontrolle bringen, ehe ich nach draußengehen konnte.

Eigentlich war es dumm nervös zu sein aber ich hatte nun mal noch nie mit jemanden das Bett geteilt, außer mit meinem Eltern oder meinem Bruder, wenn ich klein war.

Vielleicht musste ich einfach versuchen Aden ebenfalls als Bruder zu sehen.

Darüber nachzudenken half und ich wurde wieder ruhiger, weswegen ich nach draußen ging und zu Aden.

„Fertig", verkündete ich lächelnd.

Adenlag bereits im Bett, jetzt nur noch mit Schlafhose, und hielt mir einen Daumen entgegen.

Ich versuchte nicht auf seine nackte Brust zu starren, als ich ebenfalls ins Bett krabbelte und unter die Decke.

"Die Duschen sind ein Traum, oder?", fragte er grinsend.

„Sie sind einfach nur Hammer", stimmte ich zu und schaute ihn lächelndan, „Ich dusch ab jetzt mindestens drei mal täglich. Wahrscheinlich kriegst du mich da nicht mehr heraus." Ich kuscheltem ich in die weichen Kissen und seufzte, „Wobei das Bett hier auch nicht schlecht ist. Da bleib ich die restliche Zeit."

Aden lachte und sah mich dann grinsend an.

"Natürlich. Ich geh dann brav in die Arbeit und schufte, während sich meine Verlobte von Bett zu Dusche und wieder zurück schleppt."

„So soll es auch sein", konterte ich sofort lachend, „Dafür bin ich schließlich da und du hast das Privileg, mit mir ein Bett zu teilen,wenn du nach Hause kommst."

"Ich glücklicher Mann", sagte er und drehte sich auf den Rücken, ehe er seine Glieder von sich streckte.

„Na das will ich aber auch hoffen.", grinste ich immer noch, ehe ich mich auf den Bauch drehte und auf den Ellebogen abstützte, um ihn anzusehen. „Wenn du brav bist, bekommst du auch Streicheleinheiten."

Wieder fing er zu lachen an.

"Ich werds mir merken", versicherte er mir.

„Brav",lachte ich auf und hauchte ihn einen Kuss auf die Wange. „Schlaf gut Aden."

Er sagte nichts, sondern drehte plötzlich seinen Kopf, sodass wir nur wenige Zentimeter von einander entfernt waren und uns anstarrten.

Ich wusste nicht wirklich was ich tun oder sagen sollte, also reagierte ich nach Instinkt und was ich wirklich wollte.

Ehe ich darüber nachdenken konnte überbrückte ich die letzten Millimeter zwischen uns und küsste ihn.

Fastzeit gleich griffen seine Hände nach mir und zogen mich an ihn, sodass ich nun halb auf seinem nackten Oberkörper lag, während er den Kuss erwiderte.

Das Gefühl seines Körpers unter mir und seiner Hände in meinen Haren war ein unglaublicher Rausch, in dem ich regelrecht ertrank.

Nicht wissen, woran ich mich wirklich festhalten sollte, ließ ich die Finger meiner rechten Hand in sein Haar wandern.

Doch plötzlich hielt Aden schwer atmend inne und sah mich an.

"Es tut mir leid", brachte er hervor. "Ich sollte das nicht tun aber ich kann es nicht nicht tun. Oh Gott das klingt so dämlich."

„Ja, tut es", erklärte ich genau so schwer atmend, „Und es istverwirrend."

"Ich mag dich. Sehr sogar. Mehr als sehr sogar. Ich...", er küsste mich plötzlich, "kann nur daran denken. An dich."

Einen Moment starrte ich ihn nur an, ehe meine Mundwinkel wie von alleine nach oben wanderten.

Er schien anzufangen, dass Gleiche zu fühlen wie ich?
Ich konnte nicht anders, als ihn erneut zu küssen.

„Mir geht es doch genauso.", sprudelten die Worte nur so hervor, ehe ichden Mut dazu verlor, „Egal was die Leute zu mir sagten, es gab immer nur dich."

Auch Aden begann zu lächeln und zog mich dann noch einmal zu einem Kuss heran, ehe er mich einfach festhielt.

"Ich weiß, dass Joel und dein Vater mich deshalb vermutlich umbringen, aber das Risiko muss ich eingehen."

„Das werde ich sicher nicht zulassen. Außerdem wollen sie, dass ich glücklich bin", erinnerte ich ihn lächelnd, „Wenn du da bist, bin ich glücklich."

Wieder lächelte er, als sich sein Mund plötzlich zu einem Gähnen verzog.

"Entschuldige", sagte er sofort. "Aber ich hab das letzte Mal in Distrikt 13 geschlafen."

„Sehr charmant, aber ich lass es mal gelten.", lächelte ich ihn an und hauchte ihn noch einen schnellen Kuss auf die Lippen, „Dann lass ich dich mal schlafen."

Erlächelte mich noch ein letztes Mal an, danach schlossen sich seine Augen und es dauerte wirklich nicht lange und er war eingeschlafen.

Da ich jedoch zwei Stunden geschlafen hatte, schien meine Energie wieder zurück gekehrt.

Ich betrachtete Aden. Seine Gesichtszüge waren entspannt, wenn erschlief.

Immer wieder gingen meine Gedanken zurück zu den Küssen und ich konnte einfach nicht aufhören zu lächeln, während ich begann immer wieder durch seine halblangen Haare zu fahren.

July hatte Recht.

Auch mit längerem Haar war er schön, auch wenn ich ihm das sicher nicht sagen würde.
Ich war nicht wie sie und trotzdem schien Aden mich endlich wahr zunehmen. Nach Jahren, indem ich ihn immer nur aus der Ferne beobachten durfte. Hatten wir aber wirklich eine Chance?
Joel hatte Recht, wenn er sagte, dass Aden älter als ich war. Erfahrener.

Was wenn er schnell von mir gelangweilt war?

Ich hatte vor ihm noch nie einen Jungen geküsst, geschweigeden etwas anderes mit einem gemacht. Meine Erfahrung waren also gleich null, im Gegensatz zu seinen eigenen.

Unsicher schaute ich wieder zu ihm, doch er schlief tief und fest.

Ein letztes mal strich ich über seine Wange, ehe ich mich neben ihn kuschelte und ebenfalls hoffte, dass ich schlafen konnte.

Jedoch sprangen die Gedanken nur so in meinem Kopf herum, weswegen ich mir sicher war, kein Auge zu zu machen.

Aden & Zori - Geheimnisse des KapitolsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt