Ich schaue in den Spiegel
doch niemand schaut zurück.
Wer bin ich?
Was bin ich?
Bin ich erfunden?
Träume ich?
Und wenn ich aufwache
bin ich dann tot?Ich knie auf dem rauen Boden eines engen Raumes. Die Wände sind nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Ich will eine von ihnen berühren. Möchte wissen ob sie sich auch so rau anfühlt wie der Boden. Doch als ich es versuche, halten mich zwei massive Ketten davon ab. Ich lasse meinen Blick die Wände entlang wandern. Und auf einmal bin ich nicht mehr in diesem engen Raum, sondern wieder auf dem Sofa wie damals. Ich will die Augen zukneifen. Will das nicht noch einmal miterleben. Und doch passiert es wieder. Ich kann nichts dagegen tun.
Mama kommt herein. Ich will ihr zuschreien sie soll wieder hier raus, doch ich kann nicht. Und dann knallt es. Ich springe vom Sofa auf. Mama liegt auf dem Boden.Als ich aufwache bin ich schweissgebadet. Mein Dad kniet an meinem Bett und streicht mir das nasse Haar aus der Stirn.
"Ach Kaely", seufzt er.
Ich kralle meine Finger in sein Handgelenk und versuche meinen Herzschlag und Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Er löst vorsichtig meine Finger und sagt in beruhigendem Ton:
"Ganz ruhig. Atme tief ein. Sehr gut. Und jetzt wieder aus. Gut. Ganz ruhig."
Ich befolge seine Anweisungen und langsam geht es mir wieder besser. Ich versuche mich an meinen Traum zu erinnern, doch ich weiss nicht mehr was mich so erschreckt und verstört hat.